Gute Frage 7: Ist Kate ein Name?

Ja, wer, wie, wo, was soll das denn für eine Frage sein: „Ist Kate ein Name“?! Die Liste der Kates ist doch endlos: Kate Winslet, Kate Moss, Kate Bush, Kate von William & Kate, Kate Beckett aus „Castle“, Kate Tanner aus „Alf“ (um nur zwei Serien-Kates zu nennen) … Alles richtig. Natürlich heißt das Gros dieser Damen eigentlich Katherine oder Catherine (Kate Winslet nicht). Doch darauf will ich gar nicht hinaus.


Kate steht in Deutschland derzeit auf Platz 187. Uiuiui! 2014 schaffte es der Name, der sechs Jahre zuvor noch nicht in den deutschen Top 500 stattfand, sogar auf Rang 167. Wir erinnern uns: Nach längerem Vorgeplänkel fand anno 2011 die Traumhochzeit von Prinz William und Catherine „Kate“ Middleton statt – und der Name Kate hatte ergänzend zu allen bisherigen Assoziationen aus Film und Fernsehen noch eine Art modernes Cinderella-Image weg (auch wenn Miss Middleton aus betuchtem Hause und wahrlich nicht aus der Asche kam).

Bei der alten Kate
Wen oder was werden wir am Ende dieser Straße wohl vorfinden?

Trotzdem reagiere ich jedes Mal irritiert, wenn von werdenden Eltern hierzulande der Name Kate ins Spiel gebracht wird. Denn ich denke bei Kate (in geschriebener Form natürlich) zunächst mal immer an ein altes Haus. Mit Fachwerk vielleicht, Typ Hexenhäuschen. Ähnliche Schwierigkeiten habe ich mit dem Jungennamen Luke (zuletzt auf Platz 67). Ich weiß schon, Star Wars und so, finde ich ja auch spitze. Aber die (Dach-, Keller-, was weiß ich)Luke … nein. Und jetzt kommen Sie: Ist Kate ein Name?

22 Gedanken zu „Gute Frage 7: Ist Kate ein Name?“

  1. Also, ich muß zugeben, bei dem Wort Katenschinken noch nie an die Beine von Kate Moss oder Kate Bush (um mal zwei Exemplare aus meiner Generation namhaft zu machen) – und umgekehrt auch nicht. 😉

    In einigen Gruppen der Bündischen Jugend gibt es übrigens noch das wohl auf Lappland importierte Wort Kote, das in Lappland eine Erdhütte, in der Jugendbewegung aber ein größeres Zelt bezeichnet.

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  2. Bei Kate musste ich bisher noch nicht assoziieren wie bei Luke, da finde ich schon lange, dass der Name im deutschen Sprachraum eher ungünstig ist. Aber Kate, ja, natürlich, eigentlich genauso! Vielleicht liest man das nicht so leicht wie die Hütte/Kate, weil ja die Aussprache des Namens anders ist. Bei Luke ist die Aussprache nahezu gleich.

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  3. In Deutschland sollte Käthe die Funktion des englischen Kate erfüllen, finde ich.

    Aber natürlich–das Schicke, Glamouröse, das Kate Middleton, Katy Perry, etc. ausstrahlen, das kann man mit Käthe schwerlich assoziieren.

    Aber da sage ich dann wieder–Bodenständigkeit, Verwurzelung, Geschichte, Tradition, Leute–nicht Glamour, Medien, Internationalität…

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    • Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir Kate gar nicht und Käthe ist einfach furchtbar. Schon Rudi Völler (weil grad Fußball dran ist) wurde schon als Tante Käthe verspottet, das ist für mich einer der altmodischsten und verstaubtesten Namen, die ich kenne. –> lieber Katharina oder Kathi, wenns schon unbedingt kurz sein muss.

    • Aber da sage ich dann wieder–Bodenständigkeit, Verwurzelung, Geschichte, Tradition, Leute–nicht Glamour, Medien, Internationalität…

      Vollkommen meine Meinung – oder sagen wir mal lieber: mein Empfinden. Und vermutlich auch die Mehrheitsmeinung der Leute, die sich hier öfter vernehmen lassen.

