Warum Freiburg meine Lieblingsstadt ist

Die Stadt Freiburg im Breisgau ist ja bekannt dafür, dass das Wetter dort im Schnitt schöner ist als im übrigen Deutschland. Das ist aber nicht der Grund, warum Freiburg meine Lieblingsstadt ist. Ich mag Freiburg so gern wegen offiziellen Liste der beliebtesten Vornamen des Jahres 2013 (Quelle: Standesamt Freiburg, in Klammern die Anzahl der Kinder mit diesem Vornamen):


Mädchen Jungen
  • 1. Emma (39)
  • 1. Mia (39)
  • 3. Emilia (36)
  • 4. Hanna / Hannah (33)
  • 5. Lina (31)
  • 6. Johanna (29)
  • 7. Matilda / Mathilda (27)
  • 8. Sophia/Sofia (25)
  • 8. Anna/Ana (25)
  • 10. Luisa/Louisa (23)
  • 11. Lea / Leah (22)
  • 11. Marie (22)
  • 12. Maja/Maya (21)
  • 12. Sophie/Sofie (21)
  • 1. Ben (47)
  • 1. Jakob/Jacob (47)
  • 3. David (40)
  • 4. Emil (36)
  • 4. Noah (36)
  • 4. Paul (36)
  • 7. Louis / Luis (33)
  • 8. Jonathan (32)
  • 8. Samuel (32)
  • 10. Felix (31)
  • 11. Henri / Henry (30)
  • 11. Luca / Luka (30)
  • 13. Elias (29)
  • 13. Leon (29)
  • 13. Lukas/Lucas (29)
  • 16. Julian (28)
  • 17. Moritz (25)
  • 17. Anton (25)

Dem Kenner fällt sofort auf, dass das Freiburger Standesamt nur die Erstnamen ausgewertet hat. Fast alle Standesämter in Deutschland zählen auch die weiteren Vornamen mit. Das führt dazu, dass häufige Zweitvornamen wie Sophie, Marie und Maria immer wieder die Spitzenplätze belegen. In Freiburg hat man sich für die Methode entschieden, die auch meinen Auswertungen zugrunde liegt, weil „der Erstname der Vorname ist, der im Alltag auch wirklich benutzt wird“. Daran sollten sich die anderen Standesämter ein Beispiel nehmen!

Freiburg

1.708 verschiedene Erstnamen hat das Standesamt Freiburg 2013 registriert, so viele wie nie zuvor in seiner Geschichte. Viele der Freiburger Lieblingsvornamen sind Dauerbrenner, zum Beispiel Clara, Sarah, Lara, Jonas, Max oder Philipp. Auch traditionelle Namen sind weiterhin beliebt: Frieda, Emilie, Hannes oder Leo sind Vornamen, die 2013 stark nachgefragt waren.

Freiburgs Standesbeamte haben noch einige Namen mit einer besonders interessanten Bedeutung herausgesucht. Das sind die Mädchennamen Milou (so süß wie Honig), Nayara (Sonnenschein), Pranvera (Frühling) oder Rabiya (ewige Schönheit). Bei dem Jungennamen steht Kubilay für die Schönheit am Himmel, Tammo ist der Hüter der Gedanken, Mirac die Himmelspforte und Tayo bedeutet „Geboren zum Glücklichsein“.

14 Gedanken zu „Warum Freiburg meine Lieblingsstadt ist“

  1. Ich finde Freiburg auch sehr schoen – und muss jetzt doch mal nachfragen, ob es eine Festlegung zur Namensnutzung gibt?

    Immer wieder taucht der Erstname auf – soweit ich weiss, sind alle eingetragenen Vornamen gleichwertig – oder irre ich mich?
    Meine(bisher ;-)) 5 Kinder haben jeweils 3 Vornamen, wobei der im Alltag genutzte Rufname an Position 2 steht.

    Sofern es also keine Vorschrift dazu gibt, dass zwingend der erste Name als Rufname zu nutzen sei, muesste dann doch jedes Mal nachgefragt werden,welches denn der Erstname ist. Und in den Artikeln ein “ häufig“ oder „oft“ eingefügt werden.

    Danke sehr für die sehr lehrreiche Seite, ich lese seit längerem mit grosser Begeisterung mit!

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    • Richtig, es gibt keine Vorschrift, welcher Name der Rufname ist. Tatsächlich kann man seinen Rufnamen jederzeit ändern, wenn man mehrere Vornamen hat. Eine hundertprozentig verlässliche Rufnamenstatistik wird man darum wohl nie bekommen. Meine Erfahrung und diverse Umfrageergebnisse zeigen aber, dass die meisten Menschen in Deutschland ihren ersten Vornamen als Rufnamen führen. Darum ist die Auswertung der Erstnamen am aussagekräftigsten, was die benutzten Vornamen angeht.

  2. Die Freiburger Namen gefallen mir besser als der nationale Durchschnitt! Vielleicht etwas traditioneller und kulturkonservativer, wie eben die Schwaben/Alemannen auch.

    Es ist schoen, Mathilda und Jakob so weit oben zu sehen, und Emma finde ich auch viel schoener als Mia. Auch die ueberdurchschnittliche Beliebtheit von Jonathan, David, Samuel, Anton, Emil und Moritz finde ich gut.

