Babynamen der Woche 46/2017

Ella Anouk * Vilma Liva * Askan Magnus * Mina Annatina * Gerlando * Lia Ernestine * Balthasar Pius * Jolina Renée * Matthis Julian * Elva Annalies * Marius Aaron * Livia Sophie Felicia * Anton Konstantin * Nike Jasmin * Tilda Elise * Ben Jona * Sofie Agathe * Janosch Elias * Antje Neele * Flora Leni * Noa-Emilia * Nerius * Lisou (f) * Otto * Aaron Christopher * Lian Alfred * Mika Benedikt * Marlena Florentina



Die „Babynamen der Woche“ – das sind schöne, furchtbare, normale, exotische, verrückte, lächerliche, populäre und ungewöhnliche Vornamen von Neugeborenen der letzten Tage. Willkürlich ausgewählt vom Team dieses Blogs und überhaupt nicht repräsentativ. Verzeichnis aller bisherigen Babynamen der Woche

47 Gedanken zu „Babynamen der Woche 46/2017“

  1. Und da ist Otto! (ohne ZN), aber immerhin ein Otto.
    Wahlpflicht Marlena Florentina und sagen wir mal Aaron Christopher, obwohl Anton Konstantin (bodenständig) und Mika Benedikt (Finland wird vom Papst besucht) in Ordnung sind.

    Annatina wirkt selbstgebatelt, mit Anita hätte ich leben können, obwohl es nicht Meins ist.

    Gar nicht mein Fall: Gerlando, Pius, Ernestine und was ist Nerius?

    Einzeln gefällt mir: Annalies

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    • Nerius ist ein Pferdename, ebenso wie Askan.
      Außerdem ein Nachname: Steffi Nerius, Speerwerferin (Weltmeisterin 2009, glaub ich)

    • Hallo zusammen 🙂 ich verfolge schon seit einigen Monaten aufmerksam die Babynamen der Woche und dachte, ich schreibe jetzt auch mal was, gebe quasi meinen österreichischen Senf dazu
      Bezüglich Askan: könnte das eine „eingedeutschte“ Form von Ascanius, also dem Sohn von Aeneas in Vergils Aeneis, sein?

  2. Vilma Liva: Klingt irgendwie so abgehackt, da beides zweisilbig ist und die Vokale sich wiederholen. Wilma Livia fände ich klanglich schöner.

    Askan Magnus: Mit Askan assoziiere ich spontan Askaban, ein Gefängnis aus Harry Potter. Magnus mag ich aber ganz gern.

    Mina Annatina: Klingt wie oben schon erwähnt selnstgebastelt aber klanglich ist es okay.

    Gerlando: Erinnert mich an Girlande.

    Am besten gefallen mir diese Woche Livia Sophie (Felicia) und Marlena Florentina. Bei den Jungs (Aaron) Christopher und Matthis Julian. Wobei ich hier Matthias noch besser fände.

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    • Askan ist in der Tat sehr ausgefallen, meine Assoziationsmaschine wirft die Askania-Werke (Optik) und diverse Verbindungen aus. Oder ist es ein türkischer Aşkan (Aschkan), dem das Tüddelchen unter dem S abhanden gekommen ist?

    • Vilma Liva klingt für mich nach „Will ma lieber“.

      Klanglich finde ich Vilma/Wilma ja eigentlich schön, aber es gibt einfach zu viele Wortspiele mit dem Namen.

    • Mehr noch als an Askaban erinnert mit Askan als Aslan, den Löwen aus Narnia. Die Bücher mag ich sehr, sehr gerne, würde Aslan aber gerade deshalb nicht als Namen wählen (auch wenn es sonst einer wäre).

  3. Gerlando. auffällig. Gerhard, Gerald, Orlando. Vielleicht heißt der Opa Gerhard und der Pate Roland. aber an sich nicht schlecht etwas zu basteln aus alten Namenssilben. wenn das zum Trend wird, wird es sicher interessant.

    Otto ist in Ordnung, als Einzelname gefällt er mir. mit Zweitnamen wäre er nicht mehr so bewusst speziell.

    Agathe. die gute. das sagts doch schon. solche Namen kann es auch öfter geben.

