Vornamenhitliste 2012: Mia und Ben wieder vorn

Mia und Ben sind die häufigsten Vornamen des Jahres 2012 – genau wie im Vorjahr. Mia und Ben führen die Vornamenhitlisten mit deutlichem Vorsprung gegenüber den Zweitplatzierten an. Ben ist 2012 zum zweiten Mal Spitzenreiter, Mia ist im vierten Jahr in Folge die Nummer 1.


Mädchen Jungen
  1. Mia
  2. Emma
  3. Hannah / Hanna
  4. Lea / Leah
  5. Sophia / Sofia
  6. Anna
  7. Lena
  8. Leonie / Leoni
  9. Lina
  10. Marie
  1. Ben
  2. Luca / Luka
  3. Paul
  4. Lucas / Lukas
  5. Finn / Fynn
  6. Jonas
  7. Leon
  8. Luis / Louis
  9. Maximilian
  10. Felix

Für diese Statistik habe ich 165.979 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet. Das sind ca. 25 Prozent aller im Jahr 2012 in Deutschland geborener Babys. Die Auswertung stützt sich auf die Veröffentlichungen von 430 verschiedenen Quellen. Dabei handelt es sich vor allem um Geburtskliniken. Auch die Meldungen von 10 Standesämtern habe ich berücksichtigt.

Die Top 3 bei den Mädchen sind unverändert gegenüber 2011. Innerhalb der Top 10 bei den Mädchen und bei den Jungen wurden gegenüber 2011 lediglich die Plätze getauscht.

Mia ist in 10 Bundesländern der am häufigsten vergebene Mädchenname. Ben steht in 5 Bundesländern auf Platz 1 der Jungennamenhitliste.
Die beliebtesten Vornamen je Bundesland:

56 Gedanken zu „Vornamenhitliste 2012: Mia und Ben wieder vorn“

  1. Wieder einmal ein großes Dankeschön für die viele Arbeit, die Du und Dein Team in die Erstellung dieser Liste hineinsteckt!
    Vielleicht kann ich dir etwas davon abnehmen, indem ich hier die Liste der Aufsteiger und Absteiger veröffentliche. Du kannst sie gerne auch anderweitig verwenden.

    Vornamen 2012 versus 2010 & 2011 – Aufsteiger und Absteiger Mädchen

    Ich habe alle Namen aufgelistet, die gegenüber der Zusammenfassung der Jahrgänge 2010 und 2011 mehr als drei Plätze gewonnen oder verloren haben und in mindestens einer der Top 50 waren. Dabei fällt auf, dass bei 21 der 22 Namen, die dieses Kriterium erfüllen, der Unterschied sogar 6 oder mehr Plätze beträgt.

    Spitzenkletterer sind Sophia (7 Plätze in die Top 10) sowie Ella, Mila und Elisa mit jeweils 16 Plätzen, die größten Verlierer sind mit mehr als 10 Plätzen Lucy / Lucie und Stella.

    Die 11 Aufsteiger
    Sophia von 12 auf 5
    Emilia von 18 auf 12
    Luisa/Louisa von 20 auf 13
    Nele / Neele von 22 auf 18
    Lotta von 44 auf 32
    Frieda / Frida von 50 auf 37
    Matilda / Mathilda von 45 auf 39
    Ella von 57 auf 41
    Mila von 68 auf 42
    Isabella von 61 auf 47
    Elisa von 66 auf 50

    Die 11 Absteiger
    Lilli/Lilly/Lili von 10 auf 17
    Lara von 14 auf 20
    Sarah/Sara von 16 auf 22
    Finja/Finnja von 35 auf 43
    Emely / Emelie / Emmely von 38 auf 44
    Jasmin / Yasmin von 40 auf 48
    Victoria / Viktoria von 41 auf 51
    Lucy / Lucie von 42 auf 56
    Stella von 43 auf 55
    Katharina / Katarina / Catharina / Catarina von 47 auf 54
    Fiona von 48 auf 55

    Antworten
  2. und

    Vornamen 2012 versus 2010 & 2011 – Aufsteiger und Absteiger Jungen

    Ich habe alle Namen aufgelistet, die gegenüber der Zusammenfassung der Jahrgänge 2010 und 2011 mehr als drei Plätze gewonnen oder verloren haben und in mindestens einer der Top 50 waren. Dabei fällt auf, dass bei 19 der 24 Namen, die dieses Kriterium erfüllen, der Unterschied sogar 6 oder mehr Plätze beträgt.

