Babynamenhitliste 2020: spannend wie nie zuvor

Babynamenrennen 2020

Letztes Jahr zu dieser Zeit hatte ich eine Vorhersage gewagt: „Wenn der Abwärtstrend von Ben und Emma nicht gebremst wird, stehen 2020 andere Vornamen an der Spitze“. Und so kam es, die beliebtesten Vornamen des Jahres 2020 sind Noah und Mia!


Zum Abwärtstrend von Ben kam ein leichter Aufwärtstrend von Finn und Noah sowie ein starker Aufwärtstrend von Matteo, was dazu führte, dass diese vier Namen jetzt sehr dicht beieinander stehen. So dicht, dass der Abstand im Grunde genommen gar nicht signifikant ist angesichts der Tatsache, dass ich eine Stichprobe ausgewertet habe und nicht die Gesamtliste aller vergebenen Vornamen. Wäre das hier eine wissenschaftliche Arbeit, dann wäre es nicht seriös, die ersten vier Plätze in eine Reihenfolge zu bringen.

In den Vorjahren wusste ich meistens schon im Frühling anhand meiner Zwischenauswertung, welche Vornamen am Jahresende vorne stehen. Dieses Jahr war es ganz anders, denn auch bei den Mädchen war das Rennen so spannend. Mia, Emilia und Hannah lieferten sich ein knappes Rennen, in dem die Vorjahressiegerin und Viertplatzierte Emma trotz kleinen Abstands chancenlos war. Ist die große Zeit von Ben und Emma vorbei? Ich denke schon und wenn ich eine weitere Prognose wagen darf: 2021 wird die Vornamenhitliste von Matteo und Emilia angeführt.

2020er Mädchennamenhitliste

  1. Mia (1,71%)
  2. Emilia (1,71%)
  3. Hannah (1,68%)
  4. Emma (1,65%)
  5. Sophia (1,51%)
  6. Lina (1,30%)
  7. Ella (1,24%)
  8. Mila (1,20%)
  9. Clara (1,20%)
  10. Lea (1,19%)

2020er Jungennamenhitliste

  1. Noah (1,44%)
  2. Ben (1,44%)
  3. Matteo (1,44%)
  4. Finn (1,40%)
  5. Leon (1,39%)
  6. Elias (1,37%)
  7. Paul (1,34%)
  8. Henry (1,24%)
  9. Luis (1,22%)
  10. Felix (1,17%)

Top 500 der beliebtesten Vornamen

Der größte Aufwärtstrend zeigt sich bei Alma, Amira, Carla, Hailey und Olivia sowie Adam, Carlo, Levi, Lio und Matteo. Zu den ungewöhnlichen Namen, die mir 2020 aufgefallen sind, gehören die Mädchennamen Adalya, Adena, Amore, Brina, Colette, Divora, Katjana, Lönna, Manelia und Marvelous sowie die Jungennamen Archibald, Denver, Flake, Gilead, Godwin, Hotte, Jador, Octavio, Rhett, Stancho und Yuel. (Diese Vornamen wurden 2020 in Deutschland jeweils mindestens zwei Mal vergeben.)

111 Gedanken zu „Babynamenhitliste 2020: spannend wie nie zuvor“

  1. Ich hätte so, so gerne eine kleine Clara.

    Aber einen Top 10-Namen wollte ich nie.
    Das stimmt mich irgendwie total traurig, eine Alternative habe ich eigentlich nicht.

    Ein Junge würde ein (seltener) Cajus werden.

    Antworten
    • (Ergänzend zu dem, was Chiocciola sagt:) Kannst dich damit trösten, dass Clara kein typischer Name für ein heutiges Baby ist. Ich kenne diverse Claras und Klaras Ü30.
      Matteo so weit vorn finde ich lustig, weil vor ca 20 Jahren eine Lehrerin erzählte, sie habe für ihre Kinder seltene Namen ausgewählt, um die Namen nicht auch in der Schule anzutreffen. Ihr Sohn hieß Matteo. Wenn ich das Alter von Frau Z. richtig schätze und sie nicht den Beruf gewechselt hat, wird ihr Plan nicht aufgehen. Ist aber vielleicht nicht so schlimm, wenn das eigene Kind schon erwachsen ist.

    • @Anne

      „Top 10“ ist doch relativ! Unsere älteste Tochter hat einen Rufnamen, der in unserer Stadt damals in den Top 5 war und trotzdem wurde nur etwa jedes 100. Baby so genannt. Das macht rechnerisch eine Namensschwester in jeder 4. Klasse. Es ist ja nicht mehr wie früher, wo in jeder Klasse 2 Julias und 2 Stefans saßen 😉 Es gibt dazu auch hier im Blog eine Seite mit statistischen Erklärungen.

      Und selbst wenn in der Klasse deiner Clara eine weitere Clara sitzen sollte, haben sie dennoch unterschiedliche Nachnamen, Zweitnamen vielleicht, Spitznamen usw. Und Kinder finden es oft lustig, auf Namensvettern zu treffen…

      Wir würden unserer Tochter den Top 5 Namen immer wieder geben und bei ihren jüngeren Geschwistern war „Top 10“ auch kein Ausschlusskriterium für uns… 😉

  2. Hallo Anne,
    wenn Clara dein Herzensname für deine Tochter ist und es für dich keinen anderen annähernd so schönen Namen gibt, ist es dann wirklich entscheidend, ob der Name im Jahr 2020 auf Platz 9 oder Platz 11 der Vornamenrangliste steht?

    Wenn Top 10 ein K.O.-Kriterium ist.
    Kommt vielleicht ein von Clara abgeleiteter Name in Betracht?

