Buddenbrooks: Namen der Romanfiguren

Den Roman „Buddenbrooks“ hat Thomas Mann in den Jahren 1897 bis 1900 geschrieben. Die Vornamen seiner Figuren wirken zum Teil sehr modern:


Männliche Romanfiguren

  • Johann
  • Jean (eigentlich Johann)
  • Gotthold
  • Thomas
  • Christian
  • Hanno (eigentlich Justus Johann Kaspar)
  • Morten
  • Bendix
  • Alois
  • Kai
  • Hermann
  • Lebrecht
  • Justus
  • Jakob
  • Jürgen

Weibliche Romanfiguren

  • Tony (eigentlich Antonie)
  • Klara
  • Bethsy (eigentlich Elisabeth)
  • Gerda
  • Erika
  • Josephine
  • Antoinette
  • Rosalie
  • Klothilde
  • Ida
  • Therese
  • Anna
  • Friederike
  • Henriette
  • Pfiffi

16 Gedanken zu „Buddenbrooks: Namen der Romanfiguren“

    • Ich kenne eine Sofie, Sie wird Fifi genannt, klingt für mich auch als Busserl nach Wauwau 😉 , aber niedliches Kind und man kann es auch als pfiffig ansehen

  1. Ich finde das hört sich an wie ein Hund 😀
    Aber ich mag Bethsy 🙂
    Auch Antoinette und Rosalie gefällt mir.
    Bei Tony denke ich immer an meine Katze 😉

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  2. Das sind aber noch nicht alle vorkommenden Namen, ich hab mir mal den Spaß gemacht und das Buch quer durchgeschaut (und hoffentlich alle Vornamen gefunden):
    Jean-Jacques Hoffstede, Familienfreund
    Anton (der Bediente; er wird tatsächlich als solcher bezeichnet, obwohl er der Diener ist)
    Line und Trina, Dienstmädchen in Lübeck
    Babett und Thinka, Dienstmädchen in München bzw. Hamburg
    Lea Gerhardt, eine Jerusalemsabends-Freundin der Konsulin
    Clara (wird in meiner Ausgabe jedenfalls mit C geschrieben)
    Fräulein Clementine
    Fiken Dahlbek, ein Kind
    Agathe Vermehren, Schulleiterin
    Sievert Tiburtius, Ehemann Claras
    Hugo Weinschenk, Ehemann Erika Grünlichs
    Peter Döhlmann, Konsul
    Heine Seehas, Brotverkäufer
    Eva Ewers, Pensionatsfreundin von Tony
    Andreas Gieseke, Schulfreund von Christian, Rechtsanwalt und „Suitier“
    Sigismund Gosch, Makler
    Hinrich und Sara (geb. Semlinger)Hagenström und deren Kinder Hermann, Moritz und Julchen
    Philipp und Gottlieb Kaßbaum, Schulkameraden von Christian und Thomas
    Eduard und Stephan Kistenmaker, Freunde von Thomas und Christian
    Nelly Kethelsen, Schwester von Therese Weichbrodt
    Alfred Lauritzen und Edgar Lüders, Mitschüler
    Ralf von Maiboom, Gutsbesitzer, Ehemann Armgard von Schillings, einer Pensionatsfreundin Tonys
    Friedrich Wilhelm Marcus, Prokurist
    Louise, August und James Möllendorpf
    Bernhard Buddenbrook, Vater von Klothilde, die auch Thilda genannt wird
    Edmund Pfühl, Organist und Musiklehrer
    Siegmund Stüwing, Besitzer einer Weißwarenhandlung, eines „Ladens“
    Andreas Pringsheim, Pastor
    Aline Puvogel, nachmalige Ehefrau Christians
    Gisela, evtl. Tochter Christians
    Hans Hermann Kilian, Mitschüler Hannos
    Riekchen Severin, die Mamsell der Konsulin
    Dietrich Ratenkamp, Vorbesitzer des Mengstraßenhauses
    Diederich und Meta Schwarzkopf, Vater bzw. Schwester von Morten
    Corl Smolt
    Eberhard Graf Mölln, Vater von Kai
    Marcellus Stengel, Lehrer
    René Maria von Throta, Leutnant
    Adolf Todtenhaupt, Mitschüler Hannos
    Schwester Leandra, Ordensschwester und Krankenpflegerin
    der Papagei Josephus… und natürlich der unsterbliche Johnny Thunderstorm, der „du lieber Gott!“ niemals gearbeitet hat und doch ein guter Kaufmann gewesen war! 😀

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    • Beeindruckende Liste, Maria Th.! Vielen Dank für die Mühen!

