„Ich heiße Erwin und bin Rentner.“ Na, wer hat da gleich ein Bild vor Augen – von einem 66-jährigen Schnauzbartträger mit Nickelbrille? Vermutlich können gerade jüngere Menschen mit Erwin Lindemann aus dem Loriot-Sketch „Der Lottogewinner“ nichts mehr anfangen. Und selbst wenn: Das Szenario um den etwas verwirrten angehenden Besitzer einer „Herrenboutique in Wuppertal“ liegt ja gut ersichtlich viele Jahre zurück, Herr Lindemann würde jetzt bereits sein 109. Wiegenfest begehen. Gut für seinen Vornamen: Erwin erlebt gerade eine kleine Renaissance, die ihn zuletzt auf Platz 266 von Deutschlands beliebtesten Jungennamen trug. 2017 schloss Erwin gar auf Platz 244 ab, in den Top 300 ist er seit 2013.
In unseren „Babynamen der Woche“ tauchte der besonders in den 1920er Jahren beliebte Name schon mehrfach als Zweit- oder Drittname auf, wohl als modern eingebettete Nachbenennung, etwa bei Elian Erwin, Janis Erwin oder Levin Tibet Erwin. Doch wenn Mama und Papa (Ur-)Opas Namen richtig schrecklich fänden, wäre er heute wohl auch an nachgerückter Stelle chancenlos. Einen kleinen Erwin Peter gibt es in der Sammlung auch schon.