    Spitzenkletterer sind Luca/Luka (7 Plätze innerhalb der Top 10), Oskar / Oskar (18 Plätze), Liam (28 Plätze) und Mats / Mads mit 45 (!) Plätzen, die größten Verlierer sind mit jeweils mehr als 15 Plätzen Nils / Niels, Nick, Joel und Jason.

    Die 12 Aufsteiger
    Luca / Luka von 9 auf 2
    Henri / Henry von 35 auf 23
    Oskar / Oscar von 44 auf 26
    Emil von 37 auf 28
    Anton von 36 auf 30
    Mika von 45 auf 35
    Leo von 42 auf 37
    Samuel von 51 auf 40
    Liam von 70 auf 42
    Adrian von 47 auf 43
    Mats / Mads von 89 auf 44
    Julius von 57 auf 48

    Die 12 Absteiger
    Leon von 2 auf 7
    Simon von 25 auf 29
    Jannik / Yannick / Yannik / Yannic / Jannick von 27 auf 34
    Nico / Niko von 28 auf 36
    Florian von 31 auf 41
    Nils / Niels von 32 auf 49
    Nick von 33 auf 50
    Hannes von 39 auf 45
    Joel von 40 auf 60
    Jonathan von 43 auf 47
    Sebastian von 48 auf 54
    Jason von 50 auf 69

    Antworten
    • Das Beste an dem Artikel ist die Bildunterschrift: Dora, Doris und Dorothea sind nicht unter den ersten 10… 😉
      Wer hätte das gedacht??

  3. Bei der Auswertung der Auf- und Absteiger ist mir aufgefallen, dass Leo mit fünf Plätzen Zuwachs zu den Auf- und Leon mit fünf Plätzen Verlust zu den Absteigern zählt. Daher habe ich mir diese und ähnliche Namen mal über einen längeren Zeitraum angeschaut.

    In der Top 200 der 80er Jahre ist Lennard / Lennart noch der einzige der Löwenfamilie -mit Platz 88. Er etabliert sich dann in der Folgezeit recht stabil um Platz 30 herum.

    Leon und Leonie / Leoni entwickeln sich in den 90ern schnell zu Namenslieblingen, sodass sie in der Gesamtplatzierung des Jahrzehntes bereits auf 28 bzw. 39 liegen und in den 2000er Jahren sogar mit Spitzenpositionen auffielen. Von ihren einstigen Podestplätzen haben sie sich in 2012 mit Platz 9 bzw. Platz 8 entfernt, sehr modern sind sie mit diesen Platzierungen dennoch.

    Leonard hat sicherlich sowohl von der Beliebtheit von Lennard / Lennart als auch von Leon profitiert und steigt in den 90ern mit Platz 95 ein. Er hat einen leichten Aufwärtstrend, konnte sich aber noch nicht in die Top 50 einschleichen (2012 Platz 58).

    Leo hingegen hat einen starken Aufwärtstrend. In den 90ern noch Platz 134, in den 00er Jahren Platz 67, ist er in 2012 auf Platz 37.

    In den 2000er Jahren gesellen sich mit Leona, Lenny / Lenni, Leonardo und Len/Lenn noch weitere Varianten in der Top 200 dazu (Plätze 150, 148, 179, 199 in den 2000ern). Es konnte sich allerdings nur Lenny / Lenni in den 2010er Jahren in die Top 100 etablieren (Platz 62 in 2012).

    Der „Urvater“ Leonhard ist erst 2011 in die Top 200 eingestiegen und belegt 2012 Platz 184.