    Chiara
    Claire
    Clare
    Kläre
    Clarissa
    Clarissa
    Clarina
    Clarinda

    Ein ähnlicher Name?
    Carla
    Cara
    Lara
    Flora
    Cora
    Cara

    Ein Doppelname?
    Clara-Marie
    Clara-Sophie
    Anna-Clara

    Ist Clara in deinem Umfeld so häufig, dass sie an jeder Ecke auf Namensschwestern treffen würde?

    Ansonsten würde ich, ehrlich gesagt, bei Clara bleiben.

    Kinder fühlen sich nach meiner Erfahrung mit einem Namen, der vielen gefällt, eher wohl als dass es sie stören würde.

    Antworten
    • Du bist lieb, vielen Dank!

      Clara ist einfach klassisch und zeitlos, aber trotzdem unkompliziert.
      International und trotzdem bodenständig.

      Die große Schwester heißt Charlotte, wir finden, das ist ein ziemlich ähnliches „Genre“.

    • Hallo Anne,
      Charlotte ist aber auch ziemlich häufig. Auf jeden Fall öfter in irgendwelchen Hitlisten zu finden als Clara, aber ich finde das nicht schlimm, denn Charlotte und auch Clara finde ich wunderschöne Namen und Clara ist gar nicht so häufig. Ich kenne nur eine einzige Klara.
      Ich hatte beide Namen (Charlotte und Clara) auch in Betracht gezogen für mein Kind wenn es eine Mädchen wird und mich stört gar nicht das Charlotte so beliebt ist.
      Liebe Grüße, Ida

  3. Ja, beide Namen sind zwar relativ weit oben in den Hitlisten, aber keine generationstypischen Modenamen.
    Das spricht für mich auch eher dafür.
    Mir hätte das Sophia sehr gut gefallen und wenn mein Mann kein Veto eingelegt hätte, wäre unsere Tochter möglicherweise eine Sophia geworden, trotz Top Ten. In unserer Umgebung gibt es jetzt auch nicht so viele Sophias. Ich glaube, sie würde als Sophia weniger Namensschwestern begegnen als sie es mit ihrem jetzigen Vornamen tut, obwohl der in der deutschlandweiten Hitliste viel weiter hinten ist (allerdings auch Top 100).
    Hitlisten sagen halt nicht alles, es gibt z.T. große regionale Unterschiede und auch das Umfeld, in dem man sich bewegt und seinen Freundeskreis hat, macht etwas aus.
    Ich wollte auch eher keinen „Modenamen“ oder Top10-Namen, aber es ist nicht mein wichtigstes Kriterium.
    Für uns war es wichtig, dass der Name uns beiden gefällt, in unseren Ohren schön klingt und eine Bedeutung für uns hat.

    Antworten
    • Ich finde Sophia auch voll schön, allerdings finde ich die Schreibweise Sofia schöner, aber das ist ja jetzt nicht so wichtig.
      Ich finde auch am wichtigsten dass der Name des Kindes beiden Elternteile gefallen und er gut klingt und für mich ist es dann nicht so wichtig wie weit oben der Name in irgendwelchen Hitlisten steht.
      Darf ich fragen wie eure Tochter jetzt heißt? Ich kann es natürlich auch verstehen, wenn du es nicht sagen willst.

    • Magdalena ist aber auch richtig schön!! Da hab ich auch drüber nachgedacht. Meine Oma liebt den Namen!
      Aber du hast recht, damit begegnet sie wahrscheinlich vielen Frauen die genauso heißen. Meine Großtante heißt auch Magdalena, wird aber immer nur Magda genannt, weil sie Magdalena nicht schön findet, was ich nicht verstehe.
      Aber gerade bei kleinen Kindern ist der Name gar nicht mehr so häufig. Eher beliebt ist er bei den älteren Generationen.
      Ich weiß nicht wie alt eure Magdalena ist, deswegen kann ich jetzt auch nicht sagen wie vielen Magdalenas in ihrem Alter sie so begegnen wird…

  4. Ich musste etwas schmunzeln, da Noah bei uns letztes Jahr schon der beliebteste Jungenname war, bei den Mädchen war es entweder Hannah oder Mia.

    Bei den Mädchen gefallen mir abgesehen von Lea alle Name sehr, Emma, Ella, Mila und Clara gehören zu meinen Lieblingsnamen.
    @Anne
    Wenn Clara DER Name ist, sollte dich die Hitliste nicht davon abbringen, den Namen zu vergeben. Mein Bruder heißt Lukas, gestört haben ihn die vielen Namensvetter nie. Ich kenne viele Jungen und Männer, die so heißen, aber der Name ist mit meinem Bruder verbunden und das wäre Clara auch mit deiner Tochter.

    Bei den Jungennamen finde ich viele okay, Ben und Henry würde ich selbst vergeben.

    Zu den ungewöhnlichen Namen-
    da gefallen mir:
    Brina (hatten wir doch mal bei den Babynamen, oder?),
    Adena und Manelia.

    Adalya erinnert mich an Adelaja, der Nachname einer Familie in Nalini Singhs „Gestaltwandlerserie“.

    Zu den anderen Namen
    Divora erinnert mich an das lateinische divus, dessen Genitiv Plural maskulin und feminin divorum und divarum lauten. Wenn die Ableitung davon kommt, haben wir hier einen Götternamen, divus heißt nämlich „göttlich“.

    Colette, Flake, Archibald, Octavio und Rhett empfinde ich als gar nicht so selten.
    Colette habe ich schon häufiger gehört bzw. gelesen.

