Verliebt in Vornamen: Interview mit Annemarie Lüning

Annemarie Lüning
Annemarie Lüning

Iris und Boris, Katharina und Jan, Sabine und Holger. Jahrelang verband Annemarie Lüning mit solchen Namenspaaren vor allem eines: wirklich wahre Liebesgeschichten („Holger wollte erst nicht, und dann wurde es doch extrem romantisch …“). Die vor den Toren Hamburgs lebende Journalistin arbeitete zehn Jahre für ein Dating-Portal. Unter anderem als Ansprechpartnerin für Verliebte, die ihre Geschichte veröffentlichen lassen wollten.


Ab sofort schreibt sie immer mal wieder für das „Beliebte Vornamen“-Blog und freut sich sehr darauf, viele Tipps, Gedanken und Neuigkeiten weiterzugeben. „Namensbegeistert war ich eigentlich schon immer. Als bei meiner Kindergartenfreundin ein Geschwisterchen unterwegs war, gab ich nicht eher Ruhe, bis meine Mutter eine Pappe kreuz und quer mit von mir diktierten Namensvorschlägen beschriftete.“

Zum Einstand beantwortete sie einige Fragen zu ihrem Vornamen:

Wie lautet Ihr vollständiger Vorname?:

Annemarie.

Wie werden Sie genannt?

In der Familie meist einfach Anne, sonst Annemarie. Und dann gibt es noch drei Freundinnen, die jeweils ihren persönlichen Spitznamen für mich gefunden haben: Annemie, Ähnchen und – nach einem Griechenland-Urlaub – Annemarios.

Mögen Sie Ihren Vornamen? Wie würden Sie lieber heißen?

Mein Name hat mir schon immer gut gefallen. Auch weil ich damit in meinem Alter überall die Einzige war. Außerdem hatte ich bereits als Kind einen Hang zu vergangenen Epochen; Sperrmüllhaufen, Flohmärkte und Dachböden waren mein Eldorado. Ich habe Jugendbücher aus den 50ern verschlungen und später als Studentin auf Mittelaltermärkten gejobbt. Da hätte es längst nicht so gut gepasst, wenn ich Nicole, Tanja oder Claudia geheißen hätte.

Wissen Sie, warum Ihre Eltern Sie so genannt haben?

Ich bin nach meiner Omi benannt worden, die ich sehr geliebt habe. Als Junge wäre ich übrigens ein Mark geworden, keine Ahnung, woher das kam.

Wie heißen Ihre Kinder?

Ich habe eine Tochter namens Aurica Selma.

Wie sind Sie auf die Namen gekommen?

Der stumme Zweitname stammt von meiner zweiten Oma, die ich nie kennengelernt habe und die genau hundert Jahre vor meiner Tochter geboren wurde. Den Namen Aurica – die rumänische Variante von Aurelia, „Die Goldige“ – kannte ich schon länger, weil eine Bekannte, auch eine Deutsche, so hieß. Mein Mann und ich fanden ihn beide schön und nicht zu exotisch, weil es hierzulande ja Namen gibt, die in dieselbe Richtung gehen, wie zum Beispiel Ulrike oder Marika. Auf einen besonders seltenen Namen waren wir eigentlich gar nicht aus, der Name Klara stand ebenfalls in der engeren Auswahl.

Wann haben Sie sich für die Namen entschieden?

Etwa in der 27. Schwangerschaftswoche waren wir uns ziemlich sicher. Da wussten wir noch nicht, dass die Zeit drängte: Zwei Wochen später kam unsere Tochter schon auf die Welt. Wir wurden vor der Entbindung nach dem Namen gefragt, mochten ihn da aber noch nicht sagen. Erst als wir unsere Tochter Stunden später das erste Mal sehen durften, klitzeklein eingekuschelt im Brutkasten, bekam sie auch ihren Namen.

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