    Antworten
  4. Warum sind die Namen Carolin/Karolin und Caroline/Karoline zusammengefasst? Ich kenne den Namen Caroline eigentlich nur auch so ausgesprochen (mit e am Ende), und Carolina/Karolina ist auch eine eigene Platzierung. Caroline kann man natürlich auch französisch ohne e sprechen, aber ich würde doch eher zunächst von der deutschen Aussprache ausgehen und die Namen daher trennen.

    Antworten
    • Carolin / Caroline ist in der Tat ein schwieriges Thema. Einige sprechen Caroline mit E am Ende, einige lassen es weg. Ich habe mich nach gründlicher Überlegung dafür entschieden, die Namen zusammenzufassen.

    • Ja, das dachte ich mir. Ich kenne halt eine Caroline, bei der man das e spricht, daher denke ich natürlich zuerst so.
      Noch eine Frage ;): Wieso sind Luke und Luc zusammengefasst? Für mich spricht man Luke (englisch) „Luk“ und Luc (französisch) „Lük“

    • Mich stört z.B. auch, dass Luisa und Louisa zusammengefasst wurden. Ich kenne eine Luisa, die eben auch Luisa ausgesprochen wird und zwei Louisas, die „Lo-isa“ ausgesprochen werden. Aus diesem Grunde handelt es sich bei Luisa und Louisa für mich um zwei verschiedene Namen. Für Luise und Louise habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Diese Namen würde ich demnach nicht zusammenfassen.
      Ich kann jedoch verstehen, dass man „einige Abstriche“ bei solch einer Auswertung machen muss. Schließlich wird in den verschiedenen Quellen für diese Namenshitlisten ja nicht die Aussprache der verschiedenen Namen erfasst, daher ist eine solche Auswertung wohl nicht ganz präzise.
      Vielen Dank für diese Arbeit! ?

    • In diesem Zusammenhang würde mich mal die ungefähre Verteilung von Emily zu Emilie interessieren. Ich würde vermuten, dass Emily sehr viel häufiger vorkommt als Emilie. Warum? Wenn ich wöllte, dass sie mit i-Laut ausgesprochen wird, dann würde ich sie Emily nennen – das passt m.E. auch besser zum lockeren Touch des Namens. Wenn es französisch sein soll, dann würde ich auf das etablierte Amelie ausweichen. Emilie ist für mich E-mil-je. Ich denke, dass sich aber viele potentielle Emilie-Eltern wegen möglicher Falschaussprache dann doch für Emilia entscheiden. Daher tippe ich auf 80+% Emily.

    • Das Diagramm ist ja toll, hat mich glatt angeregt, mal den Namen im Lexikon aufzurufen. Da ist die Ausspracheproblematik auch gut angesprochen. Möglicherweise trifft die Zusammenauswertung auch auf viele Emilies zu, mir fällt sie nur jedes Mal ins Auge, weil ich die eine Variante sehr schön finde und die andere so gar nicht mein Fall ist.
      Das Diagramm selbst gibt es aber noch nicht zu so vielen Namen oder habe ich einfach die falschen probiert? Ich finde es jedenfalls eine gute Idee.

    • „Ich kenne eine Luisa, die eben auch Luisa ausgesprochen wird und zwei Louisas, die „Lo-isa“ ausgesprochen werden“

      Sorry…aber wenn die Leutchen die richtige Aussprache nicht kennen.

      Es gibt keine Aussprache „Lo-isa“. Die Namen Luisa und Louisa werden gleich ausgesprochen.

