Namenswahl: Kurzform oder Langform?

Wie soll mein Baby heißen?

Hallo liebes Namensteam,


seit einigen Wochen beschäftigt mich die Frage nach dem Namen für unseren Sohn. Anton ist unser beider Favorit, dann kam mir plötzlich der Gedanke, was, wenn wir die Langform „Antonius“ vergeben würden? Ich finde ihn melodischer als „Anton“ und je öfter ich mir den Namen vorsage, desto vertrauter klingt er natürlich. Trotzdem wirkt er auf mich weiterhin recht stattlich, etwas zu gewollt. Bei uns in Bayern hatte auch in den letzten Jahrzehnten eher nur der Name „Anton“ Tradition. Was sind eure Assoziationen zum Namen? Könnt ihr euch vorstellen, dass „Antonius“ wieder im Kommen sein könnte und dann nicht mehr ganz so außergewöhnlich klingt?

Vielen Dank für die Unterstützung!

37 Gedanken zu „Namenswahl: Kurzform oder Langform?“

  1. Wer die „Caius ist ein Dummkopf“-Bücher liest (kann ich empfehlen), wird Antonius nach eine Weile ganz normal finden. Der Antonius in den Büchern ist ein pfiffiger Spaßvogel.

    Im wirklichen Leben, hm, da bin ich unschlüssig. Vielleicht kommt es auch ein wenig auf den Nachnamen an. Wenn Ihr einen „von“-Namen habt, wäre es mit -ius vielleicht etwas too much, bei einem Müller/Meier/Schulze-Namen vielleicht ebenso (ohne etwas gegen diese Namen zu sagen!) … Ein Antonius fällt auf jeden Fall mehr auf.

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    • Camus ist ein Dummkopf, das kenne ich noch aus meiner Kindheit, Antonius ist wirklich pfiffig. Persönlich finde ich die lateinische Form von Anton nicht schlecht, kenne auch einen Antonio, aber mir wäre Anton lieber, Antonius wäre mir zu lang und erinnert mich zu sehr an den Heiligen Antonius, wäre mir zu gewaltig.

  2. Also ich würde einen Antonius spontan in den Niederlanden verorten (wo er dann im Alltag vielleicht Twan heißt), dort sind die lateinischen Langformen noch am weitesten verbreitet. In Deutschland lässt man die lateinischen Endungen -us und -ius meistens weg, wenn der übrigbleibende Rest zwei Silben oder mehr hat.

    Im speziellen Fall vermeidet Antonius natürlich den Kurzschluss „Anton aus Tirol“, wirkt aber gleichzeitig etwas aufgeblasen. In Bayern würde ich es bei einem Anton lassen.

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  3. Als Zweitname fände ihn Antonius okay, Zweitnamen dürfen ruhig ausgefallener sein. Also Erstname hingegen finde ich ihn ebenfalls zu pompös und wuchtig. Die -ius Endung bewirkt dies bei den meisten römischen Namen.
    Melodisch ist Antonius, mir persönlich gefällt er besser als Anton, durch mein Lateinstudium ist diese Art von Namen für mich aber auch vertrauter als für andere. Aber als Erst/Rufname kann der Name vielleicht Schwierigkeiten mitbringen.

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  4. Ich mag lieber die Langformen und solide, traditionelle Namen, aber Antonius finde ich etwas albern. So, als wollte man einen Standardnamen auf Biegen und Brechen pompöser machen, wie Hansius oder Klausius. Würde ich nur wählen, wenn der Nachname etwas „hermacht“.

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  5. Dass Antonius „im Kommen“ ist, glaube ich nicht.
    Allerdings glaube ich, dass die Namensvielfalt und Toleranz für ungewöhnliche Namen heutzutage größer ist als früher. Zu meiner eigenen Schulzeit begegnete mir in den Schulklassen ab und an ein Name, den ich zuvor noch nie gehört oder gelesen hatte und gelegentlich Namen, die ich als ungewöhnlich oder altmodisch empfand – wobei mir diese Namen oft gefielen und ich es toll fand, wenn jemand einem ungewöhnlicheren Namen hatte. In den Kindergartengruppen und Schulklassen meiner Kinder begegneten mir relativ häufig mir bislang unbekannte oder nach meinem Empfinden ungewöhnliche Namen.

