Galadriel – Ein bedauerliches Versehen

Ich habe gerade eine Liste zusammengestellt mit Vornamen, die aus „Der Herr der Ringe“ bekannt sind: Vornamen aus Mittelerde.


Hobbit

Anders als bei Harry Potter, wo die meisten Namen aus der wirklichen Welt stammen, handelt es ich bei vielen Mittelerde-Namen um Fantasienamen ohne irdischen Ursprung. Aber weil auch Namen aus der Literatur in unsere Vornamenlandschaft einziehen können, werden viele der Namenserfindungen des „Herr der Ringe“-Autors J. R. R. Tolkien von professionellen Namengutachtern anerkannt. So finden sich unter anderen die Namen Aragorn, Legolas und Galadriel im Standardwerk „Internationales Handbuch der Vornamen“.

Galadriel – im Roman eine weibliche Figur – wird in älteren Auflagen dieses Verzeichnisses allerdings als männlicher Vorname geführt. „Ein bedauerliches Versehen“ heißt es in einem Gutachten der Gesellschaft für deutsche Sprache. Ob es wegen dieses Versehens wohl einen männlichen Galadriel gibt?

5 Gedanken zu „Galadriel – Ein bedauerliches Versehen“

  1. handelt es ich bei vielen Mittelerde-Namen um Fantasienamen ohne irdischen Ursprung.

    Hm, aber eben nicht bei allen.

    Zum Beispiel stammen die Namen der schon im „Kleinen Hobbit“ auftauchenden Zwergentruppe komplett aus der Edda, nämlich aus der „Zwergenliste“ der grandiosen Völuspa, der Seherin Gesicht – sie sind also altnordischen Ursprungs. Thorin Eichenschild, Kili, Fili, Oin, Gloin, Balin, Dorin etc. Es sind (und es ist fünfunddreißig Jahre her, daß ich das gelesen habe, damals noch in der Übersetzung vor Margaret Carroux), glaube ich, dreizehn.

    Ich habe die Lieder-Edda und die Tolkien-Bücher damals so ziemlich zeitgleich in die Finger bekommen (so gegen 1980, also lange, lange vor diesen kuriosen Filmen und dem aus ihnen resultierenden Tolkien-Hype ab ca. 2000) und weiß noch, wie stolz ich war, diesen kleinen Diebstahl sofort bemerkt zu haben. 🙂

    Gandalf ist auch isländisch und auch aus der Edda (ich weiß ad hoc nicht genau, aus welcher Dichtung) – Gandalfr, der „Stab-Elb“.

    Ohm ist einfach ein altertümliches deutsches Wort für Onkel (vgl. Ohm Krüger), keine Ahnung, wie das im englischen Original geheißen hat.

    Antworten
    • Dorin könnte als eine männliche Version von Doris durchgehen.
      Bei Oin und Gloin könnte es mit der Aussprache Missverständnisse geben, da man die Vokale einzeln oder zusammenhängend aussprechen könnte.
      Kili als Abkürzung für Kilian und Fili – vielleicht mit ph, damit es nobler aussieht 😛 – könnte im heutigen Sprachgebrauch durchaus üblich werden.

      aber der Hype um Herr der Ringe ist glaub ich durch den Hobbit wieder kurz aufgeflammt, langfristig werden sich aber die Twilight und Panem Anhänger schätze ich durchsetzen. Die Mütter von morgen lesen wahrscheinlich lieber Liebesschnulzen als die anderen Dinge.

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