    • Naja, ich habe diese Erfahrung eben bei mehreren (gebildeten) Familien gemacht. Ich selbst behaupte nicht, dass Lo-isa die richtige Aussprache Louisas ist. Mir kommt es nur so vor als wäre Lo-isa eine in Deutschland gängige Aussprache Louisas, daher hatte ich vielleicht zunächst die Tendenz die Namen getrennt aufzulisten.
      Abgesehen davon muss ich dir in deiner Aussage, dass Louisa wie Luisa ausgesprochen wird, widersprechen. Es handelt sich um zwei Namen unterschiedlicher Herkunft. Louisa ist französisch, Luisa spanisch! Definitiv werden die Namen nicht gleich ausgesprochen! Der erste Vokal und die Betonung (vor allem der Endsilbe) ist völlig anders! Das bietet an dieser Stelle wohl den triftigeren Grund die Namen nicht gemeinsam aufzulisten…

    • Danke lieber Knud Bielefeld für diese Klarstellung. Wir (hochgebildetes Elternpaar mit umfangreichen internationalen Kontakten und Familien auf drei Kontinenten….hüstel, hüstel..grins) hatten uns schon schwerste Sorgen über unsere dritte Tochter Louisa Victoria gemacht.

      In Deutschland werden Luisa und Louisa eben gleich ausgesprochen. Dass Unbildung so manchen Keffin ein „Loisa“ ins Ohr seiner Angebeteten raunen lassen könnte, ist nicht auszuschließen…

    • Ich habe den Eindruck, dass der Inhalt meiner Kommentare absichtlich missverstanden und verdreht wird, daher verzichte ich an dieser Stelle auf einen weiteren Kommentar…

  5. Warum ist Josephine/Josefine zusammengefasst, Josephina und Josefina jedoch nicht?

    Emily und Emilie sind für mich wiederum zwei Paar Schuhe da doch Emilie korrekt mit E am Schluss gesprochen wird.

    Antworten
  6. Ich finds klasse, dass ihr euch hier immer so viel Arbeit macht. Vor allem vor dir, Knud, verneig ich mich. Dass du das alles in deiner Freizeit machst, verdient echt Hochachtung! 🙂 Auch wenn ich hier meistens nur als stille Mitleserin unterwegs bin, so freu ich mich doch jede Woche auf die tollen Blogeinträge – vor allem freitags muss ich immer reinschauen, da ich die „Namen der Woche“ echt klasse finde.

    Eine Frage habe ich dennoch: Gibt es die Namensliste auch mit Prozentangaben zu den einzelnen Namen?

    Antworten
  7. Also, wie andere auch, muss ich sagen: Dankeschön, Knud, für die gut Arbeit! Neuhier, Deine Auswertung finde ich auch sehr interessant, also, ein Dankeschön auch an Dich.

    Ich finde die beliebten Namen in Deutschland eigentlich im großen und ganzen recht schön. Bei den weiblichen Namen sind viele lateinische, griechische und hebräische Klassiker dabei, die recht edel klingen, eben Namen wie Anna, Sophia, Laura, Katharina, usw. Dabei fällt auf, dass auf „a“ endende Namen ganz deutlich dominieren, was im Deutschen ja nicht ohne weiteres gegeben ist. Es freut mich, dass es auch ein paar alte germanische Namen unter die Beliebten geschafft haben, vor allem Emma, Mathilda, Luisa und Frieda, wobei natürlich Luisa eine durch das Französische gefilterte Form eines germanischen Namens ist, und auch Mathilda erhält durch die „a“-Endung eine leicht latinisierte Aura. Emma und Frieda reihen sich in die heutige Mode dadurch ein, dass sie kurz sind und auf „a“ enden. Auf Namen wie Hildegard und co. darf ich wohl nicht hoffen…. Die amerikanischen Namen wie Amy und Kimberly gefallen mir im deutschen Kontext am wenigsten.

    Bei den Jungennamen freue ich mich, wie bei den Mädchen, über die Präsenz echter Klassiker, wie z.B. Felix, Alexander, Lukas und Maximilian. Auch finde ich die noch nie zuvor so verbreitet gewesenen alttestamentarischen Namen spitze, wie z.B. Jonas, Noah und Elias. Den total populären Namen Luca finde ich an und für sich sehr schön und würde ihn sogar selbst vergeben, da meine Frau Rumänin ist und wir unseren Kindern rumänische Namensformen geben wollen; aber für deutsche Jungs finde ich den Namen unpassend und weiblich-klingend.

