Sag Ja zu Sonja!

Schon mal von Pareidolie gehört? Das ist das Phänomen, wenn man in Dingen und Mustern Gesichter, vertraute Wesen oder Gegenstände erkennt. Die Steckdose, die für ein eingemauertes Schweineschnäuzchen steht, die böse guckenden Autoscheinwerfer – wer kennt sie nicht?! Meine These: Etwas in der Art gibt es auch bei Namen. Vielleicht existiert sogar ein linguistisch-onomastischer Begriff dafür? Jedenfalls habe ich beispielsweise beim Namen Ida schon mehrfach mitbekommen, dass manche Leute „Ihh, da!“ in ihn hineinhören oder -lesen. Also Wörter, sogar einen Ausruf, die mit dem Namen oder seiner Geschichte genau null zu tun haben. Oder wie es in unserer Community Marthe erst kürzlich zum Namen Hedi assoziierte: „He, du! He, die!“


Das Ganze gibt‘s auch in positiv. Zum Beispiel Sonja: Bei diesem Namen, der für mich theoretisch eher „verbrannt“ sein sollte, weil ich schon als Kind mehrere Sonjas kannte, höre ich immer zwei Wörter, die eigentlich gar nicht da sind, nämlich „Sonne“ und „Ja“. Beides macht mir diesen Namen sehr sympathisch (okay, dass ich noch nie Stress mit einer Sonja hatte, hilft sicher auch). Tatsächlich ist Sonja aber die russische Koseform von Sophia („Weisheit“).

Zu etwas Ja sagen, das ist was Gutes. Leute, die sich für etwas begeistern können, kommen naturgemäß positiver rüber als ewig unentschiedene oder gar nörgelnde und blockierende Individuen. Und weil mir die Sache mit dem Ja so gut gefällt, kommt hier eine (ganz subjektive!) Auswahl schöner Ja-Namen. Ach so, mit französischem oder englischem J funktioniert es nicht gut, Jacqueline und Jayden müssen schon deshalb draußen bleiben.

Aldonja * Darja * Dunja * Erja * Floriane (ich höre „Florijane“) * Janike * Janita * Jannika * Jara * Jarla * Jarven (so heißt die Heldin in „Skogland“ von Kirsten Boie) * Jasna * Jorja * Juliana (ich höre „Juljana“ oder „Julijana“) * Juliane * Lilja * Maja * Minja * Mirja * Sonja * Tarja

Adrian (ich höre „Adrijan“) * Ajan  * Darian * Florian * Jago * Jakob * Jalo * Jalon * Janno * Janrik * Janto * Jari * Jarik  * Jaris * Jarl * Jarno * Jaro * Jaron * Jasko * Jasper * Javid * Joja

Welches sind eure liebsten Ja-Namen? Und was für Namen, in denen (weder sinn- noch sachverwandte) Wörter oder Ausrufe stecken, fallen euch noch ein?

28 Gedanken zu „Sag Ja zu Sonja!“

  1. Mir gefallen:Juliana und Lilja

    Jakob Jarik,Jaro, Jaron, Jasper

    Weitere Jas: Dorian und Dalia (Dalija)

    Ich höre bei Fridtjof immer Friedhof, Sonea finde ich sehr sonnig.

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  2. Anja, so hätte ich gern geheißen, als Kind. Die Tochter einer Freundin meiner Mutter heißt so, als ich 7 war lernte ich sie kennen, 15 Jahre alt, wunderschön mit blonden Seitenzopf.

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    • Stimmt, Jesko und Noel passen auch! Und tatsächlich gehört auch Jesko zu den Namen, die ich besonders mag 🙂

      Anja, Tanja, Claudia kannte ich immer sehr viele. Mit Anja habe ich zunächst leider keine guten Erfahrungen gemacht, daher hat es der Name bei mir schwerer. Mit Claudia verband mich dafür schon dreimal (in einem Fall bis heute) eine enge Freundschaft 🙂 Aufgelistet habe ich den Namen hier aber nicht, weil ich bei ihm eher kein „Ja“ höre („Claudja“ sage ich nicht).