    Finde es auch gut, wenn der Erstname als einziger gewertet wird, denn in den moisten Fallen ist das ja der Rufname. Seitdem der offizielle Rufname nicht mehr angegeben wird, ist der Erstname der „best guess.“

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  3. Ich bin auch eindeutig für genannte Auswertungsmethode! Und auch ich finde, dass die Freiburger einen guten Geschmack in puncto Vornamen haben.
    Schön, Emilia sowie Emil, Noah, David und Samuel weiter oben als sonst in der Liste zu sehen! Überrascht bin ich, Jonas und Lena nicht (dafür aber Lina etwas weiter oben) zu finden, wobei ich Lena überhaupt nicht vermisse – genauso wenig wie Amelie.

    Ich finde es gut, dass sich die Standesbeamten in Freiburg auch die Mühe gemacht haben, Vornamen mit interessanter Bedeutung herauszusuchen. Die meisten Bedeutungen sind ja ganz besonders schön. Milou kannte ich bisher nur aus „Tim und Struppi“, denn in der französischen Originalversion heißt Struppi nämlich Milou. Es gibt unterschiedliche Theorien wie Hergé auf Milou kam: der Name könnte von Hergés Kindheitsfreundin Marie-Louise, genannt Milou, inspiriert sein oder von einer Cousine, deren Spitzname ebenfalls Milou war. Eine weitere Möglichkeit ist die, dass es sich um einen Diminutiv von Émile handelt.
    Ich habe gerade versucht herauszukriegen, in welcher Sprache Milou „so süß wie Honig“ bedeutet, habe aber nichts Handfestes gefunden. Knud, weißt Du das?

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    • @ Knud: Das wird’s sein! 😉

      @ Elbowin: Ich kam zu ähnlichen Suchergebnissen. Die Webseiten, die die o.g. Bedeutung erwähnen, kamen mir auch unzuverlässig vor. Die meisten Webseiten geben tatsächlich an, dass es sich bei Milou um eine Kurzform von Marie-Louise handelt. Auf einigen Seiten kommt auch ein germanischer und/oder hebräischer Ursprung zur Sprache. Ich halte letzten Endes die Herleitung Milous aus Marie-Louise für wahrscheinlich, auch wenn Malou die gängigere Kurzform ist – zumindest im an Baden angrenzenden Frankreich.

    • Tja, der hebräische Ursprung bezieht sich dann auf Marie und der gemanische auf Louise (von Ludwig …), wenn man es so interpretiert, steckt sogar noch ein Körnchen Wahrheit drin.

      Ich habe auch schon „Rilou“ als Kurzform zu Marie-Louise gehört (da, wo eine Maria im Dialekt „es Ria“ ist).

    • Mmh, muss gestehen, dass ich die hebräische und germanische Übersetzung gar nicht mit den Namensbedeutungen von Maria und Ludwig bzw. Marie-Louise in Verbindung gebracht hatte, da in besagten Listen Marie-Louise unter „französisch“ extra aufgeführt war. Auf den englischen Webseiten deckt sich das aber tatsächlich, auf den französischen stimmt die germanische Übersetzung nicht mit der Bedeutung Ludwigs überein.
      Die meisten französischen Webseiten und auch mein neues (deutsches) Vornamenlexikon, das ich nun endlich griffbereit hatte, deuten Milou aber in erster Linie als Koseform von Émilie (einige Webseiten auch von Émile). Da Emilie ja in Freiburg auch ein traditioneller Name zu sein scheint, wäre ja auch gut möglich, dass Milou daher kommt.
      Bei der zweiten Herkunftserklärung kommt doch wieder Marie Louise ins Spiel; aber dieses Mal wird Milou nicht als im Französischen gebräuchliche zusammengesetzte Form von Marie Louise genannt, sondern als im Niederländischen gebräuchliche Form. Da wird’s auch mit der von Dir genannten Künstlerin Milou Honig wieder interessant…

  4. Schöne Namensauswahl der Freiburger! Man spürt das grün-alternative MIleu (mit eher konservativer Namensgebung).

    Dass Milou süßer Honig heißen soll, konnte ich nur auf unzuverlässigen Webseiten finden, ansonsten wird esals Kurzform zu Marie-Louise erklärt. UNd ich konnte eine nierländische Künstlering mit dem (Künstler-?)Namen Milou Honig finden.

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  5. Zum Thema Honig: Der heißt, soweit ich mich erinnere, im Altgriechischen meli (my, epsilon, lambda, iota). Möglich, dass der e-Laut im Neugriechischen zu einem i geworden ist (das lange e und viele Diphthonge haben diese Entwicklung durchgemacht). Dann kämen wir lautlich langsam in die Nähe von Milou…

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    • Mmh, das ist natürlich auch noch eine These. Aber lautlich kommt auch das französische Wort „miel“ (Honig) in die Nähe von Milou. Aber sicher kann man sich bei alldem nicht sein.
      Ich habe auch mein mittelhochdeutsches Wörterbuch schon gewälzt, was aber auch nichts ergeben hat.

    • @ Elisabeth: Ja, die Germanistische Mediävistik war eines der Teilfächer meines Germanistikstudiums, daher kam ich nicht drum rum. 😉

  6. Schön, da freue ich mich, da ich ganz in der Nähe von Freiburg wohne 🙂

    Meine Lieblingsnamen bei den Jungs (Henri/y und Jonathan) sind auf Platz 8 und 11, das feut mich sehr 🙂

    Dass mein Name immer noch recht populär ist, wundert mich sehr, da ich bereits 1998 in Freiburg geboren bin und damals der Name Hanna(h) schon recht bekannt war.

    Und dass Emil auf Platz 4 ist, wundert mich nicht, denn Emil hörte ich gefühlt öfter als Ben, außerdem war Emil deutschlandweit nur auf Platz 23.

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