    Leider gefallen mir die zwei Spitzenreiter überhaupt nicht. Mit Mia kann ich nicht viel anfangen–da denke ich erstmal an „miau“ und an „mamma mia.“ Diese Kurzform von Maria hat ja im deutschen auch nicht besonders viel Tradition. Und Maria, Marie, Maja, Maike, Marieke–das sind ja alles so schöne Namensformen, da finde ich es schade, nach Mia zu greifen. Ben empfinde ich als pseudo-amerikanisch. In den USA heißen alle, die Ben gerufen werden, mit vollem Namen Benjamin. Den amerikanischen Spitznamen als Vollform zu vergeben mutet irgendwie als möchtegern-amerikanisch an.

    Schade finde ich es, dass der wunderschöne Name Maria relativ weit unten auf der Liste zu finden ist. Auch finde ich es schade, dass mein eigener Name nicht etwas beliebter ist–wäre schön, ihn unter den Top 100 zu finden. Aber so richtig deutsch ist „Mark“ ja auch nicht; eigentlich finde ich im Deutschen ja Markus besser… Markus ist aber sogar noch weniger beliebt.

    Nun–so mein Empfinden der deutschen Namenslandschaft….

    Antworten
    • Lieber Mark,

      danke für das Kompliment und den aus meiner Sicht sehr treffenden und schön geschriebenen Kommentar.

      Die beiden Spitzenreiter sind aus den von dir angeführten Gründen auch nicht mein Fall, wenngleich es wirklich schlimmeres gibt (z.B. Amy und Kimberly im deutschen Kontext ;-)).

      Deine Auswahl von besonders erwähnenswerten Namen gefällt mir auch sehr gut. Aus der Top 20 kommen bei den Mädchen aus meiner Sicht noch Johanna / Hanna und Emilia dazu, bei den Jungen Max, Moritz, Philipp und Jakob. Noah würde ich streichen, den finde ich durch die deutliche Präsenz des Endlautes A bei Mädchen genauso gewöhnungsbedürftig für einen Jungen hier in Deutschland wie Luca.

      Maria finde ich klanglich wunderschön, er käme dennoch für mich nicht in Frage. Ich assoziiere ihn zu sehr mit der katholischen Kirche, der ich nicht angehöre. Vielleicht geht das anderen ja auch so.

      Achja, Mark war doch nun wirklich sehr lange Zeit beliebt und belegt trotzdem noch Platz 105, beschwer dich mal nicht ;-). Und Markus auch…

    • Zum Namen Ben: Der ist vollkommen „eingedeutscht“ und wird hier nicht mehr als amerikanisch empfunden. Ein Klassiker ist das Buch „Ben liebt Anna“ von Peter Härtling, das hierzulande in der Grundschule als erste Lektüre beliebt ist.

    • @elbowin: Ben mag nicht so sehr auffallen wie andere englische Kurzformen und daher denkt der eine oder andere bei dem Namen vielleicht nicht mehr an die Herkunft. Ich würde aber die Vergabe von Namen in Kinderbüchern deutscher Autoren nicht als Indikator dafür sehen, ob ein Name vollkommen eingedeutscht ist oder nicht. Da spielen sicherlich ganz andere Überlegungen eine übergeordnete Rolle. So eine englische Kurzform, die vielleicht sogar zum Zeitpunkt des Schreibens gerade im Kommen war, wirkt irgendwie cooler und jünger als bspw. Heinz.

    • @elbowin:

      Ich glaube, es kommt bei der Kategorisierung von „richtig deutsch“ und „pseudo-amerikanisch“ z. T. darauf an, wie stark man sich an historischer Traditionsverankerung orientiert.

      Z. B., mein eigener Name Mark; ich erhielt ihn, weil meine Mutter Amerikanerin ist und einen amerikanischen Namen für mich wollte, der allerdings auch im Deutschen relativ gut passen würde. Man könnte sagen, der Name Mark ist jezt einfach deutsch, da er schon mehrere Jahrzehnte in Deutschland verbreitet ist und sich auch gut im Deutschen aussprechen läßt. Ich würde meinen Namen allerdings nicht als wirklich deutsch einstufen; er ist eben eine von der amerikanischen Kultur inspirierte Modeerscheinung des späteren zwanzigsten Jahrhunderts, ohne wirkliche Wurzeln im deutschsprachigen Raum.

