Einige von Deutschlands aufstrebenden Trendnamen sind alte Bekannte, nämlich Vornamen, die vor ungefähr hundert Jahren schon sehr populär waren, irgendwann aus der Mode kamen und mittlerweile wieder häufiger vergeben werden. Diesen Retro-Namen-Trend kennt man auch in Finnland und so tauchten zum Beispiel Aino, Eino, Helmi, Lilja, Onni, Reino und Väinö nach einer Auszeit wieder in der Hitliste der beliebtesten Vornamen Finnlands auf.
An der Spitze der finnischen Vornamenhitliste stehen Olivia und Leo; 312 beziehungsweise 397 Kinder wurden 2021 so genannt. Dabei wurden nur die Erstnamen gezählt – einschließlich der Folgenamen sind Maria und Olavi die häufigsten Vornamen.
Top 50 aus Finnland
(Geburtsjahr 2021, nur die ersten Vornamen, ausschließlich Kinder aus finnischsprachigen Familien)
Mädchen | Jungen |
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Große Sprünge gab es auf den vorderen Plätzen nicht, aber über die Jahrzehnte hat es eine Verschiebung bei den beliebtesten Anfangsbuchstaben gegeben. Während früher der Anfangsbuchstabe R sehr häufig war (beispielsweise Raija, Raimo, Reijo und Ritva) ist heutzutage das E auffallend beliebt (beispielsweise Eevi, Eino, Elias und Emma). Ein ungewöhnlicher finnischer Namenstrend besteht in von der Natur inspirierte Namen wie Vadelma (bedeutet „Himbeere“), Syksy („Herbst“) oder Myrsky („Sturm“).
Ein richtige Hingucker ist Aatos, da denke ich an das erste Wort im Griechisch-Wörterbuch ἀάατος, mit gleich 3 a am Anfang. Die konventionelle Übersetzung dieses Wortes ist „unverletzlich, unbesiegbar“, aber es könnte auch ganz anders erklärt werden, den es beschreibt den Fluss Styx, und Alexander Nikolaev schlägt die Interpretation „sonnenlos“ vor.
Ganz allgemein gilt: Wenn man die finnischen Namen nicht kennt, ist die Geschlechtszuordnung reine Glückssache, Eemeli hätte ich nie als Jungennamen eingeschätzt.
Vadelma gefällt mir, muss ich mir merken, Tyrsky (bitte mit zwei ü aussprechen) hat auch was.
Des Griechischen bin ich leider nicht mächtig, aber bei Aatos und der Erläuterung fällt mir sofort Athos aus den Drei Musketieren ein. Bei einem ausgesuchten Kampfnamen passt die konventionelle Übersetzung natürlich wie Faust aufs Gretchen. Ich nehme an, Dumas hat ihn deshalb gewählt?
Bemerkenswert an der Liste finde ich, dass kaum ein langer Name dabei ist. Und wenn man die Buchstabendopplungen (auch eine finnische Besonderheit) rausstreicht, bleiben sehr viele 3-Buchstaben-Namen übrig.
Kerttu ist cool. ein weiblicher Vorname der nicht so weiblich klingt.
Toivo, da denke ich an ein Lied: Teuvo, maanteiden kuningas. das Lied handelt von einem Mann der sehr schnell auf Autobahnen fährt, das ist sein Lebensinhalt.
Finnisch klingt interessant und cool.
Wenn ich an finnische Namen denke, dann fällt mir zuerst Mika ein und Janne – für Jungs, in Deutschland sind beide unisex-Namen, aber in Finnland sind sie männlich.
Für Mädchen fällt mir nur Elina ein, aber Elina ist auch schwedisch und deshalb nicht so typisch finnisch. Finde es interessant, dass Selma dabei ist, Selma mag ich.
Eevi, Aada, Aava, Leevi, Nooa … der doppelte Vokal ist typisch für finnische Namen.
Ansonsten sind viele Namen dabei, die auch in Deutschland gut gehen und gerade modisch sind … Emilia, Alma, Livia, Matilda, Alina, Frida …
Unsere Kinderplanung ist eigentlich abgeschlossen. Aber wenn ich nochmal einen Sohn bekäme, stünde Toivo ganz oben auf der Liste.
Taavi, der es inzwischen auch in die deutschen Top 500 geschafft hat, ist hier gar nicht dabei.
Bei den Mädchen finde ich Hertta spannend. In Deutschland ist Hertha ja (noch) nicht wieder im Kommen. Oder?
Richtig, kaum ein Kind wird heutzutage Hertha genannt.
Hertha klingt auch härter.