Einwanderer bringen neue Namen mit

Zu meiner großen Überraschung erläutere ich mal wieder etwas in zahlreichen Online-Medien (zum Beispiel hier oder hier). Dahinter steckt eine Agenturmeldung der dpa über neue Namen, die Einwanderer mitbringen:


In England habe es der Prophetenname Mohammed gar an die Spitze der Namencharts geschafft, erläutert der Freizeit-Namensforscher Knud Bielefeld. Er sei bei Eltern, deren Familien aus Indien und Pakistan stammen, überaus beliebt. In der Bundesrepublik allerdings rangiere Mohammed unter ferner liefen. Hier lebten vor allem türkischstämmige Muslime, erklärt Bielefeld. Bei ihnen spiele der Name keine so große Rolle.

Mich hat gar keiner gefragt, aber weil das Zitat korrekt von meiner Website übernommen wurde ist alles in Ordnung. Für alle, die es genauer wissen wollen, hier die Details: Der Vorname Mohammed in Deutschland

(To do für mich: Die Untersuchung mit neueren Zahlen aktualisieren!)

18 Gedanken zu „Einwanderer bringen neue Namen mit“

  1. Aber welche neuen Namen bringen die Einwanderer denn tatsächlich mit? Gibt es da schon Untersuchungen oder Ansätze dazu, dass und welche syrischen oder afghanischen oder auch afrikanischen (etc.) Namen neu oder vermehrt in Deutschland auftauchen seit der großen Flüchtlingswelle? (Von Mohammed mal abgesehen)

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  2. Kann man da überhaupt schon etwas deuten? Immerhin werden hier ja die Geburtsstatistiken hergenommen. Ich denke nicht, dass hier so viele Babys geboren wurden. Die kamen schon als Kinder mit. Das ist ja eine andere Meldestelle dann. Man müsste dann die Namen vom Meldeamt durchgehen. Und dann müsste man wieder die Jahrgänge durchsortieren, da die Kinder ja keine „Frischgeschlüpften“ sind. Man könnte also nur eine Aussage machen, dass zB: in Syrien 2004 der und der Name am beliebtesten war.

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  3. Was mich an der Meldung der „Welt“ viel mehr gewundert hat, ist der Hinweis auf die Häufigkeit von Namen:

    „So bekomme inzwischen nur jedes zehnte Kind einen Namen, der in dem Geburtsjahr häufiger als zehnmal eingetragen wird.

    66 Prozent der Sprösslinge können sich demnach sogar sicher sein, in ihrem Jahrgang ein Unikat zu bleiben.“

    Da habe ich wirklich nicht schlecht geschaut. Klar gibt es viele Kinder, die Doppel- oder Zweitnamen erhalten. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so extrem ist…

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    • Wenn die erste Behauptung stimmt, dann dürfte einem doch kaum je ein Neugeborenen-Name irgend bekannt vorkommen, oder sehe ich das falsch? Und das ist nicht einmal bei den Namen in den Freitags-Listen in diesem Blogge der Fall – viele hat man eben doch schon mal gehört. 😉

      Ganz allgemein ist der dpa-Artikel natürlich ein legitimer Journalisten-Versuch, ein Geht-immer-Thema (Vornamen) mit dem Aufreger-Thema der Saison (Flüchtlinge) zu verbinden. FAZ.net (und das ist etwas anderes als die Papp-FAZ) übernimmt ihn in gekürzter Form auch.

      Vielleicht erscheint im Lokalteil der der HAZ in einigen Monaten mal ein Artikel zu dem Thema: „Zoo Hannover: Flüchtlinge kümmern sich trotz Hitzewelle um Braunbären-Baby Klaas“.

      Und mal so ganz vorsichtig der Hinweis: Es wird gelegentlich kritisiert, daß die Presse bei Bildern von Flüchtlingen am liebsten Frauen und Kinder zeige, während die überwältigende Mehrheit in Wirklichkeit junge Männer seien. Fragt sich also auch, wieviele Flüchtlingskinder da jetzt überhaupt neu geboren werden. Abgesehen davon, daß offenbar nicht einmal die genaue Zahl der Flüchtlinge bekannt ist. Statistische Evidenz dürfte da mithin in keinem Fall zu erlangen sein.