      Nur mittlerweile nehmen nach meinem Eindruck die beflissenen Versuche, Tradition/Bodenständigkeit und Glamour/Internationalität/Individualismus krampfhaft unter einen Hut zu bringen so sehr, daß ich eine Susi oder eine Kate fast schon wieder als Wohltat empfinde.

      Käthe finde ich aber auch, halten zu Gnaden, scheußlich – ich kriege da auch Völlers blondierte Minipli-Frisur nicht aus dem Kopf.

      Katharina, Anredeform Kati – das scheint mir das Beste. Eben nicht Katharine, weil daß dem Modetrend der Bionade-Bourgeoisie folgt, die Feminin-as nach Kräften durch -es zu ersetzen…

    • Eben nicht Katharine, weil daß dem Modetrend der Bionade-Bourgeoisie folgt, die Feminin-as nach Kräften durch -es zu ersetzen…
      Nicht eher andersrum?
      Luisa statt Luise, (C(h)ar)lotta statt (Char)lotte, (Jo)hanna statt (Jo)hanne (die wahr früher wahrscheinlich auch schon relativ selten)…
      Oder verwechsel ich da jetzt die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen??

    • @R.S.

      Ebenfalls nur in Eile vor dem Fußballspiel:

      Luisa statt Luise, (C(h)ar)lotta statt (Char)lotte, (Jo)hanna statt (Jo)hanne (die wahr früher wahrscheinlich auch schon relativ selten)…
      Oder verwechsel ich da jetzt die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen??

      Das mit dem -a ist mittlerweile „rum“, also verbreitet, die Leute in den ganz schicken und teuren Stadtvierteln schwenken daher wieder zum -e… (Nur ganz grob…)

      Und eben meine hier schon öfter angerissene Theorie: Die Namens-Zyklen-Spiralen drehen sich immer schneller…

      Denn was neu ist wird alt,
      Und was gestern noch galt,
      Gilt schon heut oder morgen nicht mehr.

    • Ebenfalls nur in Eile vor dem Fußballspiel:

      So, nach der klaren, aber ehrenvollen Niederlage der Ultima Thule gegen Papua-Westguinea noch ein Versuch:

      Um-die-Ecke-Bekannte von mir aus der Heidelberger Ingenieurs-Bourgeoisie (Großeltern sind Witzblatt-68er) nennen ihrer Töchter vor einigen Jahren Lotta und Matilda. Fast genauso und zeitgleich wie diese Ex-Dinges-CDU-Ministerin Kristina Köhler, nur daß deren Töchter eben Lotte und Mathilde heißen. Natürlich ein Zufall, aber die -e/-a-Frage scheint’s im Moment bei den Bonzen zu sein. 😉

      Ich meine, daß da regionale Unterschiede (Nord-Süd…) ebenso hineinspielen wie subtile, aber klare Abgrenzungsstrategien innerhalb der Oberen Mittelschichten und Oberschichten.

    • Es gibt meiner Meinung nach Namen, die auf -a enden und Tradition haben genauso wie Namen, die auf -e enden und genauso Tradition haben. Nur „darf man die klassische -a Namen und die klassischen-e Namen nicht durcheinanderwerfen.

      Nach meinem Empfinden sind -a Namen:

      Magdalena
      Katharina
      Johanna
      Franziska

      Und -e Namen:

      Louise
      Emilie
      Charlotte
      Lotte

      Magdalene gibt es auch, aber ich finde es ungewohnt. Klingt für mich bisschen wie Jemand aus dem polnischen Schlesien, der seinen Namen unbedingt eindeutschen wollte.

  4. Mein „Vorschlag zur Güte“ wäre ja, dann den Namen Caitlyn (quasi statt Kate-Lynn) zu vergeben bzw. die niederländische Schreibweise Luuk zu nutzen. Da wäre jedenfalls der Klang wie gewünscht und von der „alten“ Tante Käthe keine Spur 😉

    Allerdings gebe ich zu, dass dafür die Schreibweisen immer ziemlich erklärungsbedürftig sein werden, während Kate und Luke wohl nahezu jeder kennt.