    Antonius ist ein Name, der bekannt ist, mit eindeutiger Schreibweise und Aussprache.

    Ein Antonius fügt sich für mich zu Julius, Marius oder Cornelius, die häufig oder gelegentlich vorkommen, gut ein.

    Antonius ist ja die ursprüngliche lateinische Form und Anton die eingedeutschte Kurzform. Anders als die latinisierten Formen von deutschen Namen wie Hubert, Friedrich oder Richard. Hubertus, Fridericus oder Ricardus würde sich künstlich oder gestelzt finden.

    Wenn ein Kind in einer Kindergartengruppe oder Schulklasse so heißt, wird der Name sehr schnell als „ganz normal “ und nicht mehr ungewöhnlich wahrgenommen.

    Ich persönlich fände Antonius auch als Rufnamen nicht „problematisch“. Wenn euch Antonius wirklich sehr gut gefällt und ihr vielleicht sonst noch einen Bezug zu diesem Namen habt (z.B. Verehrung für den heiligen Antonius von Padua, Bezug zur lateinischen Sprache…), wäre mein Rat: nur Mut 🙂
    Viele Grüße

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  6. Anton ist in Deutschland halt üblicher und wirkt daher bodenständiger, aber ich finde Antonius in Verbindung mit einem schlichteren und geläufigeren Erst- oder Zweitnamen durchaus vergebbar. Als Rufname wäre dannn ja immer noch Anton oder Toni möglich.

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  7. Wenn ihr ihn tatsächlich Antonius rufen wollt und die Form womöglich auch besser zum Nachnamen passt, dann heißt er eben Antonius – klingt natürlich gehoben und auch etwas, als hätte man ein Mädchen Antonia genannt und dann wurde es ein Junge, aber es gibt Schlimmeres. Soll allerdings möglichst jeder Anton rufen und Anton passt auch noch besser zum Nachnamen, dann wirkt es auf mich furchtbar aufgesetzt.

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  8. Ich bin mit einem Antonius, Jahrgang 1991, zur Schule gegangen. Er war mit seinem ungewöhnlichen Namen recht zufrieden, glaube ich (vielleicht auch, weil in derselben Klasse ein Cornelius saß und er somit nicht der einzige Latinismus-Exot war…) und wurde üblicherweise Toni gerufen, m.E. nicht gerade die klanglich schönste Kurzform, wobei ich auch kein großer Fan von Anton bin. Bei letzterem klingt für mich immer der unsägliche Kirmesschlager „Anton aus Tirol“ mit.
    Kann man beides machen, aber mir gefällt Antonius eine Spur besser – sofern der Nachname nicht vom Format „Hinterhuber“ ist, wozu Anton eindeutig besser passt.

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  9. Mein Vater heißt Antonius. Er wurde geboren Ende der 40er Jahre, in einem Dorf, fünf Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt. Der Rufname ist Tonius. Er sollte eigentlich Anton Johannes heißen. Da es ein sehr kalter Winter war mit viel Schnee, wurde er aus praktischen Gründen von der Hebamme beim Amt angemeldet und sie machte daraus Antonius Johann.

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  10. Ich finde Antonius sehr klangvoll und schön- wobei ich für „pompöse“ und speziell lateinische Namen eine Schwäche habe.
    Hier in Österreich würde der Name nicht sonderlich auffallen.
    So kamen mir in den diversen Spielgruppen meines Sohnes bereits ein Josef, Xaver, Fabius, Anton und Franz unter.
    Von einem kleinen Franziskus las ich neulich eine Geburtsanzeige.
    Fazit: Gut machbar und ein schönes Gegenmodell zu Lias, Elian, Neo und Co.

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  11. Ich hatte einen Mitschüler namens Claudius, dessen Vater Latein-Lehrer war. Sein Nachname war eindeutig deutsch (also nicht so „international“ wie bei Familie Adam z. B.) und recht lang.
    Spielte aber eigentlich alles keine Rolle, denn Claudius war ein sehr sympathischer Sunnyboy, der bei den Mitschülern sehr beliebt war – vor allem bei den weiblichen… und vielleicht gerade deshalb auch bei den männlichen… 😀 Keiner hat Claudius gehänselt, auch nicht wegen seines Namens.