    Einen Jungen, der mit Zweitname Flake heißt, kenne ich vom Hörensagen, dann gibt es da doch einen der Wikinger von „Wicki“, der so heißt, oder?

    Rhett ist für mich mit Rhett Butler aus „Vom Winde verweht“ verbunden.

    Octavio kommt von Octavius, einen Octavius kennt ihr alle bestimmt noch aus dem Geschichtsunterricht, das ist nämlich Kaiser Augustus Vorname. Der Name seiner Schwester Octavia ist heute aber ein wenig prominenter- mir fällt die großartige Schauspielerin Octavia Spencer ein.

    Archibald Hopper ist eine Figur in der wundervollen Serie „Once upon a time“, dessen eine Hauptdarstellerin Ginnifer GODWIN heißt.

    Antworten
  5. @Knud ich hätte da ein paar Fragen zur Top 500 Liste:

    Warum ordnest du Emily und Emilie gemeinsam ein?
    Ich spreche die Namen unterschiedlich aus: „Em-mil-li“ und „E-mil-i-je“ und warum bekommen Emely, Ema und Eliyas/Elijas eine Extrarang, wenn Maira und Meyra gemeinsam aufgezählt werden?

    Eine lustige Erkenntnis, die ich beim Lesen der Liste hatte, nach den Top 20, kenne ich viel mehr Kinder und Erwachsene mit Namen ab den Top 100 als davor, auch noch in den Top 400-500, da sieht man mal wieder die regionalen Unterschiede.

    Antworten
    • @Knud

      Zu Emily/Emilie-ich erinnere mich wieder an die Artikel-ja, ist wirklich kompliziert.

      Zu Ema- diese Schreibweise ist mir mal in einem Buch begegnet, es wurde erklärt, dass der Name wie Ema ausgesprochen wird, zur Ehrung der Großmutter, die aus einem slawischen (glaube ich) Land kam, hätte man sich aber für diese Schreibweise entschieden. Daher wären Emma und Ema für mich der gleiche Namen.
      Kann das vielleicht jemand verifizieren?

    • @ Miez
      betr. Ema / Emma
      Ich kann das insofern verifizieren, als ich weiß, dass manche Sprachen die Konsonantenverdopplung nach kurzem Vokal nicht kennen. Manch Sprachen sind völlig lauttreu, z.B. tschechisch, andere haben andere Rechtschreib- und Rechtlautungsregeln, z.B. Spanisch.
      Ich weiß z.B. dass die spanische und tschechische Ana wie Anna gesprochen werden (nicht mit langem a wie in Diana) und kenne türkische und albanische Edas, die wie Edda gesprochen werden. Wenn du von einer slawischen Ema schreibst, scheint es mir deshalb plausibel, dass die wie Emma gesprochen wird und nicht mit langem E wie der Vogel Emu.

    • Ist das Etikett „zeitlos“ denn wirklich so wichtig? Da sehe ich Clara auch nicht, für mich sind Namen zeitlos, über die ich mich weder bei einer Großmutter, einem Kind oder einer Person aus der Elterngeneration wundern würde 🙂 Ich hab noch nie eine Clara in meinem Alter getroffen, auch keine Charlotte übrigens.

      Ich erinnere mich, dass eine meiner Lehrerinnen in der Grundschule Charlotte hieß, die war etwas jünger als meine Mutter und damit schon bemerkenswert. Ansonsten war Charlotte eher ein Name, den ich von meiner Großtante Lotte, ca. 1900 geboren, kannte. – Klara/Clara war für mich lange nur das gelähmte Mädchen aus „Heidi“. Das ist natürlich auch eine alte/klassische Geschichte, nur war der Name zwischendurch lange ganz „weg“.

      Es kommt eben ganz darauf an, wie man „klassisch“ und auch „Modename“ definiert. Ein Modename in dem Sinne „Gab es noch nie“, „Inspiriert durch Promis, Fernsehserien o.ä.“, „Erst mal irritierend zum deutschen Nachnamen“ ist Clara selbstverständlich nicht 🙂

    • Aus meiner Schulzeit erinnere ich mich an 2 Charlotten und eine Klara (geb. in den 60er Jahren), war damals aber auf jeden Fall selten.

    • „Gab es noch nie“ und „inspiriert durch Promis“ gefallen mir, die Aspekte würde ich gern als Kriterien zur Definition eines Modenamens etablieren. Würde das auf breite Zustimmung treffen? Wer ist dafür?

    • In meiner Welt ist Clara/Klara ziemlich zeitlos, bzw. habe ich das immer so wahrgenommen. Soweit ich meinen Stammbaum nachvollziehen kann, bis ca. 1840, gab es bei uns in jeder Generation eine Clara/Klara; auch meine Mutter trägt diesen Namen und vor einigen Jahren hat einer ihrer Cousins seine Tochter so genannt.

      Andere Namen, wie Katharina oder Frieda, treten in den Familienbüchern deutlich häufiger und ebenfalls generationenübergreifend auf; zwischendurch jedoch blitzt immer eine Clara/Klara auf. Man kann schon sagen, dass der Name in unserer Familie eine gewisse Tradition hat.

    • CLARA
      Ich kenne mehrere Claras ü60 und einige (wenige) unter 25 Jahre alt.
      Ich würde Clara auch eher als Retronamen bezeichnen, weil Modenamen für mich kurzlebiger sind, innerhalb weniger Jahre in der Hitliste nach oben schließen und wenige Jahre später wieder verschwinden. Ich fürchte, dass Mathilda so ein Modename ist, ich wünsche ihr eine andere Zukunft…

      CHARLOTTE
      Die Charlottes, die ich kenne sind (mehrere) ü80, (2x) 50-60 J., (2x) um die 30 J., (1x) um die 20 J., (4x) unter 10 Jahren alt.
      Darum ist Charlotte für mich zeitlos.

