Jeder Zweite hat einen Top 61-Vornamen

„Der Name Leon gefällt mir am besten, ich will aber nicht, dass gleich drei Kinder angelaufen kommen, wenn ich meinen Sohn rufe.“ So oder ähnlich habe ich es schon oft gehört, wenn es um die Namenssuche geht. Dabei ist es gar nicht so schlimm. Tatsächlich müßte man schon in eine Gruppe von 300 Kleinkindern rufen, damit drei Jungen namens Leon kommen. Rein von der Häufigkeitsverteilung betrachtet natürlich. Und vorausgesetzt, die Jungs kommen tatsächlich, wenn man sie ruft.


Eine spannende Frage in dem Zusammenhang: Ab welchem Platz in der Vornamensstatistik ist ein Name ein häufiger Name? Mein Vorschlag: ab Platz 61. Betrachtet man den Geburtsjahrgang 2010, trägt die Hälfte der Kinder einen Vornamen aus den Top 61 der Listen der beliebtesten Vornamen – bei den Mädchen genauso wie bei den Jungen. Mit anderen Worten: 50 Prozent der im Jahr 2010 geborenen Kinder teilen sich 122 unterschiedliche Vornamen.

Anteile an den Jungennamen (z. B. Top 500=86%, Top 100=62%)

8 Gedanken zu „Jeder Zweite hat einen Top 61-Vornamen“

  1. Danke für diesen Artikel, denn

    1) „Tatsächlich müßte man schon in eine Gruppe von 300 Kleinkindern rufen, damit drei Jungen namens Leon kommen. Rein von der Häufigkeitsverteilung betrachtet natürlich. Und vorausgesetzt, die Jungs kommen tatsächlich, wenn man sie ruft.“ – Dieser Abschnitt ist toll formuliert. In der Tat habe ich manchmal das Gefühl, man müsste schon Schokolade oder Gummibärchen rufen, damit mindestens das eigene Kleinkind reagiert.

    2) So schlimm, wie es einige Namenskommentatoren manchmal darstellen, ist ein häufiger Name gar nicht. Im Kindergarten meines Sohnes mit über 100 Kindern ist nur ein Name doppelt – und das ist nicht mal einer aus den Top Ten. Und letztens auf dem Spielplatz gab es doch echt eine Namensdopplung bei Arthur – bis dato war ich der Meinung, dass der gar nicht mehr vergeben wird…

    Antworten
  2. Danke für diesen Artikel.
    Sehr interessant zu sehen, wie selten selbst die häufigsten Namen geworden sind.

    Zum Vergleich:
    In meinem Jahrgang – O 11 – gibt es 89 Schülerinnen (Mädchenschule).
    Ungefähr die Hälfe(46 Schülerinnen) hat einen Namen, den es mindestens noch ein zweites Mal gibt.
    Katharina gibt es sogar sechs Mal
    (was aber nicht wirklich schlimm ist, man kann sie trotzdem leicht unterscheiden, jede hat einen anderen Spitznamen). Mein Name kommt übrigens nur einmal vor.

    Was mich wundert, ist, dass die häufigsten Namen in meinem Jahrgang nicht sehr mit den deutschlandweiten Listen (93-95)übereinstimmen.
    Lena, Annika, Vanessa, Jacqueline, Marie, Jana, Alina, Jasmin, Kim, Saskia, Nadine z.B. kommen überhaupt nicht vor.
    Zum Vergleich: http://www.beliebte-vornamen.de/jahrgang/j1994

    LG Leonie

    Antworten
    • Hmmm … Oberstufe einer Mädchenschule stellt schon eine bestimmte „Sozialauswahl“ dar. Viele der von Dir vermissten Namen finden sich eher auf der Berufsschule oder mit etwas Glück auf der Fachoberschule wieder. Und Jacqueline würde ich eher im Osten als im Westen Deutschlands verorten.

    • Zwei werden mit Nachnamen angeredet (besser gesagt eine davon mit einer Kurzform des Nachnamens).
      Eine heißt Katha, eine Katy(englisch) und eine Keschi(kommt von der Sängerin Kesha).
      Die sechste Katharina ist erst dieses Jahr an die Schule gekommen und hat noch keinen Spitznamen, soweit ich weiß.
      LG Leonie

  3. Kenne ein Kätterlle, Kati, Katja, Kät(h)e, Kathrin Ketahrina, dieser Namen hat viele Formen, ich mag besonders Katja, weil meine Großmutter so gerufen wurde

    Antworten
  4. “Tatsächlich müßte man schon in eine Gruppe von 300 Kleinkindern rufen, damit drei Jungen namens Leon kommen. Rein von der Häufigkeitsverteilung betrachtet natürlich.“

    Da muss ich schmunzeln. Wir haben einen Leon und erleben immer wieder: Wenn wir irgendwo sind (Freizeitpark, Familienkur, Kletterwald …), schallt es aus mindestens 3 Richtungen: „LEON!“ Häufig in Verbindung damit, dass der betreffende Leon (nicht immer ist es unserer) gerade nicht da ist, wo er sein sollte, oder irgendwelchen Unsinn anstellt…
    Häufigkeit ist für mich schon ein Grund, der gegen einen Namen sprechen könnte, wobei, wenn es der absolute Herzensname von beiden Eltern ist, dann nicht unbedingt. Steht aber ein gleich gut gefallen der seltenerer Name zur Auswahl, würde ich, wenn keine weiteren Argumente ins Gewicht fallen.
    Allerdings ist das mit der Häufigkeit schon sehr relativ. Mir hätte z.B
    Sophia sehr gut gefallen, der Name steht seit Jahren ziemlich weit oben auf den Ranglisten, eine befreundete Lehrerin meinte auch, Sophias gäbe es wie Sand am am Meer. Da der Name meinem Mann nicht gefällt, ist er dann aaberem Grund aus dem Rennen gewesen. Aber jetzt kenne ich kaum eine Sophia. Annähernd im Alter unserer Tochter fallen mir nur 2 ein. Die eine kennen wir nur flüchtig, die andere wohnt weit weg und wir treffen sie nur ab und zu. Ihr Name, der in den Ranglisten deutlich weiter hinten ist (Top 100, deutschlandweit jenseits der Top 60, in unserem Bundesland allerdings in den Top 60), begegnet uns dagegen schon ab und zu, aber nicht so häufig, dass es uns „stören“ würde.
    Viele Grüße
    Viele Grüße

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu neuhier Antworten abbrechen