    Vielleicht könnte von gewissen Lehrern mal irgendein Kommentar kommen. Eine Mitschülerin namens Viktoria wurde zumindest immer mal wieder angesprochen, dass ihr mangelnder Ehrgeiz (vor allem im Sportunterricht) ihrem Namen ja nicht gerade alle Ehre machen würde. Naja…

    Antonius empfinde ich durchaus als geschmeidigen Namen, weil die naheliegende Abkürzung Toni wie auch die weibliche Antonia gerade in den Top 100 sind (auch wenn ich nicht schätze, dass der Name gerade im Kommen ist).

    Zum Glück könnt ihr euren kleinen Mann im Kreißsaal ja erstmal anschauen, bevor ihr euch für Anton oder Antonius oder einen ganz anderen Vornamen entscheiden müsst… 😉

    Alles Gute!

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  12. Stimmt, Claudius gibt es auch noch. Ich kenne 2 Männer dieses Namens. Marcellus und Dominikus sind mir auch schon begegnet ( auch Erwachsene).
    Der Sohn einer Freundin heißt mit zweitem Vornamen Franziskus, ich denke nach dem heiligen Franziskus.

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  13. Bei bestimmten Namen, wie Cornelius und Claudius, gibt es ja keine volkstümliche Form ohne „us.“ Da es die bei Antonius aber gibt, wirkt die Form mit lateinischer Endung natürlich schon irgendwie auch sehr „gewollt.“ Das muss aber kein Ausschlusskriterium sein. Letztendlich ist die Namensform okay; der Name wird im Gegensatz zu Anton immer etwas auffallen, und manchmal werden Leute denken, dass das pompös ist, aber der Name wird trotzdem keine wirkliche Belastung darstellen, denke ich.

    Emlos Vater wurde Tonius gerufen–das finde ich als Alltagsrufname sehr schön, schöner als Toni. Einen Anton würde ich auch Anton und nicht Toni rufen.

    Egal wie Ihr Euch entscheidet, es wird schon okay für Euer Kind sein. Das Hänseln, z.B., hängt letztlich auch von Sozialkompetenz und solchen Dingen ab und nicht vom Namen.

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    • Off-topic: Hänseln hängt nicht von der Sozialkompetenz ab, zumindest nicht von derer des Gehänselten. Es stimmt was nicht mit dem, der es tut, und auch nicht mit denen, die einfach nur zuschauen.

    • Das Claudius-Argument hat was, allerdings gab es in unserer Generation ja auch Mark und Markus (und Marco) nebeneinander, soweit ich weiß, hatten Markusse keine Probleme. Bei Antonius kommt aber natürlich dazu, dass die Langform wirklich sehr lang und vielsilbig ist.

    • @neuhier: Du hast natürlich recht. Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es letztlich nicht der Name ist, der das Hänseln auslöst. Ich wurde während meiner Kindheit und Jugend sehr viel gehänselt, verprügelt, auf den Boden geworfen und bespuckt, usw. Was mich zum idealen Opfer machte, war die Tatsache, dass ich sehr exzentrisch war, nicht gelernt hatte, wie man Anschluss findet, auch kein Selbstbewusstsein hatte, usw. Mit anderen Worten, mir fehlten wichtige Sozialkompetenzen. Das hat natürlich das Verhalten der anderen nicht gerechtfertigt, und ihnen kann man von einer anderen Richtung her mangelnde Sozialkompetenz vorwerfen. Was ich hier zum Ausdruck bringen wollte: mit Namen hat das alles meist wenig zu tun….

    • @Mark
      Zu: „Bei bestimmten Namen, wie Cornelius und Claudius, gibt es ja keine volkstümliche Form ohne „us.““

      Zumindest in Württemberg war früher Cornel weiter verbreitet als Cornelius. Heute sind beide Varianten gleichermaßen selten.

    • Ja, mit Namen hat es wenig zu tun… aber auch viel mehr vom Grundgedanken des Umfeldes als man denkt.