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  4. Otto – es könnte sein, dass Otto wieder beliebter wird. Ein Hund aus der Nachbarschaft heißt schon so. Erst werden alte Namen an die Haustiere vergeben und ein paar Jahre später sind die Kinder dran. Bei Anton war das vor gut 15 Jahren auch so, bei Oskar etwas später. Otto passt genau in das Schema, kurz, knackig, alt, mal was anderes.
    Mein Fall ist Otto nicht, Anton mag ich auch nicht so, obwohl Anton unter Kindern nicht ungewöhnlich ist.

    Wahlpflicht:

    Marius Aaron
    Marlena Florentina
    (aber nicht für Geschwister)

    wild geschüttelt:
    Marius Benedikt
    Marlena Felicia
    Emilia Agathe
    Felicia Agathe
    Wenn der Rufname schon zwei i enthält, dann sollte der Zweitname keines haben, sonst klingt es kitschig. Hier stoßen zwar zwei a A aufeinander, aber es gab in der Auswahl keine Alternativen.

    Janosch Elias – Janosch bleibt für mich auf ewig mit der Tigerente verbunden. Ich mag die Geschichten vom kleinen Bär und kleinen Tiger wirklich gern. Aber irgendwann sind die Kinder aus dem Alter raus. Jan Elias wäre hier besser gewesen, man kann ihn ja Janosch rufen, solange er klein ist.

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  5. Ein paar kleine Kommentare ….

    Vilma Liva * Vilma ist eine baltische oder skandinavische Form von Wilma, aber das grundlegende Problem des Namens (klingt nach „Will mal“) wird dadurch nicht behoben
    Balthasar Pius * Jetzt schon? Es ist doch noch gar kein Dreikönigstag
    Nerius * Wau, wo wurde dieser Name ausgegraben? Im alten Rom, oder ist es eine eingedeutschte Schreibung zum litauischen Nerijus?
    Lisou (f) * für die Katz

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  6. Dass man vor Entsetzen in Ohnmacht fällt, so schlimm ist diesmal nichts.
    Aber wirklich schön finde ich auch nichts!
    Ziemlich daneben die zusammengebastelten Annas, Lisou ist wirklich für die Katz, und alles unter vier Buchstaben wäre prinzipiell nicht mein Fall; Bindestriche machen das nicht besser.
    Wobei mir eine Ev-Kathrin einfällt, ca. Jahrgang 60, deren Name mir ziemlich exotisch vorkam. Gerufen wurde sie aber nur Evi. Hm.

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  7. Mina Annatina wirkt natürlich wie ein Wortspiel, oder wie die Figur in einem humorvollen Gedicht, deren Namen sich reimen sollen. Als Kombi wirklich fragwürdig.

    Einzeln finde ich Mina nicht schlecht, bevorzuge aber das klanglich leichtfüßigere und auch traditionellere Minna.

    Annatina–nun gut, finde ich nicht ganz daneben, ist interessant und funktioniert auch iregendwie. Eigentlich recht schön. Aber Anna Maria, Anna Barbara, Anneliese, Annerose, etc. sind besser, meienr Meinung nach.

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    • Annatina – da fehlt mir was. Mir ist schon häufiger der Name Anna Christina begegnet. Eine gehört zum erweiterten Bekanntenkreis und wird im Alltag oft Tina gerufen. Ich finde Anna Christina passt sehr gut zusammen, wenn man zur Heiligen Anna noch einen zweiten christlichen Namen hinzufügen möchte. Anna Maria ist natürlich der Klassiker, ebenso Anna Elisabeth (Rufname: Anneliese). Anne Rose habe ich auch schon gehört.

    • Zu Mina Annatina teilen ich die Gedanken. Minna und Anna Christina gefielen mir auch besser. Ich denke es sind drei Komponenten, die den Namen sperrig erscheinen lassen: Der Reim, das gefühlt gebastelten Annatina und zusätzlich das holperige durch die quasi drei zweisilbigen Namen, die es als Aufzählung wirken lassen. Ich musste an eine Schulklasse denken: „Mina, Anna, Tina – ihr bekommt die roten Leibchen.“

  8. Auch von mir ein paar nichtsnutzige Bemerkungen.

    Ich empfinde es auch so: heute sind wenig Kracher dabei, aber auch wenig Begeisterndes.

