Borbromor

Nein, Borbromor ist keine Figur aus „Karlsson vom Dach“ und auch nicht mein neuester Lieblingsname. Viel zu dumpf – und zu ausgedacht (von mir). Ich habe mich bei der Titelfindung für diesen Text von meiner Freundin K. inspirieren lassen: Sie nennt sich manchmal Kamoko, nach den verschmolzenen Anfängen ihrer drei Vornamen. Ihr mittlerer Name ist sehr besonders: Morna – quasi eine Mona mit Widerhaken. Laut Vornamens-Duden handelt es sich um eine aus dem Englischen entlehnte Nebenform von Myrna. Dieser Name soll auf das gälische Wort für „freundlich, geliebt“ zurückgehen. Bekannt wurde Morna (wie Malwine, die mag ich auch) im Europa des 18. Jahrhunderts durch eine Sammlung altgälischer Lieder, „Works of Ossian“, die sich später als Fake des Autoren, eines gewissen MacPherson, entpuppte. Wow!

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Der Fahrradkorb

Das Bild zum Text findet man irgendwie immer zu spät. Heute: ein reichlich lädierter Fahrradkorb, der aber sicher noch treu seine Dienste verrichtet und gut zu einem Beitrag von mir von vor einem halben Jahr, unter anderem über den Namen Basil, gepasst hätte.

Suchbild oder: Ein Fahrradkorb als Quell der Namens-Inspiration
Suchbild oder: Ein Fahrradkorb als Quell der Namens-Inspiration

Auf der Homepage des niederländischen Herstellers („Fahrradkörbe, Fahrradpacktaschen, Tierfahrradkörbe“) lerne ich: Der Name ist in diesem Fall eine Neubildung, und zwar aus dem Nachnamen „van BAlveren“ und dem Ortsnamen „SILvolde“. Trotzdem schön.

Mein seltener Name und ich: Wynona

So viel lässt sich über die Zukunft schon sagen: Wenn unsere Kinder zwanzig, dreißig Jahre alt sind, werden sie häufiger auf Menschen mit seltenen Namen treffen – und seltener auf Menschen mit häufigen – als wir seinerzeit. Das dürfte auch die Reaktion auf seltene Namen verändern. Fragt sich nur, wie sehr. So oder so finde ich es immer wieder interessant, mit Trägern ungewöhnlicher Namen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Wynona konnte ich mir da keinesfalls entgehen lassen.

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Kennen Sie Falko von Falkenstein?

Vielleicht werde ich langsam etwas seltsam, weil bei uns zu Hause und auf jeder Autofahrt „Bibi und Tina“-CDs rauf und runter laufen. Jedenfalls bin ich neulich an einer Nebenfigur der Serie hängengeblieben, dem monokelbewehrten Vater von Tinas Freund Alex: Falko von Falkenstein.

Den Namen Falko oder auch Falco habe ich lange Zeit in die Schublade mit der Aufschrift „Geht nicht wegen übermächtiger Assoziationen“ gepackt. Wer möchte schon, dass „Amadeus, Amadeus“ oder gar „Jeanny“ angestimmt wird, wenn der Name seines Kindes fällt? Andererseits liegt die große Zeit von Johann „Hans“ Hölzel, der sich als Künstler Falco nannte, schon viele Jahre zurück, sein Unfalltod ebenfalls. Nachdem ich nun x-mal dem blasierten Tonfall des Grafen von Falkenstein gelauscht habe, finde ich plötzlich: Der Name ist gar nicht übel. Ausgerechnet eine lustig angelegte Kinderbuchfigur hat Falko/Falco für mich aus den Fesseln der Assoziation befreit.

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Käfer und Glöckchen heißen so

Eine Freundin von mir heißt May mit Nachnamen. Ein schöner Familienname, das habe ich schon immer gefunden: Birkengrün, Maiglöckchen, Hoch-Zeit für Hochzeiten – die Assoziationen könnten kaum positiver sein. Neulich ist mir allerdings aufgefallen, dass man nur zwei Buchstaben anhängen müsste, um einen schnöden Massennachnamen zu erhalten. Ich entschuldige mich hiermit bei allen Mayers, Maiers, Meyers und Meiers (ich selbst hieß früher ganz ähnlich) – aber bei ihnen habe ich noch nie an den Wonnemonat gedacht.

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