      Bei dem Namen Ben handelt es sich um einen noch neueren Kulturtransfer. Der Name ist sicher deswegen in Deutschland so beliebt, weil man eine gewisse amerikanische „Coolness“ damit assoziiert, auch wenn der Name inzwischen so häufig ist, dass die amerikanische Aura jetzt mehr in den Hintergrund gerät. Das Internationale (sprich: Englische/Amerikanische) dieses Namens verleiht ihm aber sicher weiterhin einen bedeutsamen Teil seines Appeals.

      Einen Name wie Charlotte, der schon vor mehreren Jahrhunderten ins Deutsche kam und hier volkstümlichen Charakter erreichte und eigentümlich deutsche Abkürzungen fand, den empfinde ich dann absolut nicht mehr als pseudo-französisch.

      Ich bin eben ziemlich streng in meiner Ablehnung jeglichen Amerikanismusses in Deutschland, wohl weil ich zwischen Deutschland und Amerika aufwuchs und gerne hätte, dass beide Länder sich selber sind–manchmal habe ich das Gefühl, Deutschland an eine pseudo-amerikanische globale Kultur zu verlieren… Daher wohl auch meine vehementere Reaktion gegen amerikanisch-derivierte Namensformen in Deutschland.

  8. Danke, Knud, und ein frohes neues Jahr!

    Ich habe in den TOP-500 noch einen Kandidaten zum Zusammenfassen gefunden:
    Mika und Mica (bei den Jungennamen)

    Bei den Daten finde ich den fortgesetzten Aufstieg von Oskar/Oscar besonders bemerkenswert. In Mecklenburg-Vorpommern steht er schon auf Platz 3!

    Antworten
  9. Bei den Mädchen: Werden Juna und Yuna hierzulande gleich ausgesprochen, oder sagt man Dschuna zur Juna mit J? Wie sieht es mit Yara und Jara aus?

    Liya (Platz 239) lässt sich sicher zu Lia/Liah/Lya (Platz 31) hinzunehmen.

    Antworten
    • Juna / Yuna, Yara / Jara, Aiden / Ayden und Mika / Mica werde ich bei der nächsten Überarbeitung zusammenfassen. Liya würde ich wie Lija aussprechen, also anders ala Lia – wäre das falsch?

    • Meine Intuition ist, dass auch Lia mit einem j ausgesprochen wird und dann wie Lija klingt. Mit einem „Esels-I-Ah“ kann ich es mir sehr schwer vorstellen und es würde in meinem Ohr sehr hässlich klingen.

    • Ich habe nachgeschlagen: Siebs (Deutsche Aussprache) verlangt bei Vokalfolgen einen „Neuansatz“, also tatsächlich die von mir als Esels-I-A bezeichnete Aussprache. Damit sind Lia und Liya im reinen Hochdeutsch tatsächlich unterschiedlich.

  10. Tief unten in den dreistelligen Rängen …

    ist mir aufgefallen, dass Hailey einen riesigen Sprung nach oben gemacht hat. Warum? Ich halte diesen Namen für ein Kind in Deutschland für unpassend, der Anklang an „Heil“ stört mich da zu sehr.

    Markus ist stark abgesackt, aber ich finde es bemerkenswert, dass in den TOP-500 die Namensvarianten Markus, Mark, Marcel, Marek und Marco koexistieren. Nur die Variante Marx fehlt.

