Gute Frage 1: Heißen Arzttöchter Amelie?

Gute Frage

Natürlich weiß ich, dass in der Welt der Namen der Geschmack regiert und es somit keine vernünftige Erklärung dafür geben kann, weshalb – zum Beispiel – Geschwister Paul und Pauline oder Anton und Antonia heißen (am Wochenende in Familienanzeigen gelesen). Auch dass man darauf wetten könnte, dass die Schwester eines Mädchens, das mit Zweitnamen Marie heißt, ihrerseits eine Sophie angehängt bekommt (eben erst wieder gehört), wundert mich nicht mehr. Andere Dinge frage ich mich da schon eher. Etwa die Sache mit Amelie: Sobald im Netz jemand erwägt, seine Tochter so zu nennen, kommt früher oder später der Hinweis, Amelie sei kein Name, sondern eine Krankheit.

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Jungs auf -o

Madonna hat einen. Verona Pooth hat sogar zwei: Söhne, deren Vornamen auf -o enden. Als ich neulich mal über den für mich recht wohlklingenden Namen des spanischen Ministerpräsidenten – Mariano – nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass ich über diese Namenssparte hier noch nie ein Wort verloren habe. Aber jetzt!

Wer deutsche (oftmals eher: deutsch klingende) Namen so gar nicht schick findet, hat die verschiedensten Ausweichmöglichkeiten. Er könnte etwas Skandinavisches bis Lindgrenmäßiges wählen (Bjarne, Kjell, Lasse) oder was Französisches (Noel, Marcel, Pascal). Dass gerade sehr junge Eltern sich gern von US-amerikanischen TV-Serien inspirieren lassen, war hier schon häufiger Thema. Doch auch mit dem Buchstaben O endende Jungennamen aus Italien oder Spanien haben viele Freunde, fügen sich unserer Zunge oft leichter als Ami-Namen und verleihen statt eines „internationalen“ ein Flair, das an Ferien im sonnigen Süden erinnert. Oder so.

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Rockstar und Bundespräsident

„Ein guter Name ist, wenn man damit Rockstar und Bundespräsident werden kann.“

So konstatierte es, ohne große Vor- oder Nachrede, kürzlich ein Vater bei Facebook. Markig gesprochen, nur was soll man damit anfangen?

Bundespräsident wird man frühestens mit 40. Wie soll man heute wissen, welche Namen 2055 für einen integren Staatsmann oder eine integre Staatsmännin/Staatsfrau als passend empfunden werden? Zahnärztinnen, die Elsa Fiona heißen, Staatsanwälte, die auf Flynn-Leon hören, oder auch bloß die Tatsache, dass Jonah Amadeo selbst Auto fährt – all das scheint kaum vorstellbar, und doch wird es so kommen. Theoretisch könnte bereits ab 2031 ein Bundespräsident Kevin heißen. Immerhin war Kevin mal auf breiter Front beliebt und 1991 der Shootingstar (Platz 1!) der deutschen Namenscharts. Oder würde ein Aufstieg zum Staatsoberhaupt eben durch die spätere Schubladisierung von Kevin boykottiert?

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Wie der Name unser Leben beeinflusst

Letzte Woche ist in der Zeitschrift „Herzstück“ ein interessanter und ausführlicher Artikel über „Die Magie unserer Namen“ erschienen. Beim Versuch herauszufinden, ob unsere Namen Einfluss auf unser Leben haben, hat die Redakteurin Julia Rizzolo einige Expertinnen und Experten und auch mich befragt. Meine Meinung dazu, ob unser Name uns in irgendeiner Weise in unserer Persönlichkeit beeinflusst und ob unser Leben mit einem anderen Namen anders verlaufen würde:

„Es sind eher die Mitmenschen, die auf unseren Namen reagieren und uns damit beeinflussen. Wenn jemand mit meinem Vornamen unangenehme Erinnerungen verbindet, wird er vielleicht unbewusst Vorurteile gegen mich haben wegen dieser Erinnerungen. Dann wird er sich mir gegenüber eventuell unfreundlich verhalten und mich so beeinflussen. Das kann natürlich auch andersherum gehen mit positiven Assoziationen und freundlichem Verhalten.

Diese Assoziationen zu einem Vornamen können dazu führen, dass Entscheidungen in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Beispiel: Eine Personalentscheiderin ist mal von ihrem Freund verlassen worden, weil dieser mit einer Jennifer durchgebrannt ist. Kann gut sein, dass eine Bewerberin namens Jennifer den Job nicht bekommt, weil die Personalentscheiderin unbewusst negative Assoziationen mit dem Vornamen verbindet. Das wird sie natürlich nicht zugeben, aber nicht alle Entscheidungen sind vernünftig. Das Leben der Bewerberin würde anders verlaufen, wenn sie nicht Jennifer hieße.”

Daymien, Draculaura und Dennis

Juchhu, es ist wieder Halloween! Vor drei Jahren habe ich hier schon mal über Namen zum Gruseln geschrieben, höchste Zeit für ein Update.

Zuerst Damian: Dieser Name geistert seit 2010 in den Top-100 herum (zuletzt Platz 73), Tendenz steigend. Ich kann die Begeisterung nicht so recht nachvollziehen. Damian ist vokalreich und weich im Klang, das muss man ihm lassen (wenn man so was mag). Vermutlich ist er durch den 2006 geborenen Spross von Rafael van der Vaart – quasi nonstop in der Regenbogenpresse – präsenter geworden, so wie Elias und Noah durch Bobbeles Söhne. Allerdings weiß ich bei einem Damian nie, wie ich ihn sprechen soll: deutsch oder englisch? Für mein Empfinden hält sich das hierzulande die Waage. Und neben Problemen sprachlicher Art ist da eben noch „Das Omen“. Obwohl ich diesen Film nie gesehen habe, muss ich bei Damian und Damien unweigerlich an Dämonen und Teufelskinder denken. Da es sich bei den vielen Damian-Eltern aber sicherlich nicht um Satans-Fans (eher um solche von „Rafa“ und Sylvie Meis?!) handelt, ist diese Assoziation offenbar nicht so dominant wie ich dachte.

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