Emma auch in den USA top

Deutschlands beliebtester Mädchenname war 2014 auch in den USA die Nummer 1: Emma. Mit Mia, Sophia und Emily finden wir in den amerikanischen Mädchennamen-Top 10 viele weitere auch in Deutschland sehr beliebte Namen. Die Germanisierung Amerikas schreitet offenbar voran.


USA-Top 20-Babynamen 2014

Mädchen Jungen
  1. Emma
  2. Olivia
  3. Sophia
  4. Isabella
  5. Ava
  6. Mia
  7. Emily
  8. Abigail
  9. Madison
  10. Charlotte
  11. Harper
  12. Sofia
  13. Avery
  14. Elizabeth
  15. Amelia
  16. Evelyn
  17. Ella
  18. Chloe
  19. Victoria
  20. Aubrey
  1. Noah
  2. Liam
  3. Mason
  4. Jacob
  5. William
  6. Ethan
  7. Michael
  8. Alexander
  9. James
  10. Daniel
  11. Elijah
  12. Benjamin
  13. Logan
  14. Aiden
  15. Jayden
  16. Matthew
  17. Jackson
  18. David
  19. Lucas
  20. Joseph

Der größten Sprung in die Top 1000 hat der Mädchenname Aranza gemacht (von Platz 4232 im Vorjahr auf Platz 607). Aranza wurde vermutlich durch die Fernsehserie „Por siempre mi amor“ bekannt. Die Seifenoper wird seit 2013 im spanischsprachigen Sender Univision ausgestrahlt.

Der größte Aufsteiger bei den Jungennamen ist Bode. Die Social Security (Verfasser dieser Vornamenstatistik) vermutet, dass der Skifahrer Bode Miller den Namen so populär gemacht hat. Das liegt nahe, immerhin gilt Bode Miller als erfolgreichster amerikanischer Skifahrer aller Zeiten.

4 Gedanken zu „Emma auch in den USA top“

  1. Freue mich über die beiden Topnamen Emma und Noah–zwei ganz klassische Namen, die aber im größten Teil des 20. Jahrhunderts kaum Beachtung fanden. Gönne ihnen den Erfolg.

    Harper–dieser Name wird immer populärer, und als wir noch in den USA lebten, begegneten wir immer mehr Babies namens Harper. Der Name kommt von Harper Lee, die „America’s national novel,“ die klassische High School-Lektüre „To Kill a Mockingbird“ geschrieben hat. Sie hieß eigentlich Nelle Harper Lee (Harper war der Mädchenname ihrer Mutter), aber befürchtete, die Leute würden Nelle falsch aussprechen–und so vermarktete sie ihr erfolgreiches Buch unter dem Namen Harper Lee. In den USA wird Harper als ein sehr poetischer Name empfunden, weil er wortwörtlich auch im heutigen Englisch „Harfenspieler(in)“ bedeutet und weil er mit diesem sehr bewegenden und poetisch-nostalgisch geschriebenem Buch assoziiert wird.

    Charlotte, Amelia, und Victoria sind nostalische Namen–„antiques“ aus dem viktorianischen Zeitalter, denen auch etwas erhabenes, sogar ein wenig königliches anhaftet. Charlotte wird durch die jetzige Prinzessin wahrscheinlich sogar noch populärer.

    Aubrey, Avery und Madison sind Beispiele für die Nachnamen-als-Vornamen-Mode, wobei Aubrey und Avery auch die als „süß“ empfundene „ey/y“-Endung haben.

    Chloe finde ich im Englischen wunderschön, wobei im Deutschen die Klo-Assoziation wohl kaum ausbleiben kann.

    Bei Mia gibt es wohl tatsächlich einen von Deutschland ausgehenden Einfluss (via Großbritannien).

    Emily war in den 1990er Jahren lange der Topname und hat sich erstaunlich gut gehalten. Es ist ein süßer, weicher Name, der mit viel Nostalgie verbunden ist und wie ein zeitloser Klassiker wirkt. Der Name wurde z.B. in der Mitte des 20. Jahrhunderst (auch in den 1970ern) nicht besonders oft vergeben und wirkt deshalb vielleicht noch leicht frisch, trotz der seit den 1990ern anhaltenden hohen Beliebtheit. Im Deutschen wirkt Emily ja eher modern–im Englischen sehr traditionell und klassisch.

    Bei den Jungennamen freue ich mich besonders über die alttestamentarischen: Noah, Jacob, Ethan, Daniel, Elijah, Benjamin, David; auch die neutestamentarischen Namen finde ich gut: Joseph, Michael, Lucas, Matthew, James.

    Ansonsten gefällt mir noch das gute alte William, wobei ich bedaure, dass der traditionelle Rufname Bill nur noch selten für junge Williams angewandt wird (die heißen eher Will oder werden tatsächlich William gerufen).

    Alexander, Liam und Logan finde ich okay, mit Mason, Jayden und Jackson kann ich weniger anfangen.

    Aidan sollte mit A hinten geschrieben werden–finde es nervig, dass die nicht-traditionelle Schreibweise Aiden die beliebtere ist.

    Ansonsten finde ich es interessant, dass in den USA der Name Sebastian stetig ansteigt (hier nicht zu sehen, aber er ist Nr. 30 oder so), da ich diesen Namen als sehr unamerikanisch empfinde. Vielleicht ist der Name durch Disney’s „Little Mermaid“ in die US-Kultur eingedrungen und macht sich immer mehr breit.

    Antworten
    • Hö, wieder mal sehr interessant! 🙂

      Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß Harper ein Mädchenname sein könnte, dazu auch noch ein populärer und auch noch einer, der als lyrisch oder als poetisch empfunden wird… Man kennt diese Autorin halt in Deutschland nicht… Wird das denn gar nicht mehr mit Harper’s Ferry und dem Angriff von John Brown darauf verbunden? („He captured Harper’s Ferry with his nineteen men so few / He frightened old Virginia till she trembled through and through.“) Merkwürdig, wie sich die Bilder und Assoziationen über die Ländergrenzen, Kontinente und wenige Jahrzehnte hinweg verändern.

      Kurios finde ich Ava auf Platz 5 bei den Ami-Mädchen. Ja, ich weiß, es gab da mal eine Ava Gardner, aber ich verbinde das immer noch mit dem deutschen Internet-Foren-Slang vor zehn Jahren, in dem Ava halt für Avatar stand.

      Vollkommen d’accord, was die alt- und neutestamentlichen Namen angeht. (Ohne im mindesten Christ zu ein, einfach nur aus Bockigkeit.)

      Isabella klingt für mich dermaßen spanisch und nach „katholische Könige“, daß es einfach nicht in den angelsächsischen Sprachraum paßt. Aber darüber kann sich ja Samuel P. Huntington Gedanken machen. 😉

      Und bei den Mädchennamen fällt wirklich auf, daß etwa die Hälfte auch Deutschland vergeben werden könnten, ohne als besonders englisch aufzufallen.

    • Die Beckhams, bekannt für eigenwillige Namensvergabe, sind mit ihrer 2011 geborenen Tochter Harper Seven ja auch auf den Zug aufgesprungen, sie haben sie nur noch numeriert, obwohl sie erst das vierte Kind ist. 😀

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