    • @Annemarie:

      Stimmt, man könnte auch Clau-di-a sprechen, aber das liebenswerte Exemplar, mit dem ich schon fast zwei Jahrzehnte befreundet bin, spricht sich Claud-ja – von daher für mich ein klarer Ja-Name ;-).

      Ich mag die getrennt gesprochene I-A-Endung meist lieber, aber hier stört mich das Clau irgendwie, entweder weil ich es anders gewöhnt bin oder wegen Klauen, wobei ja Claud und Klaut auch ähnlich wären – da lande ich dann aber eher bei cloud. Hmmm…

      Emilia könnte noch auf die Ja-Liste, auch wenn ich den Namen tatsächlich noch lieber als E-mi-li-a mag. Und Antonia.

      Jesper könnte noch auf die Ja-Liste. Das finde ich sogar deutlicher als bei Jasper, wo ich das A kurz spreche.

    • So gesehen passt Jasper wirklich nicht so gut wegen des kurz gesprochenen a. Also Jesper (Yes-per)!

      Auch Jannika, Jasna, Janno, Janrik, Janto und Jasko haben (zumindest bei meiner Aussprache) ein kurzes a, sind also quasi Ja-Namen zweiter Klasse. Nun ja! 🙂

    • Schön und sehr konsequent, dass auch noch eine Nein-Liste (No, Ne) eröffnet wurde 😀
      Erinnert mich an das grossartige Gedicht von Paul Maar über den Jaguar und Neinguar.

    • dann geht auch Jessica. Kenne eine Jessica, die ausgesprochen wird wie es geschrieben wird. Ist auch ok, der Namensbestandteil Je soll auf Gott hinweisen und wird in anderen Namen in Deutschland auch deutsch gesprochen.
      Die Aussprache Dschessica ist natürlich bekannter und im beruflichen Umfeld nennt sie sich auch so. Das ist einfacher.

    • Jessica würde ich im deutschen Kontext immer mit deutscher Aussprache erwarten. Das finde ich auch schöner. Ganz anders bei Jennifer. Hier klingt die deutsche Aussprache sehr befremdlich in meinen Ohren.

    • Eine Jana hatte kürzlich ihr Leid damit geteilt. Empfehlen würde ich den Namen darum nicht. Es ging mir um Vollständigkeit bzw. war mir noch was eingefallen 😉
      Mitja hingegen würde ich schon empfehlen.

      Und ich teile deine These, dass „Ja“ etwas Positives konnotiert und wir daher auch eher etwas Positives mit Namen verbinden, die ein Ja enthalten.

      „Zu etwas Ja sagen, das ist was Gutes.“ Diesen Satz würde ich hingegen nicht unterschreiben, sondern so umformulieren wie oben getan.
      Stattdessen möchte ich behaupten, dass „Nein sagen können“ etwas Gutes ist. Das lernen Menschen sehr früh, was Eltern tierisch nervt. Aber das ist eigentlich ne ziemlich gute Sache. Damit schützen wir uns selbst, indem wir anderen unsere Grenzen aufzeigen. Das ist aber nur ein Schritt zur Selbstverteidigung.
      Besser ist natürlich: Nur ein Ja ist ein Ja!

      (Und damit schliesst sich der Kreis oder auch nicht. Bin etwas abschweift.)

  3. Für den Namen Sonja habe ich eine Schwäche–würde ich wegen unserem rumänischen und englischsprachigen Kontext als Sonia vergeben, wobei ich im Deutschen Sonja mit J schöner finde, sicher auch, weil dann das Wort „Ja“ sichtbarer drinsteckt. Ja, ich muss bei Sonja auch an die Sonne denkend, wohlwissend, dass da nur zufällig eine Klangähnlichkeit zwischen der russischen Koseform und dem deutschen Wort besteht. Tatsächlich gefallen mir auch die sehr altmodischen und schwerer als Sonja zu vergebenden Namen Sonnhild und Sonnegard sehr gut. Würde, wenn eine Tochter so hieße, diese „Sonnele“ nennen.

