Zwar sind die meisten Einwohner des zentralasiatischen Staats Tadschikistan Anhänger des Islams, seitens der Regierung wird jegliche Religionsausübung aber nicht gerade gefördert – diplomatisch ausgedrückt. Um die Säkularisierung voranzubringen hat der tadschikische Präsident Emomali Rahmon ein neues Gesetz vorgeschlagen: Er will fremde Vornamen verbieten. Dazu gehören arabische und russische Namen (Tadschikistan war bis zur Unabhängigkeit Teil der Sowjetunion). Auch nach Tieren, Pflanzen und Gegenständen soll in Tadschikistan kein Baby mehr benannt werden. Eintönig wird die Namenslandschaft trotzdem nicht: die Liste der zugelassenen Vornamen umfasst mehr als 3.000 Einträge.
Schon in den 1980er Jahren gab es einen Trend zur Vergabe tadschikischer Namen, was in der damaligen Sowjetrepublik durchaus politisch brisant war. In den letzten Jahren kamen islamische Vornamen mehr in Mode.
Einige Abgeordnete wollen das Gesetz sogar so weit fassen, dass auch bestehende Namen geändert werden müssen, wenn sie den neuen Vorschriften widersprechen. Das würde dem Präsidenten vermutlich nicht gefallen, Emomali bedeutet nämlich „Imam Ali“ und ist islamischen Ursprungs.