Namensrückblick 2018: Und es war Summer

Welche Namen aus Film, Fernsehen oder Zeitgeschehen könnten 2018 bei Eltern in spe bleibenden Eindruck hinterlassen haben? Welche gehören (für mich!) einfach dazu? Ein Marsch durch das scheidende Jahr, in dem es endlich Sommer wurde, etwas Orakelei inklusive.


Jahresrückblick 2018

Januar

Ach, du „Schmerzensreiche“: Cranberries-Sängerin Dolores O’Riordan wird in einem Londoner Hotelzimmer tot aufgefunden. Bruno Mars, eigentlich Peter Gene Hernandez, räumt bei den Grammy Awards sechs Trophäen ab, und Viorica Dăncilă wird als erste Frau zur Ministerpräsidentin von Rumänien gewählt. (Wer hier regelmäßig liest, weiß, weshalb mir ihr Name besonders aufgefallen ist.)

Februar

Jenny „Tschenni“ Frankhauser erobert die Krone im RTL-Dschungelcamp. Beim „Bachelor“ macht Yeliz Koc von sich reden, als sie sich vom Bachelor, einem gewissen Daniel, mit einer Ohrfeige verabschiedet. Der Name der in den Medien sehr präsenten Kuppel-Kandidatin, in etwa „Jehlis“ gesprochen, könnte auch nichttürkischen Eltern gefallen.

März

Stephen Hawking stirbt. Mir kommen da gleich die Gastauftritte des Nobelpreisträgers in „The Big Bang Theory“ in den Sinn, der Erfolgsserie um Sonderling Sheldon Cooper, die mein Mann und ich (erst) in diesem Jahr rauf- und runtergesehen haben und deren Ende für 2019 angekündigt ist.

April

Auch Winnie Mandela zählt zu den prominenten Toten des Jahres. Geboren wurde sie als Nomzamo Winifred Zanyiwe Madikizela. Bei „The Voice Kids“ siegt die klitzekleine, erst zehnjährige Anisa Celik aus Unterfranken.

Mai

Beim Eurovision Song Contest setzt sich Israel mit Netta an die Spitze. Und dann gibt’s endlich wieder eine Traumhochzeit: Harry & Meghan. Mir gefällt besonders der Name der Brautmutter: Doria. Außerdem beginnt der außerordentliche Sommer 2018 gefühlt bereits Mitte Mai – ob in diesem Jahr wohl besonders viele Mädchen namens Summer geboren wurden? Weitere (in meinen Augen schönere) Sommernamen könnten sein: EilaHelia, Marisol, Soléa, Solvie, Sontje, Sunna, Sunniva, Helio(s) oder Kiran. Wer kennt weitere?

Juni

Fans des vor allem an zweiter Stelle populären Namens Alexander können sich freuen: Mit ihrem Liebling wird aktuell Astronaut Alexander Gerst verbunden, der ab Juni fast 200 Tage auf der Raumstation ISS verbringt.

Juli

Der Blutmond, die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts, zieht die Menschen in ihren Bann. Auch ich wandele mit Mann, Kind und unserem neuen Familienmitglied Elly durchs nächtliche Ahrensburg, sehe aber leider kaum etwas. War Luna in diesem Monat der Name der Stunde? Ein extrem beliebter Hundename ist es allemal.

August

TV-Sternchen Chethrin Schulze ist bei „Promi Big Brother“ dabei. Von allein wäre ich nie darauf gekommen, diese Buchstabenansammlung „Kässrin“, also ähnlich wie die englische Catherine, auszusprechen (und ich weiß das natürlich nur durch nachträgliche Recherche!). Die treuen Bloglesern bekannte Elffach-Mama Silvia Wollny sticht Schulze und alle weiteren Kandidaten in der Sendung jedoch aus.

September

HansGeorg Maaßen,  Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, sorgt mit Äußerungen zu den Ausschreitungen in Chemnitz für reichlich politischen Wirbel. Und der Sänger und frühere TV-Star Daniel Küblböck geht bei einer Kreuzfahrt vor Neufundland über Bord und wird seither vermisst.

Oktober

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an die Kulturwissenschaftler Jan und Aleida Assmann. Das wäre auch mal eine Kandidatin für unsere Reihe „Mein seltener Name und ich“!

November

Horst Seehofer verkündet den Rücktritt von seinem Amt als CSU-Chef. Knud kürt seinen Namen später zum „Vornamen des Jahres 2018“, allerdings eher nicht wegen dessen Potenzials bei jungen Eltern.

Dezember

AKK, Annegret Kramp-Karrenbauer, wird Bundesvorsitzende der CDU und ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich Initialen à la JFK auch hierzulande zum Markenzeichen stilisieren lassen. Bei „The Voice of Germany“ gewinnt Samuel Rösch. Namensmäßig auffälliger waren andere Teilnehmer: Jélila, Kinga und Damiano, vor allem aber ein 18-jähriger Flensburger namens Eros Atomus Isler. Und der Knaller zum Schluss: „Florilene“ ist perdu – Helene Fischer und Florian Silbereisen sind kein Paar mehr.