      Die Grundschule unseres Sohnes und anfangs auch unserer Tochter hatte nicht nur, aber auch ein echtes Problem damit, was rückblickend der Haltung der Lehrkräfte wie „Hör einfach nicht hin.“ oder „Der/die ist eben so.“ geschuldet war. Wir haben unsere Tochter mit seinem Wechsel aufs Gymnasium dort runtergenommen – wir waren uns nicht sicher, ob sie das mit ihren Freundinnen schafft ohne den Bruderjoker ziehen zu können. Wir haben für uns die Haltung der folgenden Schulleiterin angenommen und vertreten sie auch offensiv, wenn wir es irgendwo mitbekommen: Was läuft schief bei dir, dass du andere hänseln, schubsen etc. musst? Dort wehte einfach ein spürbar anderer Wind.

      Von daher kann ich es gerade von einem Lehrer nicht hören, wenn die Ursachen der falschen Seite zugeschrieben werden. Es ist in Ordnung exzentrisch zu sein, nicht der Magnet in einer Gruppe etc. und der andere kann ein dafür auch nicht leiden können, aber das Minimum an Respekt ist in Ruhe lassen. Ich glaube aber, wir sind da mehr auf einer Wellenlänge als ich in deinem ersten Kommentar gelesen hatte – und diesen dann einfach nicht so stehen lassen konnte.

    • @neuhier:
      An unserer Schule tolerieren wir kein Mobbing, und mehr als das, wir arbeiten auch proaktiv gegen Ausgrenzung an, selbst wenn diese nur passiv geschieht. Viele Eltern schicken ihre Kinder an unserer Schule, weil sie an anderen Schulen gemobbt worden. Wir investieren sehr stark in Klassengemeinschaft. In dieser Hinsicht bin ich sehr stark beteiligt. Als ehemals ausgegrenzter Schüler kann ich oft gut nachempfinden, was in einem Schüler ohne guten Anschluss vor sich geht. Also keine Sorge–ich hatte mit dem Kommentar etwas anderes gemeint, als rübergekommen ist.

  14. Ich finde Antonius auch völlig machbar und sehe da absolut keine Probleme.

    Ich finde Antonius nicht überkandidelter als der mittlerweile ja recht beliebte Friedrich, Victoria, oder Sophie-Charlotte, Emilie-Luise, …
    An einem Kleinkind wird der Name für viele vielleicht ungewohnt mächtig wirken, und je nach Originalitätstoleranz eures Bekanntenkreis werden manche ihr Unstimmigkeitsempfinden sicher auch kundtun. Aber ich finde, das sind die Namen, die besser altern. Ein Anton ist in 60, 70 Jahren wahrscheinlich das, was heute ein Bernd oder ein Hans ist – ein praktischer, kurzer Name, der sich lange in den Charts gehalten hat, aber doch sichtlich mitgealtert ist.

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  15. Ja sicher wird es Leute geben, denen der Name Antonius nicht gefällt oder zu überkandidelt ist oder …
    aber den Namen, der allen gefällt, wird es nicht geben.
    Der Vorteil bei den Langformen ist, dass man frei ist, als Rufname eine Kurzform zu verwenden. Ein Antonius kann sich im Alltag problemlos Anton oder Toni rufen lassen, wenn ihm das besser gefällt. Ein beurkundeter Toni dagegen kann sich nicht zum Anton oder Antonius umbenennen, weil sich das z.B. auf der Bewerbungsmappe besser macht.

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  16. Ich finde Antonius überhaupt nicht ungewöhnlich oder gar überkandidelt. Es ist ja ein lateinischer Name. Antonius wurde nicht lateinisiert, wie z. B. Hubertus. Es gibt den heiligen Antonius von Padua.
    In meiner Kindheit war Antonius ein häufiger Name in der älteren Generation. Manche wurden Anton gerufen, oder auch Toni und Tono.
    Jetzt wohnt ebenfalls ein Antonius (ca. 70) in der gleichen Straße. Er wird aber nicht abgekürzt, sondern Antonius gerufen.

    Also, wenn euch Antonius gefällt, nur Mut! Nehmt ihn ruhig! Antonius ist auch nicht altmodischer als Wilhelm oder Ludwig. Einen jugendlichen Cornelius habe ich auch mal kennengelernt. Dann gibt es noch Julius, Justus und Marius … da fällt doch ein Antonius nicht weiter auf.

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  17. Ich schreibe erst den Kommentar und gucke dann, was die anderen geschrieben haben.

