Babynamenhitliste des Jahres 2021 aus Brasilien

In Brasilien gibt es keine Vorschriften dazu, wie man sein Kind nennen darf. Alles ist erlaubt und so darf man auch einem Mädchen einen traditionellen Jungennamen geben und einem Jungen einen Mädchennamen. Da ist es nur konsequent, dass die brasilianische Statistikbehörde ihre Liste der beliebtesten Babynamen des Jahres 2021 nicht nach Geschlechtern aufteilt, sondern nur eine Gesamtliste veröffentlicht hat. Zusammengekommen ist eine schöne Liste mit vertrauten und außergewöhnlichen Vornamen:


  1. Miguel
  2. Arthur
  3. Gael
  4. Heitor
  5. Helena
  6. Alice
  7. Theo
  8. Laura
  9. Davi
  10. Gabriel
  11. Bernardo
  12. Samuel
  13. Valentina
  14. Heloisa
  15. Noah
  16. Pedro
  17. Ravi
  18. Lorenzo
  19. Sophia
  20. Cecilia
  21. Maite
  22. Benicio
  23. Julia
  24. Lucas
  25. Isaac
  26. Elisa
  27. Lorena
  28. Manuela
  29. Anthony
  30. Livia
  31. Antonella
  32. Joaquim
  33. Guilherme
  34. Eloa
  35. Isabella
  36. Rafael
  37. Matheus
  38. Liz
  39. Henrique
  40. Benjamin
  41. Nicolas
  42. Isadora
  43. Isis
  44. Sofia
  45. Daniel
  46. Manuella
  47. Gustavo
  48. Maya
  49. Enzo
  50. Pietro

Auch in Deutschland mutieren immer mehr ehemals geschlechtsspezifische Vornamen zu Unisex-Namen. Vielleicht sollte ich auch dazu übergehen, nur noch eine einzige Liste der beliebtesten Vornamen zu veröffentlichen und nicht mehr nach Jungen und Mädchen unterscheiden. Mal sehen …

13 Gedanken zu „Babynamenhitliste des Jahres 2021 aus Brasilien“

  1. Ich bin schon kein großer Fan von Unisexnamen (es gibt da aber auch kaum welche, die mir überhaupt gefallen). Unisexnamen lassen sich ja meistens doch einem Geschlecht zuordnen Noah und Luca eher männlich und Kim eher weiblich in Deutschland.

    Einem Jungen einem Mädchennamen zu geben oder umgekehrt, damit kann ich persönlich nichts anfangen.

    Wir sind mehr als unser biologisches Geschlecht, definitiv und es gibt Menschen, die sich dem anderen Geschlecht oder gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen und das ist alles normal, aber die wenigsten Eltern werden wohl an solche Umstände denken, wenn sie ihrer Tochter Miguel und ihren Sohn Isabella nennen (wobei ich so ein Vorausdenken auch schon bedenklich finde. Ich stecke ja nicht in der Haut meines zukünftigen Kindes und wenn es sich nicht wohl in seinem Körper oder mit seinem Namen fühlt, auch unabhängig von der geschlechtlichen Identität, dann entscheidet mein Kind das und ich werde gerne bei der Namenswahl helfen, wenn ich darf, aber dann ist das Kind auch alt genug, das zu wissen).

    Ich habe den Eindruck, dass es hier mehr um ein abheben um jeden Preis geht, so wie die Stars, die das ja auch machen (sieht Blake Livelys Tochter James, die anderen Töchter heißen Inez und Betty).

    Was meint ihr dazu?

    Antworten
  2. Nun zu den Namen:

    Auch in Deutschland unter den Top 100:

    Helena (48)
    Theo (11)
    Laura (35)
    Gabriel (74)
    Samuel (33)
    Noah (2)
    Sophia/Sofia (5)
    Lucas (16)
    Elisa (36!
    Isabella (53)
    Rafael (39)
    Benjamin (51)
    Daniel (68)
    Maya (23)

    Livia und Liz lese ich immer häufiger.

    Manuela und Julia verbinden wir hier mit Mütter und ggf. Großmüttergenerationen.
    Auch Matheus ist hier nicht beliebt, anders als Matteo, Mattis, Mattes und Matti.

    Gustavo und Bernardo klingen moderne als die Deutschen Varianten Gustav und Bernard.

    Eloa- könnte ich mir hier für Leute vorstellen, die ganz weiche Namen lieben. Weicher geht es eigentlich nicht mehr.

    Davi könnte ich mir hier auch vorstellen. Passt zu Eddie und Levi.

    Antonella und Anthony- wieso nicht Antonio?

    Maite überrascht mich sehr. Ich kenne nur Maite Kelly.

    Antworten
    • Maite ist auch in Chile schon seit Jahren einer der beliebtesten Mädchennamen. An Maite Kelly wird es wohl nicht liegen, oder ist sie in Südamerika dermaßen beliebt?

    • Maite ist die Zusammensetzung aus María Teresa und in spanischsprachigen (und portugiesischspr.?) Ländern sehr gängig. Da die aber meist wirklich María Teresa heißen, tauchen die in den Hitlisten nicht auf. 😉 Von diesen zusammengesetzten Namen gibt es sehr viele (Maica, Marisol, Marilú etc.).

  3. Also, nur weil es diesbezüglich keine Vorschriften gibt, heißt es nicht dass jedes zweite Mädchen dort ein Buben-Namen bekommt oder umgekehrt.
    Ich selbst bin Brasilianerin und ich kenne keinen einzigen Fall indem es so ist.