      Mein Großvater mütterlicherseits hat Karl geheißen – ausgesprochen wurde das auf platt aber natürlich auch „Korl“. Und ich vermute umgekehrt, daß in einem Lübecker Kirchenbuch vom Anfang des 19. Jahrhunderts (also Corl Smolts Geburtsepoche) „Carl“ gestanden hätte und nicht „Corl“. Aber das waren eben auch keine literaten Leute, bei denen war wohl die Ausprache wichtiger als die Schreibung…

    • Corl
      So steht’s im Buch, ich denke aber auch, dass es eigentlich Carl heißen müsste. „Corl Smolt“ kommt ja in der Revolutionsszene vor, als der Konsul mit dem rebellischen Volk auf Platt spricht; er wird aber auch im normalen Text, nicht nur in der plattdeutschen Anrede als Corl bezeichnet.

    • Jean: „Watt wütt ji denn?“
      Corl: „Wie wütt de Repeblik!“
      Jean: „Ober ji hebbt jo all een Repblik!“
      Corl: „Denn wütt wi noch een!“

      (Aus dem Gedächtnis und natürlich nicht wörtlich…)

      😀 Absolut unsterblich!

    • Kommt gut hin, aus dem Gedächtnis. Nachdem ich es gerade herumliegen habe, das Originalzitat:
      Konsul: „Smolt, wat wull Ji nu eentlich!Nu seggen Sei dat mal!“
      Smolt: „Je, Herr Kunsel, ick seg man bloß: wie wull nu ’ne Republike, seg ick man bloß…“
      Konsul: „Öwer du Döskopp…Ji heww ja schon een!“
      Smolt: „Je, Herr Kunsel, denn wull wi noch een.“

      😀 Absolut unsterblich!

      Die regionalen Unterschiede des Plattdeutschen kommen dadurch auch zutage! 🙂

    • Die regionalen Unterschiede des Plattdeutschen kommen dadurch auch zutage!

      Genau! 🙂

      Ich hatte mir das aus dem Gedächtnis anhand des Platts meiner alten Heimat südlich von Bremen zusammengereimt. (Das ich aber auch nie fließend beherrscht und schon gar niemals in irgendeiner Form kultiviert/gepflegt habe.) Und wie authentisch Manns Kenntnisse des Lübecker Arbeiter-Platts waren, vermag ich auch nicht zu sagen.

      Es gibt eben keine plattdeutsche Hochsprache… Der übliche Reflex von Regional-Sprach-Patrioten überall in Europa ist dann, es möglichst anders aussehen zu lassen als die Hochsprache, und das ist eben auch alles andere als „authentisch“.

      Hatte ich schonmal gesagt, ich weiß. Aber das ist etwas, was ich im Laufe der Zeit gelernt habe: tiefste Skepsis gegenüber irgendwelchen angeblich jahrhundertealten Traditionen, tiefste Skepsis gegenüber regionaler Authentizität. Bei gleichzeitigem Verständnis für das Bedürfnis der Leute nach regionaler Tradition.

      „Aalder, wohn isch in Kartoffelfresserland.“ Die Kartoffel wird in Deutschland freilich erst seit gut 200 Jahren angebaut. Die Tomate in Italien erst seit gut hundert Jahren. Chili ist das Gewürz der armen, heißen Länder Afrika und Asiens – kommt aber bekanntlich auch aus Amerika, ist also noch nicht sooo lange dort bekannt. Tradition ist vor allem immer auch Erfindung von Tradition.