    Maja und Tanja sind Namen, die mir auch sehr gut gefallen. Habe noch nie bewusst darüber nachgedacht, dass da auch das affirmierende „Ja“ drinsteckt, aber das macht bestimmt unbewusst für mich einen Teil des Reizes aus. Bei Maja kommt noch hinzu, dass ich als Kind die Zeichentrickserie „Biene Maja“ sehr mochte und deshalb auch mit dem Namen etwas fröhliches und Natur verbinde. Tanja ist für mich nostalgisch, weil genau in meinem Jahrgang ganz besonders viele Mädchen Tanja genannt wurden und ich somit mit vielen sympathischen Namensträgerinnen aufwuchs. Vielleicht höre ich bei Tanja auch irgendwie „Tanne“ mit, was wieder positiv und Natur wäre. Ach ja, und bei Maja steckt da sicher noch die Ähnlichkeit zu meinem eigenen Namen, der ebenfalls mit MA beginnt, hinter meiner Zuneigung zu diesem Namen.

    Anja mochte ich nie (Verzeihung, alle Anjas). Vielleicht weil der Name in meiner Generation die traditionellen Namen Anne und Anna etwas verdrängte und für mich dann so etwas antitraditionelles hatte (und ich liebe auch die Namen Anne und Anna sehr).

    Interessant finde ich in Deiner Liste besonders Jarl, weil mir der als skandinavische Urform des englischen Namens und Adelstitels Earl bekannt ist, ich ihn aber nie als Vornamen wahrgenommen habe.

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  4. Ja, ich werde genannt! Yeah.

    Tatsächlich hab ich häufiger solche Assoziationen:
    Hedi – He, die
    Jana – Ja… na?
    Esther – Es da
    Sina – Sie, na!
    Dilara – Die Lara
    Nolan – No, [W]Lan.
    Tuana – ich denke immer an einen sehr tuenden, weiblichen Thunfisch.

    Wirklich verdorben hat mir Mal ein Hinrich deinen Namen – er berichtete, dass er immer beim Wort mit -ung hinten dran, sich angesprochen fühlt. Das ist wirklich mehr als unschön.

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  5. Sonja – früher habe ich tatsächlich geglaubt, Sonja bedeutet Sonne. Das lag auch daran, dass ich mal eine Sonja kannte, die von ihrer Mutter Sonnenschein genannt wurde. Ich mag den Namen sehr! Der Name passt auch heute noch zu Kindern und Jugendlichen.

    Anja – In meiner Klasse gab es Anne und Anja nebeneinander. Anna gab es zu meiner Schulzeit überhaupt nicht.

    Anja, Tanja, Katja – sind sich klanglich sehr ähnlich, wer Anja mag, der mag auch Tanja und Katja – das sind typische Name aus meiner Generation. Ich finde alle drei völlig in Ordnung.

    Eine Svenja ist jünger als ich. Finde ich auch sympathisch! Ich kenne zwei jugendliche Svenjas.

    Maja – finde ich auch schön! Da gab es eine Maja in meinem Jahrgang – und die viel auf, weil sie weit und breit die einzige Maja war. Damals dachte noch jeder an die Biene.

    Janina – Ja, Nina! Daran habe ich gedacht, als mir zum ersten Mal eine Janina begegnet ist.

    Finja – gehört zur Generation meiner Tochter, finde ich auch gut. Klingt wie Finn, ja …

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    • „Anja, Tanja, Katja – sind sich klanglich sehr ähnlich, wer Anja mag, der mag auch Tanja und Katja“

      Ich mag Katja, aber Anja und Tanja sind klanglich absolut nicht meins Fall.
      Ich finde tj hat eine andere Wirkung als
      Nj.

  6. Tatjana fällt mir noch ein.

    Aber ich höre bei diesen ganzen Namen irgendwie kein „ja“ raus, sondern das ist für mich nur eine profane Silbe wie z. B. „-ke“.

    Bei englischen Namen geht es mir aber manchmal genauso, wie Annemarie schreibt. So klingt z. B. Mary für mich immer wie „Merry (Xmas)“. Im Deutschen geht es mir nur mit dem Nachnamen Niemann so, wo ich am Telefon oft verstehe „niemand hier“, aber um Nachnamen geht’s hier ja nicht 😉

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  7. Elisabeth – behalt sie! das war doch früher ein bekannter Witz. Der Heiratskandidat wurde vom Vater abgelehnt, später wollte der Vater dann doch die Tochter verheiraten, aber der Werber antwortete mit 2 Worten die im Namen der Tochter liegen.

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