    • Nach deiner Definition dürften wir keinen Namen als Modenamen bezeichnen, der gerade oben in der Hitliste steht, weil wir ja noch nicht wissen, ob er schon wenige Jahre später wieder verschwindet (Modename) oder länger oben bleibt (kein Modename).

    • Das Kriterium „Gab es noch nie“ fände ich tatsächlich greifbar für die Definition von Modenamen. Denn ob sich ein Name länger hält oder nicht, weiß man wirklich erst nach vielen Jahren.

      Clara wäre für mich auch ein Retroname, was ich überhaupt nicht abwertend finde. Bei dem Beispiel Mathilda, von Eosin genannt, verhält es sich für mich ähnlich. Auch bei Luisa. Beides sind alte Namen, die heute im „modernen Gewand“ (also a-Endung) beliebt sind. Trotzdem gibt es beide Varianten e/a schon sehr lange und keine ist eine Erfindung, wenn auch die e-Endung lange dominierend war. Bei männlichen Namen fiele mir das Beispiel Leon(h)ard ein.

    • Natürlich ist es bei keinem Vornamen vorhersehbar, wie schnell er wieder aus der Mode kommt. Und z. B. Greta würde ich trotz ihres rasanten Abstiegs 2020 auch nicht gerade als Modenamen bezeichnen, sondern als Retroname, weil es in der Urgroßelterngeneration gehäuft Gretas/Gretes gab.

      Die Definition “war noch nie da” finde ich aber auch schwierig, denn das betrifft genau genommen ja nur Neuschöpfungen wie Madita oder Spok.

      Für mich sind z. B. Horst, Gudrun, Sabine und Stefanie Modenamen – weil sie in bestimmten Jahrgängen sehr häufig sind und momentan höchstens noch eine Hand voll Male vergeben werden – und das auch fast nur als stumme Nachbenennungen/Zweitnamen.
      Wenn sie allerdings in einigen Jahrzehnten wieder häufiger vergeben werden sollten, auch als Rufnamen, dann würde ich sie wohl wieder als Retronamen bezeichnen…

      Die Definition von Modenamen als Babynamen-Hype ausgelöst durch Promis, Serienfiguren, Songs etc. gefällt mir sehr gut. Vielleicht passt das ja sogar auf Horst, Gudrun, Sabine und Stefanie

    • Bei „War noch nie da“ hatte ich neben literarischen Erfindungen wie Madita oder etlichen Game-of-Thrones-Namen auch Namen, die anderen Sprachräumen oder Kulturen entliehen sind, im Sinn, weil diese in der Regel nicht in unseren Stammbäumen zu finden sind (es sei denn, man hat Multi-Kulti-Wurzeln). Zum Beispiel Jason, Jayden oder Jamie.

  6. Von den TopTen-Namen finde ich Sophia, Felix und Clara schön.
    Die Beliebtheit von Emma, Lina, Ella, Luis, Finn und Henry erschließt sich mir nicht.
    Paul fand ich früher einen Namen, der „gar nicht geht“, mag ich inzwischen ganz gern, würde ihn aber nicht selbst vergeben. Noah ist eine tolle biblische Figur, gefällt mir aber vom Klang her nicht. Jungennamen, die auf -a enden, finde ich ungünstig.

    Antworten
  7. @Anne
    Wenn dir Clara am Herzen liegt, dann lass dir den Namen von der Statistik nicht ausreden. Ob später eine zweite Clara in die selbe Kita-Gruppe oder Schule-Klasse geht, läßt sich nicht voraussagen. Es ist aber so, dass häufige Namen gar nicht mehr so häufig sind wie früher. Und es können auch seltenere Namen zweimal in einer Klasse vorkommen.

    Bei mir ist Luisa (Platz 13) ein Name, den ich sehr mag und den ich auch vergeben würde. Von den TOP-10-Namen mag ich Sophia am liebsten, danach kommt Emilia.

    Bei den Jungennamen mag ich Felix und Jonas (Platz 13) am liebsten. Paul und Henri finde ich auch noch okay.

    @Miez
    Flake – Ich weiß nicht, ob das nun deutsch oder englisch ausgesprochen werden soll. Bei „Wicki und die starken Männer“ heißt das Dorf, in dem sie leben Flake. Die anderen Wikinger heißen Halvar (Wickis Vater), dann Snorre, Faxe, Tjure, Ulme, Urobe und … kriege sie nicht mehr alle auf die Reihe … ist schon zu lange her.

    Hotte – könnte auch zu den Wikingern gehören. Hotte ist, ein für mich wenig schmeichelhafter Rufname für einen Horst.

    Carla – war in meinem Umfeld schon vor gut 10 Jahren im Aufwärtstrend.

    Antworten
    • @Mareike

      Stimmt, dass Dorf hieß Flake!
      Der Namen wird zumindest bei dem Jungen Deutsch ausgesprochen, da es aber nur der Zweitname ist, weiß ich nicht, wie oft der Name verwendet wird. 🙂

  8. Ich habe Flake auch durch die Wicki-Serie kennengelernt. Heutzutage dürfte Flake aber als Künstlername von Christian Lorenz, dem Rammstein-Keyboarder, viel bekannter sein. Zumindest bei den Neu-Eltern von heute, oder?