    Ein Burner ist Gerlando. Es ehrt mgl, recht freundliche, zumindest vorsichtige Worte dafür gewählt zu haben. Ich finde den Namen scheußlich – Bastelei aus irgendwas. (Und als ich ihn gesehen habe, hatte ich heute vormittag auch noch die ganze Zeit „Fernando“ von Abba als Ohrwurm. :-/ )

    Und natürlich: Der alleinstehende Otto ist ein Hingucker.

    Etwas anderes fällt mir hier immer wieder auf, nämlich Namen, bei denen ich mich wundere, was offenbar mittlerweile von der Bourgeoisie so alles als „klassisch“ empfunden wird. Beispiele diese Woche:

    Balthasar Pius. Matthis Julian. Anton Konstantin. Aaron Christopher.

    Konstantin halte ich weiterhin für einen griechischen, also ostkirchlichen Vornamen, der im Westen früher vielleicht mal von der Aristokratie mit Drähten zu Griechenland vergeben wurde, aber ansonsten kaum. Ähnlich bei Julian. Bei Julian kommt noch hinzu, daß er mit dem Kaiser Julian Apostata verbunden ist – eben dem oströmischen Kaiser, der das Christentum wieder abschaffen wollte. (Und ich unterstelle jetzt einmal freundlich, daß nicht die Gossen-Aussprache „Dschulien“ gewünscht wurde.) Christopher ist ein Anglizismus und Pius sollte als reiner Papstname Vorname eigentlich tabu sein, nicht nur wegen der teils zweifelhaften Rolle der Pius-Päpste im 19. und 20. Jahrhundert. Und mit Aaron ist natürlich mal wieder das AT prominent vertreten – auch dieser Name hat im deutschen Sprachraum keine Tradition. Nicht alles, was alt ist, ist auch traditionell oder gar klassisch. Klar, man kennt die Motive der Eltern nicht, aber gerade bei Aaron Christopher scheint mir das „Gernegroß“ mit Händen zu greifen.

    Askan Magnus. Für den skandinavischen Magnus gilt m.E. das vorherigen Absatz Gesagte. Und Askan?! Von den Askaniern gar? (Also dem mittelalterlichen märkischen Grafengeschlecht.) Kurios.

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    • Klar, man kennt die Motive der Eltern nicht, aber gerade bei Aaron Christopher scheint mir das „Gernegroß“ mit Händen zu greifen.

      Entschuldigung, das war ein „Auto-CP-Fehler“! Ich meine vor allem (freilich nicht nur) Anton Konstantin.

    • Matthis Julian
      Wenn er Matthias heißen würde, dann würde er heute zu meinen Lieblingsnamen gehören. Matthis ist ja auch nicht schlecht, es gibt viel schlimmere Namen. Ein Nachteil sind die vielen Schreibweisen (Matthis, Mathis, Mattis).

      Julian wird meistens deutsch ausgesprochen, „Dschulien“ wird Julien geschrieben. Du kannst davon ausgehen, das die meisten Eltern eines Julian nichts von dem oströmischen Kaiser wissen. Eher kommt es in meinem Umfeld noch vor, dass Namen aus einem Heiligenkalender ausgesucht werden, Julian ist da auch vertreten.
      Andere finden den Fußballspieler Julian Draxler toll. Julian ist ja kein „neuer“ Name mehr.

      Aaron Christopher – ich dachte die Zeit von Christopher ist vorbei. Das war doch vor 20 bis 30 Jahren ein Modename. Ich mag Christoph auch viel lieber.
      Aaron ist auch nicht meins, oft haben die Geschwister seltene Namen aus dem AT (David usw. ist ja zu langweilig).

    • Ja, vielleicht habe ich im vorletzten Absatz meines Kommentars von 15:18 mal wieder ein bißchen zu doll losgepoltert, hatte ich mir hinterher auch gedacht. Ausgesprochene Scheußlichkeiten sind diese Namen natürlich nicht.

      Nur gerade Konstantin habe ich eben nie gemocht – und heute kann man ihn doch wirklich kaum noch hören. Zwar steht er aktuell „nur“ auf Platz 54, wird aber eben sehr oft auch als Zweitname vergeben.