    • Ach ja, noch eine Ergänzung: Die Volksschulmädchen Stine Voß, Mike Stuht und Fike Snut kommen immer zur Konsulin in die Sonntagsschule zum Katechisiert-werden. 🙂
      Bobby hieß Sesemi Weichbrodts Hündchen.
      Und der Merkspruch, den Hanno in der Schule über die Schreibweise von g und ch am Wortende lernt, enthält auch noch einen Vornamen:
      Unsere Hedwig ist zwar sehr willig, doch den Kehricht auf dem Estrich fegt sie niemals ordentlich zusammen! 😀

    • Bei Stine, Mike und Fike hat es sich mit Sicherheit so verhalten wie mit Corl: umgangssprachliche Bezeichnungen, also Rufnamen, die so aber nie „in den Papieren“ aufgetaucht sein dürften…

      Immer natürlich unter dem quellenkritischen Vorbehalt: Wir haben es hier nicht mit einer zeitgenössischen Quelle zu tun, sondern mit einem Jahrzehnte nach dem „Berichtszeitraum“ entstandenen literarischen Werk. Und es schreibt hier ein Großbürgerssohn über die unteren Klassen – auch seine Wahrnehmung kann also vielfältigen Brechungen unterlegen haben. Aber natürlich schafft so ein Buch umgekehrt auch Tradition: Tom klingt im Deutschen eben bis heute irgendwie hanseatisch, sicher gerade wegen Mann.

      Der Clou dieses Merksatzes ist ja dieser: Er ergibt nur dann einen Sinn, wenn -ig und -ich gleich ausgesprochen werden, also als /ich/. Das ist heute noch in Norddeutschland oft so, nicht aber mehr in der Standard-Aussprache des Hochdeutschen. Aber in der Vorform der deutschen Standard-Aussprache in vorelektronischen Zeiten, nämlich in der „Deutschen Bühnen-Aussprache“ wurde genau das verlangt (also beides als „-ich“ aussprechen)!

      Ein Zivi-Kollege von mir hieß Weichbrot (RS habe ich vergessen) – klar, daß der kaum je anders als „Hartkeks“ genannt wurde… Der heutige Kultusminister von MVP heißt Mathias Brodkorb.

    • quellenkritischen Vorbehalt: Wir haben es hier nicht mit einer zeitgenössischen Quelle zu tun, sondern mit einem Jahrzehnte nach dem „Berichtszeitraum“ entstandenen literarischen Werk. Und es schreibt hier ein Großbürgerssohn über die unteren Klassen – auch seine Wahrnehmung kann also vielfältigen Brechungen unterlegen haben.

      Natürlich, genauso isses.

      Der Merksatz wird ja sogar im Buch schon erläutert:“Bei dieser Übung voller Versuchungen und Fußangeln hatte die Absicht bestanden, daß man Hedwig, willig und fegt mit einem ch, Estrich mit g und Kehricht womöglich ebenfalls mit einem g schreiben sollte, und das hatte man denn auch gründlich besorgt, weshalb nun die Korrektur vorgenommen werden mußte.“

      Ich bin mal mit einem Brodkorb zur Schule gegangen, der hatte aber einen anderen Vornamen. 🙂

      Und ja, mir sind noch zwei Namen eingefallen:
      Bob und Zerline Hagenström, Neffe und Tochter von Hermann H., die miteinander verlobt sind und ein Haus benötigen.

    • Ah! Also, es geht um Hannos Qualen in der Schule, oder? Ich kann mich an die Stelle mit dem Merksatz echt nicht erinnern.

      Zu fragen bliebe, ob man das vor der endgültigen Standardisierung der deutschen Rechtschreibung um 1900 wirklich schon so gnadenlos gesehen hat. Das wäre wieder der quellenkritische Vorbehalt…

      Weia, ich muß das nach 15 oder 20 Jahre wirklich mal wieder lesen. Allen an Vornamen interessierten sei das auch angeraten – und es ist auch noch eines der wirklich witzigsten Bücher in deutscher Sprache. 🙂

      Ich bin mal mit einem Brodkorb zur Schule gegangen, der hatte aber einen anderen Vornamen.

      Der Nachname der MVP-SPD-Brodkorbs kommt, soweit ich weiß, von österreichischen Vater. Das dürfte also wirklich aus dem bairischen Sprachraum kommen.

    • Allen an Vornamen interessierten sei das auch angeraten – und es ist auch noch eines der wirklich witzigsten Bücher in deutscher Sprache.

      Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Vielleicht hat man es ja gemerkt 😀 , ich bin auch ein Fan der Buddenbrooks (wenn auch nicht unbedingt Thomas-Mann-Fan).
      Traut euch ran, Leute, es ist nicht so ein unlesbarer Schinken, wie viele vermuten oder befürchten.

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