Nun noch die Kinder, die Freunde, Kollegen und Bekannte von mir 2018 bekommen haben (nur die Rufnamen): JunaLevkeLinusNelaOlePaulTimo und Tino (keine Zwillinge!). Wie heißen Ihre Babys des Jahres?

19 Gedanken zu „Namensrückblick 2018: Und es war Summer“

  1. In meinem Umfeld wurden dieses Jahr geboren:

    Linus Benjamin
    Oscar
    Laura
    Hektor
    Esther Marie
    Frederic Christian
    Nick
    Theresa Viktoria
    Max(imilian)
    Mia
    Leander
    Valentin
    Keyla Jeanny
    Leia Lotta
    Anna Katharina

    Antworten
  2. Sauschöner Artikel, Annemarie, 🙂

    so unangenehm ich hier oft auffallen mag: freue mich hier immer wieder über die Verbindung von Hochkultur und Populärkultur in diesem Blog! Wo gibt es das schon?

    Luna finde ich wirklich schön, wiewohl nicht traditionell. Blutmond: Tja, das ist das Problem mit der Astronomie in wolkenreichen Gegenden wie Norddeutschland. Man sieht halt sehr oft gar nichts. 😀

    Bin weiterhin sehr stolz auf Alexander Gerst: der erste Deutsche, der die ISS kommandiert hat! Habe mich vorgestern sehr gefreut, daß er sicher und glücklich zur Erde zurückgekehrt ist! Alexander als Vorname geht wirklich immer. Man denke auch an Alexander den Großen oder an Papst Alexander VI. (Rodrigo Borgia) mit seiner schönen und klugen Lieblingstochter Lukrecia (muß eine grandiose Frau gewesen sein!) und seinem gerissenen Sohn Cesare, seinerseits der Held von Macchiavellis „Der Fürst“.

    Man hört von Leuten, die weder über den Tod von Nelson Mandela, noch über den von Winnie Mandela eine Träne vergossen habe. (Ich bin einer dieser Leute.)

    Horst und Annegret – mein Vater und meine Mutter. 🙂 Meine Mutter freut sich, daß ihr Vorname (den sie nie gemocht hat) durch Kramp-Karrenbauer ein bißchen zu Ehren kommt. Ich freilich kriege schon Würgeanfälle, wenn ich AKK nur sehe. 😀

    Hans-Georg hieß (ich sagte es bereits) ein lieber und sehr kluger Professor von mir, Spezialist für die Geschichte des Papsttums, der Zentrumspartei, des norddeutschen Katholizismus und der Welfen – für mich klingt der Name sehr hannöversch. Maaßen kommt freilich vom Niederrhein…

    Daß Helene Fischer und Florian Silbereisen sich getrennt haben, war mir entgangen, danke für den Hinweis. Ist hier eigentlich schonmal der Vorname Hefi aufgetaucht? 😀

    Antworten
    • „Sauschöner Artikel, Annemarie,

      so unangenehm ich hier oft auffallen mag: freue mich hier immer wieder über die Verbindung von Hochkultur und Populärkultur in diesem Blog! Wo gibt es das schon?“

      Dem kann ich mich nur voll umfänglich anschließen. Wirklich klasse, Annemarie. Und da ich das private Fernsehen meide wie der Teufel das Weihwasser, weiß ich dann dank des Jahresrückblicks zumindest am Ende des Jahres, dass es alle Sendungen im Trash-TV noch gibt und wie die Leute heißen, die dort mitgemacht haben.

    • Vielen Dank für Eure netten Rückmeldungen, freut mich sehr! Es hat mir wieder viel Spaß gemacht, meine Querbeet-Auswahl zusammenzutragen. Tatsächlich konsumiert habe ich von den erwähnten Trash-TV-Formaten ja nur eines … und damit ist nicht „Big Bang Theory“ gemeint 😉

  3. Bei uns im engeren Umfeld gab es dieses Jahr keine Babys. Dafür aber reichlich Geschwister bei den Spielplatzfreunden meiner Tochter:

    Luke, Nouri,Ben-Elias, Wilhelm
    Lena, Hannah, Lale, Joyce, Isabella

    Antworten
  4. Neugeborene aus dem erweiterten Umfeld sind:
    Pepe und Amy Rose

    Diese Kinder (2001 – 2014) gehören zu meiner Verwandtschaft:

    Justus, Martin, Lioba, Elias, Lukas, Eva, Fenna, Jannes, Simon, Vera und natürlich Nicolas und Helena 😉

    Ich wünsche euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

    Antworten
    • @ framboise

      Mag ja nun, wie oft dargelegt, alttestamentarische Namen nicht so gerne (hier also Ruth) – man merkt aber doch immer wieder sofort, in welchen Klans die Kultura sitzt. 🙂 Ein Satz oder zwei Vornamen reichen da.