    Ich frage mich auch, wie viele der Noah-Eltern überhaupt wissen, wer Boris Becker ist. Der hat die Noah-Welle nämlich 1994 mit seinem Sohn ausgelöst. (Falls ihr es nicht wisst: Fragt eure Eltern!)

    Antworten
    • Wie groß war der Einfluss des Noah-Films von 2014? Mein Eindruck ist, dass das dem Namen den letzten Kick bis an die Spitze gebracht hat, auch international.

    • Der letzte Kick wahrscheinlich nicht, aber eine Rolle hat das wohl gespielt. So ein Film ist wie Öl ins Feuer gießen. Der Name Noah tauchte damals eine Weile häufiger in den Medien auf, dadurch wurde er noch präsenter im Bewusstsein vor allem derjenigen Eltern, die diesen Namen gern mochten. Das kann bis heute nachwirken.

  9. @Knud ..der Name Katjana ist für mich überhaupt nicht neu,
    in meiner Schulzeit 79-87 war eine Katjana mit in meiner Klasse .
    So das der Name Tatjana für mich, von klein auf irgendwie falsch anhört.
    Und er gefällt mir auch viel besser wie Tatjana , aber das kann auch daran liege ,das einer meiner Lieblingsname für ein Mädchen Katja ist 😉

    Antworten
    • @Lodida
      Ich finde den Namen Katjana irgendwie voll schön!!
      Aber ich lerne auch eine Tatjana. Die Mutter einer Freundin von mir heißt so. Früher mochte ich den Namen auch voll, aber mittlerweile finde ich ihn nicht mehr so toll.

  10. Hallo Knud,
    Vielen Dank für deine Vornamenlisten – immer wieder interessant! Folgt auch wieder eine für die Zweitnamen?
    Was mich noch interessieren würde (auch wenn die Frage eher unter den entsprechenden Vornamen gehört): Wird mittlerweile die Schreibweise Matilda häufiger als Mathilda vergeben? (Ist mein persönliches Empfinden)

    Antworten
    • Nein, die Variante Mathilda kommt häufiger vor.
      Eine Zweitnamenliste wird es auch wieder geben, ich bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu veröffentlichen. Ehrlich gesagt langweilt mich das Thema, gefühlt hat sich da in den letzten 15 Jahren nichts geändert.

    • Ich kann dir die Top-Liste auch schon sagen:
      – Marie
      – Sofie
      – Maria
      – Sofia
      – Luisa
      ZzzZzzZzz – oh kurz eingenickt! Also weiter:
      – Alexander
      – Maximilian
      – Elias
      – Paul
      ZzzZzz

  11. …ist es nicht auch sehr bemerkenswert, dass mein absoluter Favorit – Gustav – von Platz 319 auf Platz 154 gesprungen ist. Oder ist das nur als „Ausreißer“ zu werten?

    Vielen Dank und beste Grüße
    Georg

    Antworten
  12. Noah war schon immer einer meiner absoluten Favoriten.

    Ich muss mich glaube ich noch etwas an Matteo gewöhnen. Aber andererseits sind auch Marco, Mario, Enrico , Ricardo, Guido oder Luca zu deutschen Nachnamen etabliert. Warum nicht auch Matteo? Und mein Lieblingsname für eine Tochter ist auch italienisch

    Meine persönlichen Favoriten für meine potenziellen Kinder

    – David
    – Alexander
    – Noah
    – Leander

    – Stella
    – Theresa
    – Clara
    – Isabella

    Ich wollte immer vier Kinder haben.

    Antworten
    • @ Annemaus
      Auch ich finde deine Lieblingsnamen wunderschön .
      meine sind

      Doreen
      Katja
      Jana

      Lars
      Bennet
      Markus

      bin leider schon fertig mit meine Kindern ,ich hab ein Daniel und ein Sebastian
      bei Daniel war zuerst Doreen angesagt (Gleiches Jahr 3 Monate früher )…bis mein Bruder angerufen hat und sagte er hat eine kleine Doreen im Arm ;-( …also haben wir uns Christina ausgesucht ..bin aber mehr als froh ,das es ein kleiner Daniel wurde
      und beim zweiten …sagte ich zu mein Mann ….mit gefällt Bastian was hälst du von dem ? er sagte nur …wir leben in Bayern ,also ein Sebastian für ein Mädchen hatten wir damals wieder Christina ,in der Schwangerschaft aber hat sich Katja und Jana eingeprägt ….. ..da mein Mann Lars überhaupt nicht in frage kommt und Bennet ich damals noch nicht kannte …und leider, ein drittes Kind sich nicht mehr angekündigt hat …da stand Markus ganz oben auf meiner Wunschliste und wieder Doreen ( da Nichte ja jetzt um einiges alter gewesen wäre,es für mich in Ordnung leben auch 800 KM auseinander

  13. Wir hatten hier schon mal das Wahlpflicht-Spiel 15 aus 100:

    Meine Wahl aus den Top100 von 2020:

    Felix
    Jonas
    Lukas
    Jakob
    David
    Raphael
    Philipp
    Adrian
    Simon
    Konstantin
    Julius
    Johannes
    Benedikt
    Frederic
    Michael

    Sophia
    Clara
    Johanna
    Sophie
    Sarah
    Helena
    Victoria
    Maria
    Eva
    Pia
    Antonia
    Isabel
    Katharina
    Elisabeth
    Magdalena