    Antworten
  11. Vielen Dank für die viele Mühe! Ich bin wirklich ein großer Fan dieser Seite. Es ist wirklich interessant, wie sich Namensmoden allmählich ändern. Wenn man sich die Top 20-Listen der letzten paar Jahre ansieht, meint man „Ach wie langweilig, immer das gleiche“. Aber wenn man mal einen Blick auf die Hitlisten vor 10, 20, 30 Jahren wirft und vergleicht, sieht man, wie sich der Geschmack der Eltern verändert. Mia und Ben gab es in den 90’ern und 80’er Jahren nicht viele – wieso sind diese Namen in den letzten 5 Jahren plötzlich so populär geworden? Vor 10-15 Jahren hieß (gefühlt) jedes Kind „irgendwas mit L-vorne“ (Lea, Leonie, Lukas, Luca) – diese Namen sind weiterhin vorne dabei, aber eben nicht mehr auf Platz eins. Sehen wir hier einen Abwärtstrend?

    Antworten
  12. Ich hab gesehen des der Name Juna und Yuna auf Platz 125 und Alma auf Platz 189 ist. Die zwei Vornamen waren noch Letztes Jahr noch in Top 300 der Mädchennamen.

    Juna/Yuna war 2011 noch auf Platz 247 und Alma war auf Platz 305 .

    Ich frage mich was der Name Juna/Yuna bedeutet.

    Antworten
    • Yuna ist auf jeden Fall in Japan sehr verbreitet (aktuell einer der beliebtesten Vornamen dort), wo es sich meistens von „lieb“ („gutmütig, sanft, anmutig“ etc.) ableitet. Aber ich bezweifele, dass viele deutsche Eltern den Namen daher haben. Denke eher Yuna passt von der Phonetik her gut zum aktuellen Trend der kurzen Namen auf -na, wie Anna, Lena, Lina, Nina, Jana … Luna, Lana, Runa, Rana und Juna/Yuna sind aehnlich, aber gleichzeitig frischer, individueller. Als naechstes kommt vielleicht „Nana“.

      Ansonsten nutzt man Juna scheinbar auch als Alternative zu Juno (von der Goettin, aber der Name klingt vielleicht wegen dem o am Ende zu maennlich).

  13. Hab grad ne Liste mit Namen die Sehr Hoch gestiegen sind.

    Hier zu Beispiel: Bei den Weiblichen Vornamen:
    .Zümra (2011) Platz 492 und (2012) Platz 384
    .Talea/Thalea (2011) Platz 467 und (2012) Platz 348
    .Sila (2011) Platz 423 und (2012) Platz 325
    .Gloria(2011) Platz 479 und (2012) Platz 359
    .Alara (2011) Platz 469 und (2012) Platz 285
    .Flora (2011) Platz 339 und (2012) Platz 228
    .Lenia (2011) Platz 485 und (2012) Platz 225
    .Shania(2011) Platz 435 und (2012) Platz 289
    .Alma (2011) Platz 305 und (2012) Platz 189
    .Fabienne(2011) Platz 111 und (2012) Platz 57
    .Selena (2011) Platz 489 und (2012) Platz 398
    .Eleni (2011) Platz 497 und (2012) Platz 314
    .Adele (2011) Platz 439 und (2012) Platz 319
    .Leia/Leya (2011) Platz 484 und (2012) Platz 381
    .Verena (2011) Platz 382 und (2012) Platz 308

    Zurückegekerhte Vornamen:

    .Rita
    .Dorothea
    .Lisbeth
    .Ruth

    Bei den Männlichen Vornamen kommt noch.

    Antworten
    • Danke für die Übersicht 🙂
      Auf den unteren Plätzen der Rangliste liegen die Namen allerdings nicht so weit auseinander. Man sollte diese Sprünge darum nicht überbewerten. Wenn ein Name von Platz 450 auf 350 gestiegen ist, ist das bei weitem nicht so gravierend, wie ein Aufstieg von Platz 250 auf 150.

    • An Höchsten Gestiegen Weiblicher Vornamen ist:

      Mayla: (2011) auf 420 und (2012) Platz 140 wie kann der Name Mayla so Hoch ins Top 200 schaffen?

      Janna: (2011) auf 461 und (2012) Platz 281

      An Unbeliebsten bzw . Sehr Runter abgestiegen sind:

      Ann: (2011) auf 245 und (2012) auf den Platz 431

      Levke (2011) auf 267 und (2012) auf Platz 441

Schreibe einen Kommentar