      Und noch eine Selbstkorrektur, die mir am Herzen liegt:

      Bei Julian kommt noch hinzu, daß er mit dem Kaiser Julian Apostata verbunden ist – eben dem oströmischen Kaiser, der das Christentum wieder abschaffen wollte.

      Julian wollte natürlich nicht das Christentum wieder abschaffen, er wollte es *als Staatsreligion* wieder abschaffen.

    • Klassisch finde ich Matthis oder Aaron nicht. Vielleicht wird klassisch mit bodenständig verwechselt – halt normal ob mainstream, vielleicht sich noch ein Name, der nicht nur eine Generation überlebt, wie Lia oder Luca.

  9. Balthasar Pius–

    Dem Namen Balthasar bin ich sehr geneigt. Er ist babylonischen Ursprungs, und das hört man ihm auch an–der Name klingt ganz anders als die lateinischen, griechischen und hebräischen Namen, die sonst so zum Kanon christlicher Namen gehören. Finde die Andersartigkeit des Namens erfrischend. So geht es mir auch bei Moses, was ja ein ägyptischer Name ist–auch eine seltene Namensherkunft in unserer Kultur. Moses ist in Deutschland natürlich–außer im deutschen Judentum–kein traditioneller Name; Balthasar aber schon, wenn es auch nie ein besonders häufiger Name war (da war der Dreikönigsname Caspar erfolgreicher).

    Pius–finde ich nicht schlecht. Vom englischen her sehe ich da gleich „piety,“ also Frömmigkeit, in dem Wort stecken, und das ist für mich positiv. Natürlich hat Jan recht damit, dass Pius stärker noch als andere typische Papstnamen päpstlich konnotiert ist. Leo, Klemens, Benedikt, etc.–diese Papstnamen gehören nicht rein den Päpsten, aber bei Pius hat man schon das Gefühl, dass das so ist. Da für mich Päpstlichkeit auch nicht unbedingt negativ ist, geht der Name für mich. Selbst vergeben würde ich ihn nicht. Zu Balthasar passt Pius relativ gut–die Kombi hat eine geistliche Aussage, in der Richtung von „Der Fromme, der Gott sucht, um Ihn anzubeten.“

    Aaron Christopher–

    Der Name kommt in evangelikalen Kreisen, in denen ich mich viel bewege, sehr häufig vor. Ist sozusagen ein großer evangelikaler Modename zur Zeit, kommt aber auch in der allgemeinen Bevölkerung ab und zu vor. Als Fan des frühen Rock’n’Roll und Rockabilly muss ich dabei immer an Elvis Aaron Presley denken, sogar noch mehr als an den Bruder des biblischen Mose, um ehrlich zu sein. Allein schon dadurch ist der Name für mich positiv konnotiert. Auch den biblischen Aaron mag ich, in gewisser Weise; er begleitet Mose, da er besser reden kann als sein Bruder, obwohl sein Bruder eine höfische Erziehung genoss und er nicht. Da ich die Rhetorik sehr liebe und Sprache liebe, hat die Aaronfigur als redegewandte Person für mich immer eine gewisse Ausstrahlung gehabt. Allerdings ist er auch derjenige, der dem Volk Israel nachgibt und sie in Moses Abwesenheit in goldenes Kalb schaffen und anbeten lässt. In der Bibel–wie im richtigen Leben–gibt es eben keine Idealmenschen (außer dem menschgewordenen Jesus), sondern lauter zwiespältige Figuren. In Deutschland ist der Name Aaron, wie Jan bemerkt, nicht herkömmlich; tatsächlich empfinde ich hier schon den Einfluss der englischsprachigen Welt, und es gibt andere biblische Namen, die im Deutschen herkömmlicher und mir in Deutschland lieber sind. Nichtsdestotrotz mag ich den Namen aber grundsätzlich.

    Christopher–solche Anglizismen gehen mir auf den Keks. Das gute alte Christoph ist doch so schön. Aber na gut–manche finde die englische Version frischer u. neuer, im deutschen Kontext.