    Antworten
    • @Definition Modename: Ich würde sagen, ein häufig vergebener Name, den es noch nie gab. Zeitloser Klassiker wäre dann der über mehrere Generationen dauerhaft häufig vergebene Name.
      Leider schwingt eine gewisse Wertung in diesen Kategorien, was ich schade finde. Ein Modename muss nicht zwangsläufig schnell wieder aus der Mode oder negativ besetzt sein (Kevin…). Und ein zeitloser Klassiker ist vielleicht einfach nur langweilig, so ein „kann man nichts falsch machen“ Name. Ein Retroname teilt das Kind mit etlichen Nazigrößen oder sonstigen fragwürdigen Gestalten deutscher Geschichte. Nordische Namen sind Sehnsuchtsnamen (Bullerbü). Aus gleichen Gründen waren in der DDR Kinder Jaqueline und Ronny beliebt und sind es heute überhaupt nicht mehr.
      Wir tragen und vergeben letztendlich alle Namen unserer Zeit. Mann kann an jedem Namen einen oder wahrscheinlich sogar mehrere Haken finden…

      Ich freue mich, dass man hier als Namensnerd auf seine Kosten kommt!
      @ Hitliste 2020: Bei den Top 10 fällt mir auf, dass die Mädchennamen praktisch alle in die Kategorie Retro fallen, bei den Jungsnamen etwa die Hälfte. Ben und Finn wirken auf mich wie Auslandsimporte, und zwar US-amerikanisch. Ein rein subjektiver Eindruck, meine eigene Assoziation mit Filmen/Schauspielern/Romanen. Gerade bei Ben. Könnte natürlich auch einfach eine Kurzform von Benedikt sein.

    • Einen Retro-Namen teilt das Kind nicht nur mit fragwürdigen Gestalten deutscher Geschichte, sondern auch mit verehrungswürdigen Idolen. Und das gilt für zeitlose Namen noch viel mehr, denn solche Gestalten und Idole gab es zu allen Zeiten. Wobei ich nach wie vor nicht davon überzeugt bin, dass es überregional betrachtet überhaupt zeitlose Vornamen gibt. Mir fällt kein Name ein, der zu jeder Zeit ähnlich häufig gebräuchlich war. Persönliche Erinnerungen wie „Meine Tante Hildegard wurde 1970 geboren“ beweisen da überhaupt nichts.

    • Chiocciola: eine schöne Idee. Meine 15 aus den Top 100 wären:

      Clara
      Frida
      Mathilda
      Charlotte
      Sophie
      Maria
      Paulina
      Olivia
      Martha
      Amalia
      Alma
      Katharina
      Lucy
      Elisabeth
      Magdalena

      Henry
      Emil
      Jakob
      Oskar
      Moritz
      Samuel
      Philipp
      Benjamin
      Johann
      Constantin
      Julius
      Daniel
      Ludwig
      Benedikt
      Frederik

      Irgendwie tue ich mich bei den Jungennamen schwer, da meine absoluten Favoriten nicht unter den ersten 100 auftauchen. Außer Johann und vielleicht noch Philipp würde ich keinen davon tatsächlich vergeben wollen. Bei den Mädchennamen ist nahezu jeder der 15 Vornamen auch ein persönlicher Favorit.

    • Für mich sind Namen zeitlos, bei denen ich raten muss, ob der Vater/die Mutter so heißt oder das Kind. Also tatsächlich z.B. die wohl erst in den 60ern aufgekommene Julia oder ein Name wie Lars oder Timo. Hier hätte ich schon mal nach solchen Namen geschaut: https://blog.beliebte-vornamen.de/2012/10/namen-ohne-verfallsdatum/

      Ebenso wäre ein Name ziemlich zeitlos, der von den (Ur-)Großeltern entliehen ist, bei dem man aber dennoch NICHT das Retro-Namen-Gefühl (= „hätte ich noch vor 10 Jahren eher als oll bzw. als Strafe empfunden, ist aber dich eigentlich total schön“) hat 🙂 Eva oder Maria vielleicht. Michael oder Christian. Namen, mit denen man zu keiner Zeit groß angeeckt wäre.

    • @Chiocciola ich mache auch mit:

      Jungen:
      1. Noah
      2. Ben
      3. Paul
      4. Theo
      5. Leo
      6. David
      7. Samuel
      8. Jonathan
      9. Nico
      10. Fiete
      11. Lennart
      12. Lias
      13. Malte
      14. Alex
      15. Noel
      Ich bin dieses Jahr eher oben dabei

      Mädchen:
      1. Emma
      2. Ella
      3. Clara
      4. Marie
      5. Frida
      6. Neele
      7. Nora
      8. Rosalie
      9. Annika
      10. Linda
      11. Emmy
      12. Lene
      13. Alexandra
      14. Jonna
      15. Lorena
      Ich könnte reich weitermachen. Die Namen sind dieses Jahr alle soooooo schön!!!!

  14. Zur Modenamendiskussion:

    Ich finde die Kategorien „gab es noch nie“ und „von Promis inspiriert“ gut und würde sie um die Kategorie „von fiktionalen Charakteren inspiriert“ erweitern. Das kann dann ein Name wie „Kevin“ sein, der sehr populär durch die Filme wurde oder ein Name sein, der ausschließlich in der fiktionalen Welt vorkommt, wie Khaleesi (ich hoffe, ich hab das richtig geschrieben, ich bin kein GOT-Fan) oder Reneesme (der Name der Tochter von Bella und Edward aus der Biss-Reihe).