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    • Ist Caitlyn nicht walisisch?
      Ich fände das super, einfach weil ich, mehr oder weniger aus Prinzip, dafür bin, ohne entsprechenden Hintergrund, nur Namen zu vergeben die nach den Regeln der eigenen Sprache gesprochen werden.

      Noch ein, eher langweiliger Vorschlag, Katharina und Lukas vergeben und Kate und Luke rufen. Ich kenne immerhin einen Jon „Dschon“ gerufenen Jonathan und eine „Käit“ gerufene Kathrin.

    • Hallo Annemarie,

      sicher was Caitlyn angeht? Ich hatte auf einer Internationalen Schule – das ist privat, also nicht billig – einmal ein deutsch-amerikanisches Geschwisterpaar, die dürften jetzt um die 18 sein, er Kevin, was aussprachemäßig klar ist, sie Kaitlyn (wie gesagt, ein Elternteil deutsch, eins amerikanisch), die wurde fast immer mit etwas angesprochen, das wie „Keiti“ (deutsches „ei“) klang. Also auch da kann man nicht ganz sicher sein.

      Sonst: Ich kenne eine deutsche Kathe, die sich überall Katja nennt weil sie genervt ist, da sie meisten Leute entweder Käthe, Katharine oder die Mischmascheaussprache Käse daraus machen, obwohl sie gesprochen wie geschrieben wird.

      Sonst kenne ich von Katharina runtergekürzt: Katha, Kathi, Katti, Tinka, Rina und sogar eine Namensvetterin von mir. Bei englischsprachen Katherines ist mir bis jetzt auch nur Katie untergekommen, kann natürlich sein, dass die alle nicht auf Middleton und Co. stehen. Kenne auch keine Melanie (egal woher), die sich Mel rufen lassen würde und keine der mit bekannten britischen Emmas (war dort um 1980 Modename, gibt also viele Mittdreißigerinnen, die so heißen) hört auf Em, was natürlich persönliche Präferenz ist. Melly oder Emmy benutzen die dort nicht.

    • Mhm, ganz sicher bin ich nicht. Hier am Ort gibt es eine Caitlyn mit englischsprachiger Mutter, ich meine, die wird kate-mäßig gesprochen (beim Kinderturnen wurde mal „Käthle“ draus). Weiß der Rest mehr?

      Caitlyn Jenner (früher Bruce) ist ja auch öfter in den Medien …

    • Hö, ich habe Caitlyn und ähnliches immer für irisch-patriotischen Nervbolzen-Schreibweisen von Kathleen gehalten. Grundregel der „gälischen Sprache“: „Ist egal, was es bedeutet, es muß nur anders aussehen als Englisch“.

      In meiner Jugend kannte ich von Schallplatten das Lied „The Bard of Armargh“. Daraus aus dem Gedächtnis:

      Beside of my Caitlyn, my young gilr, oh place me,
      An lull me to sleep in sweet Erin go bragh.

    • Wieder was gelernt: Wie es aussieht, ist die Katelynn-Aussprache von Caitlyn/Caitlin amerikanisch und weicht vom gälischen Original ab (das aber auch nicht genauso klingt wie die englische Kathleen) …

    • Kenne auch keine Melanie (egal woher), die sich Mel rufen lassen würde

      Doch, ich kenne eine. Junge Erwachsene, verortet in Lande Österreich.

  5. Vielleicht habe ich vorhin schlecht ausgedrückt, fällt mir jetzt erst auf und tut mir leid. Das Mädchen hieß gesprochen mit vollem Namen schon so wie „Katelen“ (das „yn“ Richtung „ann“ gesprochen), aber sie wurde „Katie“ genannt und das sprachen die wie dieses oben beschriebene „Keiti“. Keine Ahnung warum.

    Gibt’s nicht in gälisch auch Cail(l)in, das man wie den bekannteren Namen „Colleen“ spricht und „Mädchen“ bedeutet? Meine mich entsprechend zu erinnern.

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