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    • Wie eigentlich immer empfinde ich die Äußerungen Marks als außerordentlich anregend und informativ. (Eine heute im Internet kaum noch zu findende Stärke dieses Blogs scheint mir diese zu sein: Leute sehr unterschiedlicher regionaler, religiöser, politischer, generationsmäßiger etc. Prägung können auf doch recht hohem Niveau miteinander labern – ohne das einfache Äußerungen wie „Am besten gefällt mir XY.“ jemals gehässig niedergetrampelt würden.)

      Das mit Aarons Rolle in der Bibel war mir nicht bekannt, danke für die Information. Ist halt nicht so mein Gebiet. Ich hatte nur mal gehört, daß Moses mit der freien Rede Probleme gehabt hat. (Ich stottere ganz leicht und rede sehr schnell, verschlucke also Silben – im Studium hat mir mal ein befreundeter Christ gesagt: „Na, mach Dir nichts draus. Moses hätte auch kein Tagesschausprecher oder Volksredner werden können. Eine angenehmere Stimme als Eure Ulbrichts und Honeckers hast Du ja immerhin.“ 😀 )

      Aber ist Moses nicht die griechische Form? Auf hebräisch heißt der Mosche, betont auf dem o…

      Bei Pius beharrte ich auf meinem Standpunkt – und würden den Namen gerade auch dann nicht gut finden, wenn ich Katholik wäre. Na, warten wir auf den ersten kleinen Innozenz.

      Bei Christopher sind wir vollkommen einer Meinung. (Ohne daß Christopher nun gerade ein Desaster-Name wäre.)

      Balthasar Konstantin Neumann-Wecker. 😉

    • Die Stärke des Blogs sehe ich auch so! Hier wird über Namen in jeder Hinsicht reflektiert und nicht gesagt: „Klingt scheiße, kannst du nicht deinem Kind antun.“ Vielleicht liegt es auch daran, dass die wenigsten aktuell, dringend, emotional nach einem Namen suchen.

    • Letzteres mag eine Rolle spielen. Aber auch in den Glucken-Foren oder auf facebook sind ja nun nicht permanent alle schwanger oder „werdender Vater“. Und auch hier tauchen umgekehrt regelmäßig ratsuchende Leute auf, auf die das eine oder andere zutrifft. Und auch hier haben viele Kinder zu erziehen – es kommentieren also nicht nur schwule Katzenpapis und alte Jungfern.

      Ohne mich hier jetzt anbiedern zu wollen, zumal ich hier selbst oft genug unangenehm aufgefalle: Es ist ist halt ein Diskussionssubstrat, das man im deutschen Internet kaum je findet.

    • es ist ein guter Verein. selten.
      oft gibt es auch etwas zu lachen(Witwe Bolte, Schournalisten, etc.)

      zu den Namen noch: Otto ist doch der kleine Junge, Freund von Benjamin Blümchen. wenn ich den Namen Otto lese habe ich die Melodie vom Ritterlied im Ohr. Da hat Benjamin Blümchen ein Lied für eine Frau oben auf dem Turm gesungen und Otto hat auf einer Mandoline(?) Musik dazu gespielt.
      aber irgendwie denke ich trotzdem auch an den Versand.
      war schon schwierig den Namen Otto als positiv zu loben, denn „Otto find ich gut“ ist doch ein Werbespruch von diesem Versandhaus da.

      Lia Ernestine und Lian Alfred. fällt irgendwie auf. zuerst so ein weichlicher Name, der schon kaum ein Name ist und dann etwas Kräftiges hinterher. bin mir nicht sicher wie ich das finde. genannt werden sie bestimmt Tine und Lian. also: das harte Element verkürzt und weggelassen.

    • Lian empfinde ich übrigens als ganz besonders entsetzlich – noch schlimmer als Liam oder Lias. (Man sollte kaum für möglich halten, daß das geht, aber es geht.) Und zwar, weil es wie eine notdürftige Vermännlichung des Tanten- und Omanamens Liane klingt. Da denkt sich doch wirklich jeder: „Aha, die Eltern wollten also gerne einen kleinen Schwuli.“ Uah.