    Retronamen sind wiederum für mich Namen, die früher vergeben wurden, dann eine ganze Weile nicht mehr und sich jetzt wieder größerer Beliebtheit erfreuen wie Frieda, Ella, Irma, Oskar, Emil, Johann, Franz und Emma. Diese Namen hatten fast drei Generationen Pause, zumindest hier in RLP, wenn ich mir die Glückwunschseiten der Zeitung ansehe, bevor sie wieder regelmäßiger vergeben wurden.
    Aber stellenweise ist die Frage „Retroname oder nicht?“ auch mit der subjektiven Wahrnehmung verbunden, so war mein Bruder ganz verwundert, als ich ihm von der niederländischen Königin Emma erzählt habe und fragte: „Damals gab es schon den Namen Emma?“

    Dann wiederum gibt es Namen, die ich nicht als Retroname wahrnehme wie Kerstin, Sonja, Sandra oder Thorsten-die Namen sind für mich fest mit der Generation meiner Eltern verbunden.
    Im weit entfernten Verwandtenkreis gibt es eine Gisela in meinem Alter (Mitte Zwanzig), als Retro würde ich den Namen nicht bezeichnen, eher als altmodisch, da dieser Name für mich mit der Generation meiner Großeltern verbunden ist.

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    • Der Name Kevin wurde durch den Fußballer Kevin Keegan populär. Obwohl er so aussah, war er kein fiktionaler Charakter. Als die Kevin-Filme liefen ging es schon zurück mit dem Vornamen.

  15. Einen Modenamen würde ich mit den Begriffen “Gab es noch nie” und “inspiriert durch Promis” und Filme beschreiben.
    Bei der Beschreibung von Retronamen schließe ich mich der Beschreibung vo Miez an. Retronamen wurden früher – zu Omas oder Uromas Zeiten – vergeben und danach lange Zeit gar nicht. Ausnahmen gibt es natürlich immer, wie die von Miez beschriebene Gisela.

    Wirklich zeitlose Namen gibt es nur ganz wenige. Vielleicht Johannes, Michael, Anna und Eva – die waren irgendwie nie ganz weg. Wobei in den 70er Jahren Anna durch Anne abgelöst wurde. Und Michael wird auf Platz 100 heutzutage selten vergeben.
    Dann ist da die Frage, ab wann beginnt die Zeitrechnung für einen Namen. Ich finde zum Beispiel Julia recht zeitlos. Julia hatte in den 90er Jahren eine sehr beliebte Phase, aber in den 70ern gab es Julia auch schon. Die älteste Julia, die ich kenne, wurde Ende der 60er Jahre geboren. Und der Name ist immer noch in den TOP-100 vertreten.

    Hier sind meine Lieblingsnamen aus den TOP-100 (in der Reihenfolge wie auf der Liste):

    Sophia
    Marie
    Anna
    Luisa
    Lena
    Mathilda
    Johanna
    Laura
    Sarah
    Elisa
    Helena
    Elina
    Antonia
    Julia
    Milena
    Annika
    Magdalena

    Felix
    Jonas
    David
    Niklas
    Jonathan
    Raphael
    Philipp
    Erik
    Simon
    Julius
    Fabian
    Daniel
    Johannes
    Nils
    Benedikt
    Frederik
    Michael

    Es ist sind 17 geworden. Mir gefallen so viele Namen, ich hätte noch mehr aufschreiben können.

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  16. Meine 15 Lieblingsnamen aus den Top 100:

    Emma
    Ella
    Mila
    Clara
    Lia
    Lilly
    Maria
    Hailey
    Isabella
    Luise
    Josephine
    Olivia
    Amalia
    Rosalie
    Theresa
    Elisabeth
    Magdalena
    (Sind doch 17 geworden, ich finde viele Mädchennamen aus den Top 100 schön)

    Ben
    Matteo
    Henry
    Lukas
    Liam
    Jakob
    Leo
    Samuel
    Jonathan
    Aaron
    Tom
    Milo
    Constantin
    Gabriel
    Nick

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  17. für Frauen gibt es fast nur noch Namen auf -a, auf -i, oder -in,
    klingt alles sehr weiblich.
    Fritzi, Friederike, Henrike und ein paar türkische Namen waren Ausnahmen.
    so etwas wie Gudrun, Birgit oder Renate ist absolut nicht modern.
    warum war das damals modern?
    vermute, weil die Leute die blumigen Lalilu-Namen nicht mehr sehen konnten.
    ich weiß zB von einer Roswitha, die ihre Tochter Birgit nannte, weil das moderner klingt und sie die blumigen Namen altmodisch und verstaubt fand.

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  18. Von den „aufgefallenen“ Namen möchte ich Gilead kommentieren.

    Der Name ist in zwei Zusammenhängen aufgefallen, der erste ist das Pharma-Unternehmen Gilead Sciences, das auf der einen Seite echte Durchbrüche bei der Entwicklung antiviraler Medikamente (unter anderem gegen Hepatitis) vorweisen kann, auf der anderen Seite für seine extrem kapitalistische Preispolitik berüchtigt ist. In diesem Jahr war es wegen des Medikamentes Remdesivir in den Schlagzeilen.

    Der zweite Zusammenhang ist etwas älter: In Margaret Atwoods Roman „Bericht der Magd“ heißt der dystopische Staat in dem die Handlung spielt, „Republik Gilead“.

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  19. Habe die Diskussion um Modenamen, Retronamen und Klassiker mit Interesse verfolgt. Ich denke, man kann das nicht mit absoluter Klarheit festlegen.

