Namenslexikon von Dorit Zimmermann * Interview

Der Knaur-Verlag hat ein neues Namensbuch veröffentlicht. Der A-Z-Teil des Vornamenlexikons umfasst laut Verlagsinformation ca. 6000 Namen, die abwechslungsreich kommentiert werden. Neben den obligatorischen Informationen zur Herkunft und Bedeutung gibt die Autorin Dorit Zimmermann auch Hinweise dazu, ob es sich um beliebte oder eher seltene Namen handelt und in welchen Ländern die Namen verbreitet sind. Auch persönliche Einschätzungen fehlen nicht – offenbar ein neuer Trend bei den Vornamenbüchern, der schon bei den jüngsten Werken der Namensbuchautorin Cornelia Nitsch aufgefallen ist.


In Knaurs Vornamenlexikon, das nebenbei zu einem verhältnismäßig günstigen Preis angeboten wird, gibt es außerdem viele Hitlisten (unter anderem auch von beliebte-Vornamen.de) und nach verschiedenen Kategorien aufgelistete Vornamen. Diese Listen laden besonders zum Stöbern ein, wenn man auf der Suche nach einem Babynamen ist.

Interview mit der Autorin

Die Autorin Dorit Zimmermann stand freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung:

Wie lautet Ihr vollständiger Vorname?

Mein vollständiger Name lautet Dorit Christine.

Wie werden Sie genannt?

Ich werde Dorit genannt.

Mögen Sie Ihren Vornamen? Wie würden Sie lieber heißen?

Ich mag meinen Vornamen sehr gerne und war immer froh, keinen 0815-Namen zu haben, den ich mit zig anderen Mädchen oder Frauen teilen muss. Und so hatte ich auch nie den Wunsch anders zu heißen.

Wissen Sie, warum Ihre Eltern Sie so genannt haben?

Meine Mutter hatte eine Freundin, deren Patentante Dorit hieß. Der Name hat ihr sehr gut gefallen und als ich geboren und ein Mädchen war, hat sie sich an den Namen erinnert und so wurde ich auf den Namen Dorit getauft. Das war damals nicht einfach – der Pfarrer fand, das sei kein christlicher Name und wollte meine Eltern zu Dorothea oder Doris überreden, aber meine Mutter blieb dabei und so ist es bis heute geblieben.

Wie heißen Ihre Kinder?

Meine Tochter heißt Lulu, mein Sohn Tim.

Wie sind Sie auf die Namen gekommen?

Die Tochter von Reinhard Mey heißt Lulu und er hat ein wunderschönes Lied für sie geschrieben, das ich mir während der Schwangerschaft angehört habe und so entstand der Wunsch, das kleine Wesen in meinem Bauch Lulu zu nennen, verbunden mit der Hoffnung, sie mögen ein ebenso sonniges, aufgewecktes Kind werden. Mein Sohn bekam seinen Namen nach dem kleinen behinderten Tim in Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Ich war immer gerührt von diesem liebevollen, bescheidenen und trotz seiner Krankheit lebensfrohen Kind.

Wann haben Sie sich für die Namen entschieden?

Ich habe mich während der Schwangerschaft für die Namen entschieden – in Absprache mit meinem Mann natürlich.

7 Gedanken zu „Namenslexikon von Dorit Zimmermann * Interview“

  1. Ich kenne die früheren Vornamen-Lexika des Knaur Verlages und nutze sie zwar ab und zu, sehe aber bessere Alternativen im Handel. Gerade persönliche Meinungen zu Namen sollte man sich als Autor verkneifen. Auch bei Gutachten würde es mir nie einfallen, meinen Kunden meine persönliche Meinung zu ihrer Namenswahl zu geben, da ich das als unprofessionell empfinde. Geschmack ist eben individuell und hat nichts mit Wissenschaft zu tun!

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  2. Wenn persönliche Meinung respektvoll gesagt/geschrieben wird und als persönliche Meinung gekennzeichnet, nicht als absolute Wahrheit verkauft wird, finde ich, kann man das machen, auch in Namensratgebern.
    Das hier genannte Buch kenne ich nicht. In das Vornamenbuch von Cornelia Nitsch hab ich ein paarmal reingeblättert. Soweit ich gesehen habe, sind die Kommentare zu den Namen immer positiv, meist recht blumig, allenfalls steht da mal: Vorsicht, passt nicht zu jedem Nachnamen.
    Ein anderes Namensbuch, in dem die Autorin sehr viel persönliche Meinung geschrieben hat (ich weiß leider den Titel nicht mehr, nur dass die Autorin mit Vornamen Susanne heißt), fand ich zwar recht unterhaltsam, aber als Informationsquelle oder Ratgeber eher weniger geeignet.
    Die Argumentation, welche Namen „gut“ sind und welche nicht, erschloss sich mir auch nicht. Z.B wurde an Nele und Jule bemängelt, das seien keine richtigen Namen, weil nur Kurzformen zu Cornelia bzw. Julia, andererseits Mina als supertoller Name hochgepriesen, der nach meinem Empfinden in die gleiche Kategorie gehört.

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  3. Oh, danke für die Info. Ich wusste, dass Reinhard Mey 2 Söhne und eine Tochter hat, aber nicht die Namen. Das Lulu-Lied kenne ich.
    Victoria finde ich sehr schön. Victoria-Luise sehr kaiserlich…
    Mit Bindestrich arg lang und wuchtig.

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