    Bei Antonius denke ich spontan, Anton war den Eltern wohl zu platt und sie wollten dem Sprössling einen hochgestochenen Namen geben, um sich vom Mainstream abzuheben.
    Da Anton so gängig ist, wirkt es ungelenk.
    Andere Namen aus -us gibt es in kurz nicht, das wirkt gebildet, aber nicht geschwollen – also mit Absicht lateinisiert/gebildeter/…

    Zu den nicht aufgeplusterten, aber gebildet wirkenden -us-Namen zähle ich:
    Pius
    Justus
    Cornelius
    Marius
    Titus
    Julius
    Markus
    Franziskus (der könnte sicher auch unten stehen, Wackelkandidat)

    Aufgeplusterte -us-Namen
    Philippus
    Wilhelmus
    Luzius
    Adrianus
    Jakobus
    Stephanus
    Sirius Black 😉

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  18. Ich denke, dass jeder jeden Namen anders empfindet (z. B. dachte ich als Kind immer, dass der Name Müller irgendwie von Müll abgeleitet ist und andere Kinder haben sofort an Milchreis gedacht usw) Letztendlich kommt bei Meinungsumfragen doch immer das Gleiche raus: Fünf Menschen – acht Meinungen!

    Ich denke, dass ihr beide den Namen total super finden solltet und das eurem Junior auch so erklären solltet – dann kann er seinen Namen später auch mit Stolz tragen!

    Schlimm ist doch nur, wenn die eigenen Eltern später so was sagen, wie:
    – „Wir haben dich nach XY benannt, aber…
    …inzwischen hoffen wir, dass der uns nie wieder über den Weg läuft
    …ist es uns total peinlich, mal Fan von dem/der gewesen zu sein
    …sind wir von der Religion enttäuscht und haben uns innerlich abgewandt.“
    – „Inzwischen finden wir deinen Name ja auch mega out, aber nun musst du halt damit leben, sieh selbst zu, wie du klar kommst!“
    – „Wir wollten deinen Namen von Anfang an nicht, aber XY hat uns dazu genötigt, dich so zu nennen.“
    – „Ist (uns) doch total egal, wie du heißt, wir haben einfach ein Telefonbuch fallen lassen und auf der dabei zufällig aufgeblätterten Seite den dritten Vornamen von unten genommen.“
    – oder so was in der Art…

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    • Ich musste beim Lesen gerade mehrmals schmunzeln. Ich musste als Kind übrigens immer an das Mehl denken, dass der Müller früher fleißig produziert hat, wegen dem Lied „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“.

      Ich stimme dir zu, die Eltern müssen den Namen gut finden, wobei es durchaus Namen gibt, die trotzt aller Begeisterung eher schwierig zu vergeben sind (von Schwerhelm etc.würde ich wirklich abraten).Ich habe mich in meinem eigenen Kommentar gegen Antonius als Erstname ausgesprochen. Ich habe aber noch einmal darüber nachgedacht. Ich finde ihn immer noch zu pompös, aber es ist, wie viele geschrieben habe, eine Sache der Gewöhnung und Anton, Toni, Tonius oder meinetwegen Nius kann er sich immer noch rufen lassen.
      In Polen sind Endungen auf us bwz. uz (?)geläufig. Ich kenne mehrere Männer namens Claudius/ Klaudiusz, die hier Leben.
      Tatsächlich finde ich Antonius weniger wuchtig als Tiberius, den Namen hatten wir kürzlich in den Babynamen der Woche.

    • Okay, Schwerhelm finde ich auch schwierig, weil wenig geschmeidig abkürzbar.
      Wobei das durchaus relativ ist. Im Song „Vienna calling“ heißt es ja auch so ungefähr „Maria nennt sich Marylin und aus Eva wird Yvonne“. Außerdem kenne ich eine Frau Leonberger, die sich von allen Leo nennen lässt und ich bin schon Männern begegnet, die sich von allen „der Ötzi“ und „der Don“ nennen ließen – keine Ahnung, wieso 😉

      Kurz: Ich denke, dass man prinzipiell als Antonius genauso glücklich oder unglücklich werden kann, wie als Ben, wenn man das Leben geschickt angeht. Und ich denke auch, dass das wesentlich von der Einstellung und Erziehung der Eltern abhängt.