    Beispiel Friedrich–
    Für mich ist der Name Friedrich ein Klassiker, weil er einer der wenigen Namen aus dem Bestand alter germanischer Namen ist, der durch Mittelalter und frühe Neuzeit bis ins 18., 19. und frühe 20. Jahrhundert relativ häufig vergeben wurde, zumindest häufig genug, um in der allgemeinen deutschen Kulturlandschaft präsent zu bleiben (regional mag der Name Friedrich zeitweise ausgestorben sein). Der Name ist zwar heute recht selten, und ist schon seit vielen Jahrzehnten sehr selten, hat aber trotzdem so lange bestanden, dass ich ihn trotzdem als Klassiker bezeichnen würde. Das heißt, für mich ist ein Klassiker nicht unbedingt ein Name, der bis heute durchgehalten hat, sondern eher ein Name, der über so lange Zeit verbreitet war, dass er sich doch ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat und zumindest als Name bekannt ist, was ja auf Friedrich zutrifft.

    Beispiel Hildegard–
    Dieser Name ist weniger eindeutig ein Klassiker als Friedrich. Der Name stammt aus grauer Vorzeit und war im Mittelalter über Jahrhunderte weg im deutschsprachigen Raum sehr häufig (wiederum nicht unbedingt in jeder Region). Mit Anbruch der frühen Neuzeit verschwand der Name so ziemlich, weshalb man im Geschichtsunterricht kaum von einer Hildegard des 17. oder 18. Jahrhunderts hören wird. Erst das 19. Jahrhundert, mit seinen romantisch-historisierenden Tendenzen, belebte den Namen wieder, und dann hatte er wieder eine neuzeitliche Laufzeit von ca. 140 Jahren und erfreute sich einer recht großen Beliebtheit. Dann war es wieder vorbei. Für mich ist Hildegard trotz der frühneuzeitlichen Unterbrechung seiner Verbreitung ein Klassiker, weil der Name nicht zu den obskuren mittelalterlichen Namen gehört, sondern über viele Jahrhunderte besonders weite Verbreitung besaß, somit auch im kollektiven Gedächtnis verblieb, und dann einen langanhaltende Wiederbelebung erfuhr, die den Namen noch mehr ins kollektive Gedächtnis als typischen deutschen Traditionsnamen verankerte.

    Für mich bedeutet „klassisch“ also nur „zeitlos“ im Sinne von historischer Weitperspektive, nicht „zeitlos“ im Sinne von „Kann man nicht eindeutig einer Generation zuordnen,“ denn wenn man sich die letzten hundert Jahre anschaut, dann kann man z.B. Friedrich oder Hildegard natürlich der Seniorengeneration zuordnen.

    Klara ist ein Fall, den ich recherchieren müsste–wie tief sind die Wurzeln dieses Namens im deutschsprachigen Raum? Kam er erst im 19. Jahrhundert überhaupt als verbreiteter Name auf, oder war er über mehrere Jahrhunderte ein häufiger Name? In jedem Fall ist er ein Name, der im 19. Jahrhundert bis in 20. Jahrhundert in Deutschland sehr verbreitet war und somit schon eine gewisse Tradition besitzt, was ihn nicht unbedingt zum Klassiker, aber zumindest zu einer Art Traditionsname macht.

    Modename–hmmm, auch ein Klassiker könnte gleichzeitig Modename sein, z.B. Anna. „Nur Modename“ ist dann eher ein Name wie Kerstin, den es vorher in einem bestimmten Sprach- und Kulturraum (in diesem Fall Deutschland) nicht oder nur ganz ausnahmsweise gab, der aber plötzlich sehr beliebt wird. Luca wäre ein weiteres Beispiel. Fiete außerhalb seines traditionellen Verbreitungsgebietes ein weiteres.

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  20. @Knud
    Gestern war in unserer regionalen Zeitung in Ostwestfalen-Lippe ein ausführlicher Artikel über dich und deine Auswertungen. Auch mit dem Ausblick, dass 2021 Matteo und Emilia auf Platz eins stehen könnten.

    Bei Matteo denke ich, dass der Name irgendwann so normal sein wird, wie Marco und Luca. Der Aufstieg von Matteo hängt aber auch mit der Beliebtheit von Theo zusammen.

    Matteo und Emilia passen auch für Geschwister zusammen. Emilia klingt italienisch und erinnert mich an die italienische Region Emilia Romagna. Ich mag den Namen Emilia.

    Antworten
  21. Lieber Knud,
    Ich hätte das noch ein paar Fragen in Bezug auf die Liste mit den 500 Namen.

    Du hast Kira/Kyra zusammengeschrieben, aber den Namen Kyra kann man auch Küra aussprechen, deswegen weiß ich nicht, ob das so richtig ist wie du das gemacht hast.

    Und du hast Caroline/Carolin zusammengeschrieben, obwohl das Caroline noch einen zusätzlichen Buchstaben hat und sich dadurch ganz klar von Carolin unterscheidet. Das verstehe ich also auch nicht.

    Und du hast Jolina/Joelina zusammengeschrieben. Dort ist es ähnlich wie bei Caroline/Carolin. Joelina hat ja auch noch einen Buchstaben mehr (den man auch ausspricht) und damit unterscheidet Joelina sich doch eindeutig von Jolina.

    Wäre nett wenn du mir das ein bisschen Licht ins Dunkel bringen könntest und mir einfach meine Frage warum man das jetzt so geschrieben hat, beantworten könntest.
    Ich bedanke mich schon mal im Voraus.
    Liebe Grüße, Ida

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    • Liebe Ida,
      Kira kann man auch keira aussprechen oder kirra oder …
      Wenn „kann man auch sooderso aussprechen“ ein Kriterium wäre, dann bräuchte ich gar nicht damit anfangen, gleichklingende Namen zusammenfassen. Es ist kompliziert, so dass ich deine Frage leider nicht einfach beantworten kann.
      Liebe Grüße, Knud

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