    • Ich mag diesen Blog auch, weil hier andere Meinungen und Ansichten respektiert werden. Für andere Foren habe ich keine Zeit. Hier nehme ich mir, wenn es geht, zwischendurch die Zeit.
      ____

      Lia Ernestine, Lian Alfred, Lias …

      Ich kann mit diesen Kurznamen auch nichts anfangen, weil kaum noch ein Name übrig bleibt. So lang ist Julia nun auch wieder nicht. Oder Lisa, wenn man nur einen Buchstaben dazwischen setzt. Lisa wirkt schon ganz anders. Und Julian finde ich hundert mal besser als nur Lian.

      Und dann ein alt wirkender Zweitname. Eine Ernstine ist mir allerdings noch nie über den Weg gelaufen. Bei Namen wie Lia oder Lian hilft auch der beste Zweitname nicht und ich gehe davon aus, dass Lia bzw. Lian der Rufname ist.

    • Da lache ich auch immer wieder gern drüber, wenn ich zu „alten deutschen Namen“ gefragt werde und die Liste dann mit Alfred beginnt 🙂
      Vielleicht sollte ich so eine Liste „Deutsche Vornamen die eigentlich gar keine sind“ mal zusammenstellen …

    • Nur kurz, die Zeit nehme ich mir jetzt auch mal 🙂 , kurz zu Alfred.

      Den wenigsten dürfte klar sein, daß das ein (natürlich längst eingebürgerter und daher akzeptabler!) Anglizismus ist. Der alte Krupp hat sich mitte des 19. Jahrhunderts von Alfried in Alfred umbenannt – weil Alfred damals englisch klang! Warum? Weil englisch damals nach „moderne Qualitätsware“ klang, während deutsche Industriegüter so in dem Ruch „billiger und nachgemachter Schrott“ standen. Daß „Made in Germany“ ein stolzer Ehrentitel wurde, kam erst später, Ende des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich war „Made in Germany“ wirklich ein Stigma als Verbraucherschutz gegen deutsche „Produktpiraten und Industriespione“.

  10. Marlena Florentina
    Mir ist aufgefallen, das bei den BdW häufiger eine Florentine/Florentina auftaucht. Ich kann mit dem Namen nicht so recht etwas anfangen. Klingt wie eine weibliche Form von Florian. Das wäre ja eigentlich Floriane (was mir aber noch schlechter gefallen würde). Na ja, wer es mag. Mich erinnert Florentine/a auch an die Florentiner-Plätzchen (mit Mandeln).
    Der Name scheint häufiger zu werden, zumindest als Zweitname.

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    • Florentine hat 3 Vokale bzw. 4 bei A-Endung, die sich wiederholen können. Dazu ist der Name lang, gut aussprechbar und hat eine schöne, undiskutable Bedeutung: Niemand, egal welcher Kultur oder Sprache, würde sagen: „Blume – was für eine ungeeignete Bedeutung.“

    • Ich kann mit dem Namen auch irgendwie nichts anfangen, Florian gefällt mir aber auch nicht. Einen Grund gibt es dafür nicht, aber es liegt schon am Klang.

  11. @ Mareike und Mark

    Ich finde Florentina auch nicht so gut. Florentia wäre aber noch übler – die herbeigebete Toskana-Fraktion. Und eben das Gebäck – köstlich, aber es klebt zwischen den Zähnen… (Mir hat schon Florian nie gefallen.) Es ist auch immer die Assoziation an Flor da – also an die Textilien und an den Schaum bei der Weingärung. Wenn schon Blumennamen, dann bitte etwas präziser und phantasievoller mit individuelle Arten und nicht so ausufernd. 😉

    Ich meine mich vage zu erinnern, daß im Jahre 2005 Benedikt XVI. seine überraschende Namenswahl folgendermaßen begründet hat: 1. Klingt in allen Sprachen gut. 2. Nach all den Piussen und Johannessen werde es mal Zeit für was anderes. 3. Und an das, was er erinnerlicherweise eben *nicht* bestätigt hat, obwohl das die Journaille natürlich sofort per Wiki ausgegraben hatte: den Bezug auf den „Friedenspapst“ Benedikt XV.