      Viktoria ist schwierig. Einerseits ist der Name noch heute (gerade im Volksbewußtsein) eindeutig von der englischen Königin besetzt. Das war aber immerhin die letzte Welfin auf dem englischen Thron. Und andererseits hieß so eben auch ihre Tochter („Vicky“), die Frau des unglücklichen deutschen 99-Tage-Kaisers und Königs von Preußen, Friedrichs III. Von Bismarck wurde die eher liberale Vicky für eine englische Spionin gehalten. Sehr unfair. Nach dem Tod Friedrichs hat sie sich „Kaiserin Friedrich“ nennen lassen.

      Das alte Spiel: Im 19. Jahrhundert gehört der Vorname einer Frau nicht unbedingt in die Öffentlichkeit. Es heißt nach außen hin „Fräulein Stuhlfuß“ und nach der Heirat „Frau Adolf Tischbein“.

      „Vicky“ war die Ururgroßmutter unseres heutigen Landesherren Ernst Augusts V.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_von_Gro%C3%9Fbritannien_und_Irland_(1840%E2%80%931901)

      Nach „Vicky“ wurde auch die Großmutter unseres Landesherren als Viktoria Luise (die war in Hannover enorm populär) nachbenannt.

      Und hatte ich ja gerade erzählt: Die Tochter eines lieben, proletarischen englischen Freundes von mir, seinerseits Veteran der Rheinarmee, hieß auch Victoria. (Ob man das nun mit c oder mit k schreibt, ist ja eigentlich scheißegal.)

      Martha Rosalie finde ich wunderbar! Die rechte Mischung aus Ernst und Blumigkeit für ein Mädchen.

      Weihnachtliche Grüße, vermutlich in die olle Mark Brandenburg. Und mag Dein Handy Dich nicht ganz im Stich lassen! 😀

      Janek

    • Ganz recht, ich bin zuhause in der Mark.
      Ruth Viktoria hat den Zweitnamen einer Uroma zu verdanken, wie man mir erzählte. Ich finde die Kombination ganz schön, der zweite Name nimmt dem ersten ein wenig die Strenge.

  5. Hier gab es dieses Jahr
    Maja Anne
    Elina Mathea (worterkennung schlägt „Mathearbeit“ vor)
    Salome
    Emily
    Marieke Rachel
    Nava Elisa Noe

    Aber mein Baby des Jahres 2018 heißt Amos! 🙂

    Antworten
  6. In unserem Umfeld sind in diesem Jahr nicht viele Babys geboren.

    Ich kann vermelden einen

    Anton

    und die Drillinge

    Ida, Lotta und Emil.

    Viele Grüße und einen guten Jahresabschluss.

    P. S.: Annemaries speziellen Jahresrückblick lese ich auch immer wieder wieder gerne

    Antworten
  7. Nicht alles muss kommentiert werden, aber Frauen, die studiert haben, werden später Mutter oder garnicht, ab 30Jahren sinkt die Möglichkeit Mutter zu werden bereits um 50% und sie sinkt mit jedem Jahr weiter.
    Zu Viktoria, da denke ich an die schwedische Kronprinzessin, die vermutlich für junge Eltern durchaus stilbildend sein kann. Mir persönlich ist zuviel Gloria dabei, aber ein international bekannter Namen.
    Zu Viorica, kenne ich von einer rumänischen Freundin.

    Antworten
  8. Gespannt habe ich auch in diesem Jahr meine Rückblicks-Namen mit der brandneuen Hitliste abgeglichen und kann vermelden:

    1. Die sommerliche Summer steht nicht in den Top 500. Mir soll’s recht sein 🙂

    2. Musikalischer Erfolg und, im zweiten Fall, Niedlichkeit, kann Namen pushen: Der Name Bruno (wie B. Mars) kletterte von 103 auf 91 (lag aber sicher ohnehin im Alte-Namen-Trend), und der Name Anisa kam von 384 auf 363.

    3. Ansonsten einen gewissen Einfluss auf die Namenslandschaft scheinen einige Kandidatinnen von „Germanys next Topmodel“ gehabt zu haben, die ich in diesem Rückblick gar nicht erwähnt habe: Abigail (verbesserte sich von 464 auf 369), Gerda (Neueinstieg auf 408) sowie der Name Toni für Mädchen (von 491 auf 418).

    4. Der Rest hat sich kaum bewegt (wie etwa der Name vom Astro-Alex, Samuel oder Luna), ist einfach out (Jenny) oder für Deutschlands Eltern (noch?) zu exotisch.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Wimu Antworten abbrechen