6 Gedanken zu „Kevin – Aufstieg und Fall eines Modenamens“

  1. Den Namen Kevin finde ich schoen–im Englischen sowieso (und hier haftet dem Namen absolut kein Stigma an), aber auch im Deutschen finde ich den Namen viel wohlklingender und besser ins Deutsch passend als viele andere Import-Namen. Warum ausgerechnet dieser Name so schlimm sein soll leuchtet mir nicht ein…. Der Film „Home Alone“ ist auch ein ganz netter Film. Wieso sollte der Film nicht Eltern inspirieren, ihren Jungen so zu nennen? Da gibt es fragwürdigere Inspirationsquellen….

    Wie Du hier zeigst, Knud, nicht jeder Kevin ist durch das „Home Alone“-Phänomen zu erklären.

    Und Kevin Costner, der auch etwas mit der ganz großen Kevinwelle zu tun hatte, ist doch auch ein toller Schauspieler, und er spielt in mehreren wirklich guten Filmen mit…

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  2. Spontan musste ich neben den bereits genannten Schauspielern auch an Kevin Bacon (* 1958) denken. Dieser galt ja lange als Teenie-Idol und hatte 1984 mit dem Tanzfilm „Footloose“ seinen Durchbruch. Das erklärt vielleicht Kevins Comeback mit Platz 48 im Jahr 1985.

    Mir fallen auch noch diese beiden Namensvorbilder aus den 90ern ein:

    – Kevin Richardson (* 1971), Bandmitglied der Backstreet Boys

    – Kevin Arnold, Hauptfigur der US-amerikanischen Serie „Wunderbare Jahre“

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  3. Kevin Keagan hat sicherlich auch etwas mit der Verbreitung des Namens zu tun.

    Der NAme selbst ist nicht schlimm, nein. Aber seine Träger sind oftmals nicht die größten Sympathieträger. Deshalb haftet ihm dieses Stigma an.

    Ich arbeite in Berlin Hellersdorf-Marzahn („bildungsfernes, sozial schwaches Millieu“) und viele meiner Klienten heißen genau so (oder tragen die anderen „chantalistischen“ Namen). Und die Kinder von Ihnen auch.

    Ganz ehrlich:
    Ich würde mich auch hüten, Namen zu wählen, die auch nur entfernt mit meinem Klientel in Verbindung gebracht werden könnten …

    Wenke

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  4. So, wie ich das sehe, ist nicht nur der Name ‚Kevin‘ eine modische Erscheinung gewesen, sondern auch dieser sogenannte ‚Kevinismus‘ wird – ziemlich wahrscheinlich – bald auch der Vergangenheit angehören. Wahrscheinlich wird sich der Begriff nicht ändern, dafür aber seine Bedeutung oder die Namen, die er umfasst. Vergleichsweise mit dem Wort ‚Nazi‘ im englischsprachigem Raum, wo dieser eher als Pfennigfuchser verstanden wird. Und dass ein ’neuer‘ Name sich nicht immer halten kann, ist einfach auf den Menschen und seine menschliche Dummheit zu schieben.
    Persönlich kann ich mir mittlerweile unter dem Namen ‚Kevin‘ niemanden mehr wirklich vorstellen; Ich kenne zu viele kluge Personen, die diesen Namen tragen, nur bleibe auch ich nicht von der Gesellschaft und der Mode verschont.
    Es kommt immer mal wieder etwas spezielles, etwas einfaches, das kommt und geht. So auch in diesem Fall.

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    • Grundsätzliche Zustimmung. Ein Hoch den Kevins!

      🙂

      Aber: es gab da mal so vor ca. zehn Jahren (also so etwa zu der Zeit, als die Treterei gegen die Kevins so richtig losgegangen ist und die Philipp-Alexander-Charlotte-Namen so richtig in Mode gekommen sind) einen hübschen Artikel, ausgerechnet im Spiegel. Da hieß es (sinngemäß und ganz und gar aus dem Gedächtnis): „Das sind die zwei rechtradikale Reflexe des deutschen Linksliberalismus: Ossi-Haß und Antiamerikanismus.“

      Auf den Punkt, so ist es meines Erachtens. Und solange die weltweite kulturelle Dominanz der USA gewahrt bleiben wird, wird es weiterhin Kevinismen, aber auch weiterhin Naserümpfen darüber geben. Also bis auf weiteres aus unabsehbare Zeit.

      Wenn die ersten Kevins habilitiert sind, wird sich der Name des Phänomens vielleicht ändern – das Phänomen wird bleiben. (Bin mir ad hoc nicht mal ganz sicher, ob im Bologna-Studium-Deutschland überhaupt nicht habilitiert wird, oder ob die alle nach dem Bätschler oder dem Master und der Billig-Diss „Junior-Professoren“ werden…)

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