    Allgemeine Unisex-Namen kommen dort meines Empfinden nach sogar seltener vor. Aber statistische Daten dazu kenne ich keine.

    Wenn ich meinen Umfeld bei der Namensgebung sehe, finde ich es geht oft darum sich durch Accents oder extravagante Schreibweisen hervorzuheben. Es gibt dann noch bildungsferne Personen die die Namen nur vom Hören sagen kennen und diese dann auf ihre eigene Art und Weise schreiben.
    Beispiele die ich persönlich kenne:
    Lady Jane
    Estéffany
    Uilian
    Bhettyelly

    Im Internet ließt man dann von Namen wie: Jonlenon (John Lennon) oder Valdisnei (Walt Disney)

    Antworten
    • Korrektur zu Unisex-Namen: offizielle Statistiken gibt es ja keine wenn nicht einmal die Vornamen-Hitliste nach Mädchen- und Jungennamen getrennt wird. =/

      Subjektiv empfinde ich es aber wie gesagt, dass Unisex-Namen seltener vergeben werden. Vielleicht weil man in Brasilien ja so gut wie nie mit dem Nachnamen angesprochen wird? Dass man dann Vornamen gleich als Mädchen- oder Jungennamen zuordnen kann?

    • Danke für die Innenansicht, ungefähr so hatte ich mir das gedacht. Es ist gar nicht so weit weg von Schantall und Schakkeline.
      Ich würde meine Tochter jetzt auch nicht Johannes nennen, aber es gibt Kulturen, bei denen es traditionell keine geschlechtsspezifischen Vornamen gibt, die kommen auch klar. Es ist, wie so vieles, Gewohnheitssache.

  4. Zitat von Knud: „Vielleicht sollte ich auch dazu übergehen, nur noch eine einzige Liste der beliebtesten Vornamen zu veröffentlichen und nicht mehr nach Jungen und Mädchen unterscheiden. Mal sehen …“

    Die gibt es doch (mehr oder weniger) schon:
    https://blog.beliebte-vornamen.de/2022/03/unplugged-2021/

    Vielleicht müsste man bei „22. Luca“ noch die Mädchen gleichen Namens dazusortieren (gibt es dann evtl. noch eine Verbesserung um 1-2 Plätze?). Und gibt es auch weibliche Noahs? Oder schreiben die sich alle ohne H? Ansonsten erscheinen mir die übrigen Namen eindeutig und nicht unisex.

    Auch bei den obigen Namen aus Brasilien schätze ich, dass sich bei höchstens 2-3 Namen auch mal ein Kind des anderen Geschlechts verirrt haben könnte. Die Unisex-Namen dürften sich wohl – wie auch schon von Cris erwähnt – auf Rängen (deutlich) dahinter befinden.

    Wie sieht es eigentlich bei den deutschen Top 500 (also tatsächlich Top 1000, da ja Mädchen und Buben) aus? Wie viele Namen kommen dort sowohl in der linken als auch in der rechten Spalte vor? Ich habe jetzt nicht genau verglichen. Spontan sind mir nur Luca und Toni aufgefallen.

    Antworten
    • Die Mädchen namens Luca sind in der verlinkten Liste schon dabei. Ich habe für die Auswertung nicht nach Geschlechtern getrennt.

  5. Also, ich finde es unübersichtlich, wenn nicht nach Geschlecht getrennt wird.

    Interessant finde ich, dass sowohl Pedro als auch Pietro beliebt sind. Das eine iberisch, das andere italienisch. Liegt das an den italienischstämmigen Brasilianern, oder wird sich hier einfach am globalen Büffet bedient?

    Henrique, Guilherme–merke, wie mir von den USA her doch eher die spanischen Namensformen, wie Enrique und Guillermo, geläufig sind, die portugiesischen unterscheiden sich davon ein wenig. Finde diese zwei Namen sehr schön und klassisch. Außerdem freue ich mich immer, wenn ich in anderen Sprachräumen auf germanische Namen treffe, die in den entsprechenden Sprachen angepasst wurden (in diesem Fall Heinrich und Wilhelm).

    Mädchennamen, über die ich mich besonders freue:
    Helena, Alice, Sofia und Cecilia. Auch Heloisa finde ich interessant und schön. Laura ist hübsch, aber gehört nicht zu meinen Lieblingsnamen; gleiches trifft auf Julia zu. Ganz gut finde ich auch noch Manuela/Manuella, Valentina, Isabella, Lorena und Livia.

    Die Schreibweise Sophia wirkt für einen romanischsprachigen Sprachraum befremdlich. Vielleicht ist diese Schreibweise gerade in Mode, weil sie „anders“ und „frisch“ wirkt.

    Bei den Jungs mag ich außer Henrique und Guilherme noch Miguel, Gabriel, Samuel, Bernardo, Joaquim, Lucas, Rafael, Nicolas, Daniel und Gustavo. Teils solide alte biblische Namen, teils Heiligennamen (Nicolas), und dann noch Gustavo, was ja eher schwedisch ist aber zum internationalen Schlager wurde und hier ans Portugiesische angepasst ist, durch die O-Endung.

    Bei portugiesischen Namen kenne ich mich echt schlecht aus, aber generell fände ich es toll, wenn noch Namen wie Joao, Maria und andere portugiesische Klassiker präsent wären.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Mark Antworten abbrechen