    • Also wenn sich „Schwerhelm“ auf die Diskussion von neulich bezieht – mit den altdeutschen Namen – davon war nie die Rede, ich weiß gar nicht ob es Schwerhelm als Vornamen gibt. Wir diskutierten über Friedhelm, Helmfried und Helmtrud etc. 🙂

    • @Maria Th.
      Nein, das war nicht auf die Diskussion von vor ein paar Wochen bezogen, es war einfach ein Beispiel und ich habe ein t vergessen: Schwerthelm sollte es heißen, ich meine das Wort mal als Name gelesen zu haben.

  19. Antonius – tolle Wahl!
    ein vertrauter Name und nicht sonderlich abgefahren, hebt sich aber genug vom Ohrwurm-Starter „Anton“ ab, den ich nie vergeben oder empfehlen könnte.
    Das Hänsel-Thema wurde bereits angesprochen. Da schliesse ich mich an, dass die Akteure Schuld sind. Nichtsdestotrotz gibt es Namen, die eine Einladung sein können. Und da fallen mir spontan nur die zwei „Ohrwurm-Starter“ Anton (und dieses Lied ist richtig schlimm) und Leif ein. Es gab kaum einen Tag, an dem Leif den Raum betrat und nicht irgendjemand leise vor sich hin summte oder es auch laut heraus grölte „Life is life! Nana na nana!“. Das war kein Mobbing, es ist einfach so passiert und schlussendlich waren alle genervt vom täglich aufgefrischten Ohrwurm.

    Ich hab es nicht gezählt, aber rund die Hälfte hier hält Antonius für eine gute Wahl. Das istin meinen Augen eine gute Bilanz, auch weil die Gegenargumente recht schwach schienen.
    Und selbst wenn man den Namen im ersten Moment für ungewöhnlich hält, kann man sich doch sehr leicht an ihn gewöhnen, weil er eigentlich nicht wirklich unbekannt ist und die üblichen Muster von üblichen Namen im deutschen Raum bedient.

    Go for Antonius!

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    • In Schweden wird Leif übrigens Lejf ausgesprochen, da kommt man nicht so leicht auf die Ohrwurm-Idee.
      Ich kannte noch Veronika, die ab und zu „der Lenz ist da“ und wahlweise auch „der Jens ist da“ ertragen musste, Jens war nämlich tatsächlich auch da.

  20. Hallo,
    wenn euch Antonius besser gefällt, als Anton, würde ich auch Antonius wählen und die Wahl ansonsten höchstens davon abhängig machen, welcher besser zum Nachnamen passt. Mir persönlich gefällt Antonius besser, als Anton.

    Liebe Grüße und alles Gute!
    Sabrina

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  21. Ich halte Antonius auch für absolut vergebbar.

    Je mehr ich darüber nachdenke desto besser gefällt mir der Name. Finde ihn überhaupt nicht abgehoben.

    Allerdings würde ich ihn an eurer Stelle nur nehmen, wenn ihr ihn auch wirklich schön findet, absolut davon überzeugt seid und ihn auch als Rufnamen nehmen wollt. Diesen Namen nur zu nehmen um Anton „interessanter“ zu machen oder sich vom Mainstream abzuheben, fände ich albern. Ich finde es immer wichtig, dass Eltern zu ihrer Wahl stehen. Wenn den Kindern vermittelt wird, dass ihre Eltern ihren Namen bewusst ausgesucht haben, weil sie ihn schön finden, dann haben die Kinder meist auch kein Problem mit ihrem außergewöhnlichen Namen.

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  22. Ganz herzlichen Dank für die zahlreichen Kommentare! Tatsächlich tendiere ich immer mehr zu Antonius, natürlich ist das auch der Vertrautheitseffekt wenn man sich den Namen mehrmals vorsagt oder aufschreibt. Die Einschätzungen hier haben geholfen, da keine gravierenden Ausschlusskriterien zu Antonius aufgetaucht sind und der Name ziemlich umfassend bezüglich Pro und Contra betrachtet wurde. Danke!

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  23. Antonius finde ich wunderschön, Anton ist mir nämlich schon häufig .
    Ich habe mal einen Maximilianus betreut, den Namen fand ich auch schon etwas zu übertrieben, aber nicht wegen der „us“ Endung, sondern wegen der vielen vielen Buchstaben. Abgekürzt wurde der Junge oft Maximus.

    Und Schwerthelm hieß mein Hamster.

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