    [Ratzinger ist ohne Zweifel einer der klügsten deutschen Köpfe des 20. Jahrhunderts. Diese noch als Papst durchfühlbare Mischung aus Klugheit, professoralem Dünkel und Selbstironie. Hinreißend, wie er damit 2011 den BRD-Bundestag geradezu vorgeführt hat. Er wettert eben nicht gegen irgendwas (Abtreibung, Priesterehe blabla…), sondern hält lächelnd eine Vorlesung über das katholische Verständnis des Naturrechts, die selbstverständlich mindestens 90 % der Abgeordneten nicht einmal ansatzweise verstehen. Aber das wirklich nur in eckigen Klammern.]

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    • Benedikt XVI. hat sich nach dem Ordensgründer Benedikt benannt dem „Vater des abendländischen Mönchstums“. „Ich bin auch nur ein Arbeiter im Weinberg Gottes.“ Das waren seine Worte, nach seiner Wahl. Natürlich wußte er auch etwas über seine päpstlichen Vorgänger mit dem Namen Benedikt. Ich denke, er hat sich seinen Namen schon genau überlegt.

      —-
      Florian gefällt mir gut, besser als diese Uropa- Namen, ist fast schon ein zeitloser Name, man kann 35jährige aber auch 2jährige Florians treffen. Aber es gibt keine traditionelle weibliche Form von Florian. Sowie bei Julian – Juliane/Juliana, wobei hier Juliane der ältere Name in Deutschland ist.

    • Da ja 2005 schon vorm Konklave klar war, daß höchstwahrscheinlich Ratzinger gewählt werden würde, hatte ich damals Zeit, gemeinsam mit ein paar Bekannten zu spekulieren, welchen Namen er wohl wählen werde.

      Johannes Paul III. ging nicht – die Figur Johannes Pauls II. war einfach zu übermächtig.

      Johannes XXIV. ging auch nicht bei einem der sich im Vatikan zuvor zweieinhalb Jahrzehnte mit der, nun ja, „Bändigung“ des II. Vatikanischen Konzils befaßt hatte.

      Pius XIII. hingegen wäre wegen „Pio nono“ eine unerträgliche reaktionäre Provokation gewesen – zumal Ratzinger als junger Mann ja selbst sehr aktiv am II. Vaticanum beteiligt war.

      Paul VII. schien wegen des bläßlichen Pauls VI. auch unwahrscheinlich.

      Mein persönlicher Tip war Gregor XVII., ein anderer meinte Leo XIV. Von Benedikt waren wir dann alle überrascht, ohne aber die Namenswahl absurd oder unpassend zu finden.

  12. Ach, das sind heute tolle Namen!

    Fangen wir mit der Wahlpflicht an:
    Matthis Julian * Nicht zu süß, nicht zu bodenständig und schöne Vokal-Wiederholungen. Julian mag ich klanglich, aber er ist mir einfach zu bedeitungsschwach.
    Anton Konstantin * Auch hier überzeugt mich das stimmige Schriftbild. Die vielen Ns wären ggfs. noch eine Diskussion wert.

    Tilda Elise * Matilda Elise gefiele mir noch besser. Elise ist sehr gut!
    Flora Leni * Flora mag ich sehr – die Bedeutung, hach! Leni ist zu süß, aber als Zweitname könnte ich das ertragen.

    Wildgeschüttelt:
    Flora Elise
    Magnus Balthasar
    Und falls bei einer Schwangerschaft die Hormone mich katholisch fühlen lassen:
    Pius Benedikt

    Interessantes:
    Ella Anouk * Anouk – ich muss immer an Anorak und Eskimos denken.

    Vilma Liva * Livia klingt für meine Ihren wie ein fehlendes O und die englische Leber. Gut finde ich V + v.

    Jolina Renée * Ich nin beeindrivkt, dass nach einem Schubladennanen ein korrektes weibliches Renée erscheint.

    Nerius * Der Familien-Ernährer. Bruder Cajus.

    Lisou (f) * könnte durch das Weiche beliebter werden.

    Lian Alfred * Auch hier bin positiv überrascht vom Zweitnamen.

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  13. Nur kurz zu Askan: Das ist die eingedeutschte Form von Ascanius, Sohn des Aeneas aus Troja. Ascanius gilt als Gründer von Alba Longa, Vorläuferin Roms (da Romulus und Remus aus dem Königshaus Alba Longas stammten).

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