So unterschiedlich heißen die Berliner Schüler

Nette Listen zum Stöbern: Moritz Honert und Hendrik Lehmann haben im Tagesspiegel die Vornamen der Erstklässler aus jeweils einer Schulklasse je Stadtteil in einer interaktiven Karte dargestellt: So heißen die Berliner Erstklässler.


Berlin Rathaus (Foto:Knud Bielefeld)

Dass diese Übersicht mit nur einer Klasse je Stadtteil nicht repräsentativ ist, darauf weisen die Autoren selbst hin. Interessant finde ich sie aber ganz bestimmt.

Vier der Schulklassen habe ich mir näher angesehen und mit dem Kevinometer die Kevinwahrscheinlichkeit der einzelnen Schülernamen ermittelt. Die durchschnittliche Kevinwahrscheinlichkeit der Stadtteile ist auffallend unterschiedlich:

  1. Prenzlauer Berg 18,8 Prozent
  2. Zehlendorf 20,9 Prozent
  3. Marzahn 31,4 Prozent
  4. Wedding 31,6 Prozent

Ob diese Reihenfolge auf der Grundlage einer repräsentativen Auswertung wohl genauso aussehen würde?

9 Gedanken zu „So unterschiedlich heißen die Berliner Schüler“

  1. Wow! Ich stell mir da als Lehrer/in immer schwerer vor, sich da die ganzen Namen zu merken, richtig auszusprechen und richtig zu schreiben.. Julyn?
    Yaqub ist vermutlich jemand mit nicht-deutschen Wurzeln, nehm ich mal an.

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    • Ich glaub jeder, der sich Sorgen macht, dass sein Lieblingsname mit der schönen Bedeutung etwas ungewöhnlich für Deutschland klingen mag, kann beruhigt sein – das fällt eh nicht mehr auf.

  2. Sehr interessant.
    Ich bin verwundert das so viele Namen mit A beginnen 70 wenn ich mich nicht verzählt habe, dann L 66 und M/J 58. Es war auch 6x Niklas dabei,in verschiedenen schreibweisen. Leopold, Jonathan und Artur/Arthur fallen mir noch auf ich glaube die sind in Berlin häufiger.

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  3. Sehr interessant. Die ganze Palette ist vertreten von Ernst über Johannes zu den übelsten Kevinismen.
    Und tatsächlich sind auch meine heimlichen Lieblinge Helga und Hilde dabei! Konnte ich leider für unsere Tochter nicht durchsetzen. 😉

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  4. Was heißt denn in diesem Zusammenhang Kevinwahrscheinlichkeit?
    Gehört da jeder Name dazu, der sehr häufig vergeben wurde?
    Das verstehe ich nicht…
    Dann würde Lukas ja auch dazu gehören?

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    • Ich antworte mal schnell, weil mir die frische Frage gerade in den Reader gespült wird: „Kevinismus“ ist *das* Dauerthema dieses Blogs (inklusive auch der Kritik an diesem Begriff)… Gib’s in die Suchfunktion recht oben ein. In möglicher Kürze: Name,, die auf eine prollige Unterschichten-Herkunft schließen lassen. Eltern werden als verfettete Privat-TV-Glotzer gedacht. Namen sind oft englischer Herkunft, gelegentlich aus überzüchtet-französischer. (Als weibl. Gegenstück zu Kevin wird oft Chantal angesehen.)

      Das hat nichts mit der Häufigkeit zu tun – oder nur insofern, als daß Namen, die in diesem Milieu oft vergeben werden (wie eben weiland Kevin) zu Kevinismen werden können.

      Lukas gehört natürlich nicht dazu.

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