Immer diese Doppelnamen!

Immer diese Doppelnamen! Die armen Kinder! Die armen Lehrer, die sich die Namen alle merken müssen!


Weil ich doch ab und zu auf solche Bemerkungen stoße, möchte ich klarstellen: So schlimm ist das gar nicht. Die Babys aus den aktuellen Geburtsanzeigen mit zwei oder noch mehr Vornamen haben meistens auch nur einen Rufnamen, genau wie die Babys, die von vornherein nur einen Vornamen bekommen haben. Die weiteren Vornamen treten im Alltag gar nicht in Erscheinung. Richtige Doppelnamen, bei denen zwei Vornamen als Rufname geführt werden, sind heutzutage eher selten.

„Stumme“ Zweit- und Drittnamen zu vergeben ist nebenbei kein moderner Trend – vor 100 Jahren war der Anteil der Babys mit nur einem Vornamen viel kleiner als heute. Die Motivation für zusätzliche Vornamen war allerdings eine andere, damals stand die Nachbenennung nach Eltern, Großeltern und Paten im Vordergrund. Diese Tradition wird auch heutzutage in vielen Familien gelebt; eine größere Rolle spielt inzwischen bei der Entscheidung für einen zweiten Vornamen das Streben nach Individualisierung.

4 Gedanken zu „Immer diese Doppelnamen!“

  1. Gegen ZN ist prinzipiell nichts einzuwenden, bei Doppelnamen -oder besser Namen mit Bindestrich- finde ich allerdings (auch wenn es mir persönlich nicht gefällt) sollte man eben auch beide Namen als Rufname benutzen
    -wozu hat man sonst solch einen Namen gewählt?
    Wenn viele Knder trotzdem nur mit dem ersten Namen davon gerufen werden, ist der Sinn dahinter doch irgendwie verfehlt…

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    • problem ist: viele wissen nicht, dass der kleine bindestrich so viel bewirkt und es gibt sogar leute, die glauben, ein bundestrich zwischen zwei namen sei eine notwendigkeit. hätte ich so einen fall nicht selbst erlebt, würde ich es wohl nicht glauben.

  2. Mein Doppelname machte mir Schwierigkeiten bei einem Flug.
    In China hatte ich einen Zwischenflug und weil auf dem Flugticket nur 1 Name anstatt beide angegeben waren wurde somit nicht mit dem Reisepass übereinstimmte benötigte ich ein
    neues Flugticket mit meinen „vollständigen Namen“.
    Ich durfte mir somit ein 2. Ticket kaufen.

    Mein Mann wurde bei einer Versicherung nicht richtig geführt es gab aufgrund des Doppelnamens Schwierigkeiten weil auch hier nicht alle Namen aufgeführt wurden.

    Deshalb sollte man die Namen nicht ins unendliche ausweiten
    und auch die möglichen Konsequenzen berücksichtigen.
    Zu viele Namen können auch ein Balast sein.

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  3. Eine Bekannte von mir hat asiatische Wurzeln und heißt Sarah Mae (wird Mäi ausgesprochen). Jedem neuen Lehrer oder sonstigem Bekannten muss sie jedes Mal aufs Neue erklären, dass „Mae“ trotz des nicht vorhandenen Bindestrichs auch zum Namen gehört und nicht bloß der Zweitname ist. Die verrücktesten Schreibweisen waren bisher „Sara-May“ und „Saramai“; inzwischen buchstabiert sie ihren Namen automatisch: S, A, R, A, H, kein Bindestrich, großes M, A, E.
    Die Meisten verstehen es trotzdem nicht.
    Dieser Name ist wirklich Fluch und Segen zugleich, denn ich persönlich finde ihn sehr schön, während die Trägerin selbst ziemlich genervt von ihm ist, auch von der Bedeutung („Fürstin“ und „kleines Kind“, soweit ich weiß).

    Viele Grüße,
    Die, die ihren Namen schön findet

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