Warum Informatikertöchter Ada heißen

Für werdende Mütter und Väter aus Informatikerkreisen ist der Name Ada eine schöne Option für einen Mädchennamen, und das hat seinen Grund:

Die Namen von Computer-Programmierspachen sind oft Akronyme, sie setzen sich also aus Abkürzungen zusammen. So bedeutet COBOL „Common Business Oriented Language“, BASIC „Beginner’s All-purpose Symbolic Instruction Code“ und PEARL „Process and Experiment Automation Realtime Language“. ABAP steht für „Advanced Business Application Programming“ und FORTRAN für „Formula Translation“.

Die Vermutung liegt nahe, dass auch die ursprünglich für militärische Zwecke entwickelte Programmiersprache ADA auf diese Weise zu ihrem Namen gekommen ist.

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Wie Vulkane zu ihren Namen kommen

Bekanntlich gehören Hochschwangere zu den Frauen, die es vermeiden sollten, eine Flugreise zu unternehmen. Darum gibt es wahrscheinlich nicht so viele Babys, die wegen des Ausbruchs des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull ungeplanterweise an einem fernen Ort auf die Welt gekommen sind. Auch wenn der Name des Vulkans derzeit die Schlagzeilen beherrscht, schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby Eyjafjallajökull genannt wird, als noch geringer ein. Aber wenigstens ist jetzt enthüllt worden, warum der Vulkan so und nicht anders heißt:

Böse Zungen behaupten, dass der eine oder andere Vorname auch so ausgewählt worden ist …

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Schoko-Werbung mit seltsamen Kindernamen

Dieses Werbeplakat hängt riesengroß im Hamburger Hauptbahnhof:

Die Werbebotschaft lautet „Elvis, Taswell und Calle, Ritter Sortfreundchen und Mini-Fans“.

Ich frage mich jetzt, hat man für diese Werbung extra drei Jungs mit möglichst seltsamen Vornamen gesucht oder haben die Jungs den Modeljob bekommen, obwohl sie so seltsame Namen haben oder heißen die Jungs in Wirklichkeit vielleicht ganz anders?

Babynamen schon vor der Geburt verraten

Viele werdende Eltern entscheiden sich schon lange vor der Geburt für einen Namen für das Baby. Die meisten machen aber ein Geheimnis daraus und verraten ihn erst, wenn das Kind auf der Welt ist. So habe wir es bei unserem Sohn auch gehalten.

Laura Wattenberg (Baby Name Wizard) hat gute Argumente gesammelt, um das jeweilige Für und Wider abzuwägen:

Wer den Babynamen für sich behält aus Angst, dass Freunde und Familie den Namen hassen könnten, sollte sich fragen, ob das nicht seinen Grund haben könnte. Und ganz dumm gelaufen wäre es, wenn man ausgerechnet den Namen von Großvaters verhasster erste Ehefrau ausgesucht hat. So verhasst, dass der Name dieser Frau im Familienkreis nie erwähnt wurde …

Wenn aber 1000 Facebook-Freunde schon vor der Geburt erfahren haben, ob es ein Junge oder Mädchen ist, wann mit der Geburt gerechnet wird und wie das Baby heißen soll, dann ist die eigentliche Geburtsmeldung keine große Nachricht mehr. Sollte es zu einer Fehlgeburt kommen, könnte die ohnehin schon schlimme Situation noch schwieriger werden, wenn der ganze Bekanntenkreis sogar schon den vorgesehenen Namen kennt.

Für alle, die jetzt unsicher sind, ob sie den Babynamen lieber geheim halten sollen oder die Welt daran teilhaben lassen wollen, hat Laura Wattenberg zwei Vorschläge. So sollten eher zur Verschwiegenheit neigende Eltern zwei Menschen ins Vertrauen ziehen. Eine Person, die sich in der aktuellen Kindernamenszene auskennt und ein Mitglied der Familie, das die Tabu-Namen der Familie kennt. Wer seine Namenswahl möglichst früh öffentlich machen möchte, könnte zunächst alle Namen, die in der engeren Auswahl standen, weitererzählen und so die Spannung aufrechterhalten – den wahren Namen erfahren die Freunde und Verwandten dann erst, wenn der Nachwuchs auf der Welt ist.

Sittenhold, Lasterfeind und weitere sinnreiche Namen

Gottlieb, Thurecht, Friedreich, Fleißmann, Ehregott, Wahrmund, Tugendfreund, Biedermann, Reinherz, Sittenhold, Winterjung, Lasterfeind, Freimännin, Keuschlebin, Stolzseindin, Glückmännin, Sommertochter, Frühlingskind, Edelherzin, Tugendbraut, Ehrentochter, Gartenkind, Treumädchen, Gottholdin

Keine Sorge, das ist keine Sonderausgabe der „Babynamen der Woche“! Vielmehr handelt es sich um Vornamen, die Friedrch Erhart in seinem Artikel „Versuch einiger Regeln bei der Benennung deutscher Kinder“ als Kindernamen vorschlägt. Grundsätzlich sollen Erhart zufolge nachdrückliche und sinnreiche Namen gewählt werden, die nicht nach der Bierschenke oder gar dem Schweinestall riechen.

Abbildung: Zeitschriften der Aufklärung
Abbildung: Zeitschriften der Aufklärung

Der Artikel stammt aus dem Jahr 1782, ein großer Einfluss auf die Namenmoden der nachfolgenden Generationen ist aber wohl nicht eingetreten. Mit seinen eigenen Vornamen „Jakob Friedrich“ würde der Autor des historischen Regelwerks heutzutage dagegen überhaupt nicht auffallen.

Vollständiger Artikel: Versuch einiger Regeln bei der Benennung deutscher Kinder