    • Ich hätte jetzt gedacht, dass Maria Theresia meint welche arabischen Namen in der gesamtdeutschen Statistik vermehrt auftauchen.
      Außerdem habe ich gehört das in der Türkei sehr viele Kinder zur Welt kämen, die Menschen haben janauch sonst nicht viel zu tun. (Ich weiß sas klingt jetzt hart.)

    • In der Türkei zumindest im Norden der Türkei bekommen die Türken 2 Kinder pro Frau. Im Süden der Türkei bekommen die Frauen 4 Kinder im durchschnitt. Der Norden ist Kurdisch. Da Erdogan die Kurden nicht mag und Angst hat dass es bald mehr wurden als Türken in der Türkei gibt fordert er die Türken auf mindestens 5 Kinder pro Frau im durchschnitt zu bekommen doch daran hält sich zum Glück kein Mensch.

    • @Anonymous: OH ich habe mich wohl unklar ausgedrückt, ich bezog mich auf Flüchtlinge in der Türkei.
      5 Kinder fände ich persönlich eigentlich sehr schön, im Durschnitt wäre das allerdings zuviel, Deutschland täten ein paar Kinder mehr allerdings gut.

    • Ich meinte der Süden ist kurdisch. Im Norden wohin überwiegend Türken.

      @ Rebecca Sophie ich habe das dan wohl missverstanden und stimme dir da vollkommen zu dass 5 Kinder zu haben schön ist und für Deutschland ein paar Kinder gut wären.

  4. Knud, deine Ergebnisse beziehen sich ja rein auf die ersten Vornamen. Die Welt bezieht sich auf den „Gesamtnamen“, also nicht nur „Mia“ sondern „Mia Helene“ (zum Beispiel). Von daher ist es schon logisch, dass sich die Prozentzahlen unterscheiden. Trotzdem kann ich mir die Ergebnisse nicht so recht vorstellen… Bin aber froh, dass ich nicht allein da stehe, mit dem Fragezeichen überm Kopf…

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  5. Ja stimmt, sie haben extra die Kombination aus mehreren Rufnamen erwähnt. Also haben Mia Sky und Sky Mia eine andere Namenskombi in dieser Statistik 😉 kann mir trotzdem nicht vorstellen, das 66 % der Kinder !keinen! Namensvetter im ganzen Jahrgang in ganz Deutschland haben!

    übrigens, Schnuckelpupine – wer hat diesen Namen zugelassen?! Das kann doch nicht deren ernst sein?

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    • Irgendwo stand Schnuckel wrrde nur in Verbindung mit Pupine oder Pupina zufügelassen,weil das, warum auch immer,eingetragene Namen sind. Kann ich meine Tochter dann acuh Schrankpupina nennen?

  6. @ Jan

    „Und das ist nicht einmal bei den Namen in den Freitags-Listen in diesem Blogge der Fall – viele hat man eben doch schon mal gehört.“

    Mit Verlaub, aber bei der „Babynamen der Woche“-Zusammenstellung, die freitags veröffentlicht wird, geht es auch gar nicht darum, ausschließlich Namen auszuwählen, die niemandem bekannt sind.

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    • @ Sabrina

      Ja, das ist schon klar. Mein Gedankengang war aber umgekehrt gerade dieser:

      1. Die „Babynamen der Woche“ in Eurem Blog sind erklärtermaßen eine Auswahl.

      2. Dabei werden offensichtlich oder zumindest vermutlich außergewöhnliche, seltene und exzentrische Vornamen – also sozusagen die Hingucker und Aufreger – ein bißchen bevorzugt aufgenommen. (Was völlig legitim ist, sonst wär’s ja auch langweilig.) Im Durchschnitt sind die Namen also „normaler“ als in diesen Freitags-Listen.

      3. Auch in Euren „Babynamen der Woche“ finden sich stets einige/viele normale (bekannte, notorische, traditionelle – was auch immer) Namen. Jedenfalls nicht nur Selbstgeschnitzes.

      3. Also kann diese dpa-These (wie ich sie verstanden habe: „Fast kein Kind bekommt mehr einen Namen, den auch andere bekommen“) einfach nicht stimmen. Schon dann nicht, wenn ich mit 2. falsch liege, erst recht nicht dann, wenn ich mit der Annahme richtig liege.

      So ungefähr…

      🙂

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